Archiv: Wer waren die besten Online-Broker 2016?
Platz 1: flatex
Um sich den ersten Platz als „Broker des Jahres“ zu sichern, muss der Anbieter ein perfekter Allrounder sein. Insofern zeichnen wir mit flatex den perfekten Online-Broker 2016 für Privatanleger aus. Hinsichtlich der Gebühren punktet flatex mit anlegerfreundlichen sowie transparenten Kosten – die fixe Order-Flat Fee von 5,00 Euro zzgl. Börsengebühren für den Wertpapierhandel an deutschen Börsen spricht ebenso für flatex wie die günstige 5,90 Euro-Flat für den außerbörslichen Direkthandel. Egal ob Einsteiger oder aktiver Vieltrader – die Musterkunden im Test erzielten immer akzeptable Werte. Pluspunkte erhielt flatex auch dank der Vielzahl handelbarer Papiere (Aktien, CFD, Zertifikate, Fonds, ETFs etc.) sowie diversen Extras. Realtime-Kurse, wichtige Kennzahlen, Chartanalysen, News – es gibt viele hilfreiche Handels-Gadgets. Wenn wir etwas kritisch betrachten sollten, dann einzig den Umstand, dass sich flatex bei der persönlichen Betreuung auf das wesentliche beschränkt. Eine umfangreiche Anlageberatung darf nicht erwartet werden. Wer aber preiswert und schnell handeln will, ist an dieser Stelle richtig. Unser Testsieger 2016.
Platz 2: CapTrader
Bezüglich der Gebühren sogar noch etwas günstiger als der Testsieger erweist sich unser zweiter Platz 2016: CapTrader. Der deutsche Online-Broker aus Nordrhein-Westfalen bietet seinen Kunden weltweite Handelsoptionen mit einem breiten Angebotsspektrum. Handelbar sind praktisch sämtliche Wertpapiere bzw. Derivate – von Aktien, ETFs, Forex bis zu Futures und Optionen. Kostentechnisch findet sich CapTrader in den Berechnungen von Brokervergleich.de immer unter den Top-3-Anbietern. Trader profitieren hierzulande von transparenten Ordergebühren (0,10% – min. 4,00 Euro). Optionsscheine gibt es ab 2,00 Euro. Auch bei CapTrader gibt es zusätzlich Analysen und Research-Tools in ausreichender Menge – inklusive Demokonto. Ein verdienter 2. Platz.
Platz 3: Consorsbank
Der Platzhirsch unter den besten drei Anbietern in unserem Test muss sich 2016 mit dem 3. Platz zufriedengeben. Im Vorjahr ging es noch eine Stufe höher. Der zur BNP Paribas gehörende Online-Broker ist eine feste Größe auf dem deutschen Markt und punktet mit einer umfangreichen Angebotspalette sowie dem Extra an Service & Sicherheit. Börsentäglicher Kundenservice, Handel an allen deutschen Börsenplätzen, außerbörslicher Handel, Daytrading, Vieltrader-Rabatte, Wertpapier-Sparpläne, hohe Einlagensicherung, Realtime-Kurse – praktisch alles, was sich Kunden wünschen wird durch die Consorsbank erfüllt. Allerdings hat das Rundum-Wohlfühlpaket seinen Preis, was sich in den Handelsgebühren niederschlägt. Abseits von befristeten Sonderkonditionen muss der Anleger mitunter tief in die Tasche greifen. Dafür stimmt die Qualität. Unser Platz 3.
Welche Online-Broker sind sonst erwähnenswert?
Der Testsieger des Vorjahres hat diesmal die Spitzenplätze knapp verpasst – die comdirect reiht sich auf Platz 4 wieder ein. Hier spiegelt sich der Umstand wider, dass es sich nicht um den günstigsten Anbieter handelt, was speziell die Kunden 2016 entsprechend bewerteten. Auf dem 5. Platz zeigt sich S Broker, der Online-Broker der Sparkassen-Finanzgruppe, welcher sich für Einsteiger preislich nur bedingt eignet. Hinsichtlich der Angebotspalette oder des Service gäbe es indes wenig zu bemängeln, was wir redaktionell honoriert haben. Am Ende der Skala finden sich die ING-DiBa sowie der DKB-Broker. Beide mit eher eingeschränktem Angebot bzw. höheren Gebühren. Wer jedoch alle seine Finanzdienstleistungen von einer Bank beziehen will, kann sich hier umsehen.
Alle getesteten Online-Broker im Vergleich »
Inhalt
Was macht einen guten Online-Broker aus?
