Archiv: Wer waren die besten Robo-Advisor 2017?

Platz 1: quirion

Robo-Advisor des Jahres 2017Quirion verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz und ist damit Robo-Advisor des Jahres 2017. Der Robo-Advisor ist bereits seit Ende 2013 auf dem Markt. Da er zur quirin bank AG aus Berlin gehört, hatte er schon früh den Vorteil, über eine Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Finanzportfolioverwaltung zu verfügen. Damit gehen weitreichende Möglichkeiten einher, das Portfolio zu managen.

Insgesamt haben Kunden die Wahl zwischen 11 verschiedenen Anlagestrategien. Bei der Anlage wird auf ETFs und Indexfonds gesetzt. Als einer der wenigen Robo-Advisors bietet quirion sogar eine individuelle telefonische Beratung an.

Das Rebalancing wird einmal im Jahr durchgeführt oder bei Abweichungen von mehr als 10 Prozent von den Vorgaben der gewählten Anlagestrategie. Der Kundenbereich ist zudem übersichtlich gestaltet. Die Informationen werden für den Kunden verständlich aufbereitet.

Platz 2: LIQID

Robo-Advisor des Jahres 2017 2. PlatzLIQID sticht auf dem Markt der deutschen Robo-Advisors aus zwei Gründen hervor: Zum Einen durch die vergleichsweise hohe Mindestanlage von 100.000 Euro, zum Anderen durch die Zusammenarbeit mit der HQ Trust GmbH, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt.

Das ist jedoch nicht