Wie erwähnt, zeichnen wir in erster Linie den besten Allrounder aus, d. h. einen Online-Broker der sowohl kostentechnisch als auch bezüglich der Angebote überzeugt. Darüber hinaus darf es an den Extras nicht mangeln – wir wünschen uns ein Demokonto, Orderbucheinsicht, die Möglichkeit zur Zeichnung von Neuemissionen und vieles mehr. Umfangreiche Research-Tools setzen wir ebenso voraus wie die Option, unterwegs auf dem mobile Device eine Order zu platzieren. Sicherlich ein hoher Anspruch, den vollumfänglich kaum ein Online-Broker erfüllen kann. Spätestens bei der Wahl „niedrige Gebühren“ vs. „persönlicher Anlageservice“ wird der Anleger eine Entscheidung pro oder kontra treffen müssen. Beides bei einem Anbieter ist in der Regel ausgeschlossen. Da es sich um Online-Broker handelt, gehen wir davon aus, dass primär der Kostenfaktor im Fokus der Kunden liegt. Dementsprechend haben wir verschiedene Musterkunden erstellt, die eine bestimmte Anzahl an Käufen/Verkäufen pro Jahr tätigen. Wer an dieser Stelle die meisten Punkte absahnt, klären wir im nächsten Abschnitt.
Was gibt es bei den Gebühren zu beachten?
Für den Kunden gilt: Je günstiger die Ordergebühren, desto besser. Eine einfache Formel. In der Regel setzen sich die Kosten aus Depotgebühren, Transaktionskosten sowie Zuschlägen (z. B. für telefonischen Handel, Orderänderungen/-storno oder Teilausführengen) zusammen. Für Vieltrader gilt es, das Augenmerk auf eventuelle Rabatte zu legen. Wie immer gilt der Grundsatz, dass die Depotgebühren bei Online-Brokern vernachlässigbar sind. Nur wenige Anbieter im Test verlangen eine Depotgebühr. Einige verzichten auf diesen Posten, sofern eine Mindestanzahl an Trades pro Quartal durchgeführt wird.
Im Mittelpunkt der Kostenanalyse stehen Transaktionskosten bzw. Ordergebühren. Jene fallen beim Ankauf oder Verkauf von Wertpapieren an. Da sich die Transaktionskosten zwischen den verschiedenen Online-Brokern stark unterscheiden, haben wir vier verschiedene Musterkunden entworfen. Befristete Neukundenaktionen werden nicht berücksichtigt.
- „Anleger“ tätigen jährlich 20 Käufe/Verkäufe mit einer Ordergröße von 2.500 Euro im Jahr.
- „Aktive Anleger“ tätigen jährlich 50 Käufe/Verkäufe mit einer Ordergröße von 1.000 Euro im Jahr.
- „Investoren“ tätigen jährlich 8 Käufe/Verkäufe mit einer Ordergröße von 5.000 Euro.
- „Anleger von US-Aktien“ tätigen jährlich 10 Käufe/Verkäufe an einer US-Börse mit einer Ordergröße von 2.500 Euro
Auswertung
Gebühren | ||
---|---|---|
1 | DEGIRO | 4,38 |
2 | flatex | 4,32 |
3 | CapTrader | 4,18 |
Wie erwartet gab keinen Anbieter, der kostentechnisch günstiger als DEGIRO ist. In allen vier Musterfällen überzeugte das Brokerhaus mit extrem niedrigen Gebühren. Der „Anleger“ legte am Ende des Jahres niedrige 44,00 Euro auf den Tisch, der „aktive Anleger“ sogar nur 24,96 Euro. Discounterpreise. Zum Vergleich: Der teuerste „Anleger“ hat nach einem Jahr satte 268,60 Euro auf der Rechnung, der teuerste „aktive Anleger“ rund 582,50 Euro. Die größte Spanne gibt es beim Musterkunden „US-Order“: Zwischen Platz 1 (10,80 Euro, DEGIRO) und der letzten Position liegen 739,20 Euro (750,00 Euro bei der DKB). Werfen wir noch einen Blick auf die Plätze 2 und 3. Der 2. Platz geht konsequent an CapTrader, denen wir eine faire und transparente Preisgestaltung bestätigen. Mit 80,00 Euro im Jahr für den „Anleger“ lässt sich leben, ebenso wie mit 18,02 Euro (je nach Wechselkurs) beim US-Trader. Der 3. Platz wird mehrheitlich von LYNX besetzt. Einzig beim Musterkunden der Investoren übernimmt OnVista diese Position.
Unter allen Online-Brokern im gesamten Test verlangte lediglich einer eine pauschale Depotgebühr. Zum Zeitpunkt der Erhebung verlangte finvesto zwischen 15 und 30 Euro.
Was gibt es beim Angebot zu beachten?
In dieser Unterkategorie steht die Angebotspalette auf dem Prüfstand, d. h. wir haben bewertet, was sich beim Online-Broker der Wahl handeln lässt. Aktien, Fonds, ETFs, Zertifikate, Forex oder CFD – je umfangreicher das Angebot, desto mehr Punkte gibt es. Darüber hinaus werden allgemeine Banking-Dienste (vom Anlagekonto bis zum Wertpapierkredit) betrachtet.
Auswertung
Angebot | ||
---|---|---|
1 | Consorsbank | 4,37 |
2 | comdirect | 4,27 |
3 | S Broker | 4,11 |
Wie nicht anders zu erwarten, setzen sich an dieser Stelle die Vollbanken durch. Den 1. Platz sichert sich die Consorsbank, wo praktisch alles handelbar ist – inklusive Anleihen, Zertifikate und mehr als 10.000 Fonds und ETFs (viele davon als Sparplan). Pluspunkte gibt es für die Möglichkeit Optionen bzw. Futures zu handeln. Wer sich uneingeschränkt auf dem Parkett bewegen will, ist bei der Consorsbank richtig. Ähnliches können wir über den 2. Platz, die comdirect, sagen. Auch hier stehen dem Anleger alle deutschen Börsenplätze und faktisch das vollständige Anlagespektrum offen. Platz 3 vergeben wir an den Sparkassen Broker (S Broker), bei dem die Angebotspalette ebenfalls komplett ist. Besonders empfehlenswert sind die zahlreichen Sparpläne – mehr als 1.000 Stück, selbst mit Anlagezertifikaten und ETCs.
Surftipp: Die besten Angebote für Fondssparpläne»
Was gibt es bei den Leistungen zu beachten?
Die Leistungs-Unterkategerie umfasst Merkmale wie Ordertypen, mobile Anwendungen und Research-Optionen. Darüber hinaus bewerten wir „sonstige Leistungen, d. h. Realtime-Charts, News-Ticker oder das obligatorische Demokonto.
Auswertung
Leistungen | ||
---|---|---|
1 | comdirect | 4,36 |
2 | flatex | 4,24 |
3 | CapTrader | 4,20 |
Wie im Jahr zuvor gibt es mit der comdirect einen klaren Spitzenreiter in dieser Unterkategorie. Vom Demokonto bis zur Orderbucheinsicht oder der Zeichnung von Neuemissionen – das Paket ist umfangreich. Gleiches gilt für den Research-Bereich, der unsere Anforderungen fast vollumfänglich erfüllt. Analysen, Indizes, Top/Flop-Aktien, Charts – wir finden sehr viel Nützliches. Ein Hinweis: Manche Infos sind etwas kurz, z. B. Firmenporträts. Am wiederholten 1. Platz ändert dies allerdings nichts. Der 2. Platz wird vom „Online-Broker des Jahres 2016“ eingenommen. flatex schneidet redaktionell ebenfalls sehr gut ab und hat zudem die Kunden auf der eigenen Seite. Zum Platz an der Sonne fehlen nur Kleinigkeiten, beispielsweise Bilanzanalysen oder aktuelle Börsenbriefe zu Werten. Mit CapTrader rangiert ein weiterer Gesamtsieger auf dem 3. Platz. Das Leistungsspektrum ist sehr solide, mehr aber auch nicht. Dagegen stimmt das Preis/Leistungsverhältnis garantiert. Apropos: Am Ende der Bewertung in der Kategorie „Leistungen“ sind 2016 u. a. DEGIRO (3,71 Punkte) und der DKB-Broker (3,50 Punkte) zu finden.
Was gibt es bei Service & Sicherheit zu beachten?
Kurz und knapp: Wie sicher ist das Kapital der Anleger bei den Online-Brokern und gibt es persönlichen Service? Dieser Frage gehen wir in der letzten Unterkategorie nach.
Auswertung
Service & Sicherheit | ||
---|---|---|
1 | Consorsbank | 4,53 |
2 | maxblue | 4,39 |
3 | CapTrader | 4,38 |
Der 1. Platz geht erneut an die Consorsbank. Die Vollbank verfügt über die gesetzliche Einlagensicherung Deutschlands (bis 100.000 Euro pro Kunde) und eine erweiterte Einlagensicherung in Millionenhöhe. Hinzu kommen ein sicheres Online-Banking-System, kompetenter Telefonservice, informative Newsletter, ein Kundenmagazin, diverse Börsenbriefe und die gesamte Palette an Aktivitäten im Social-Media-Netz. Redaktionell haben wir praktisch nichts auszusetzen. Gemeinsam mit der Wertung der Kunden reicht es für 4,53 Punkte.
Mit leichtem Abstand folgt maxblue, die Online-Investment-Plattform der Deutschen Bank. Trotz der derzeitigen Querelen gibt es wenig Kritik hinsichtlich von Service- & Sicherheit – zumindest auf dem Papier. Das Banking-System ist sicher, die Einlagen abgesichert und der Infoservice solide (wenngleich uns ein z. B. ein monatlicher Investment Report fehlt).
Der 3. Platz geht an CapTrader. Bei der Marke der FXFlat Wertpapierhandelsbank GmbH muss der Kunde kaum Abstriche gegenüber den beiden vorher genannten Anbietern machen – inklusive millionenschwerer Absicherung. Bei CapTrader handelt es sich übrigens um einen Introducing Broker für Interactive Brokers, d. h. einen Vermittler.
Bezüglich von Service und Sicherheit am mäßigsten bewertet wurde OnVista. Indes nicht einmal durch die Redaktion, sondern vorwiegend durch die eigenen Kunden. Jene vergaben im Schnitt nur eine Note von 3,64 Punkten, was unterm Strich zu einem Wert von 3,87 führte.
Jetzt Online-Broker vergleichen! »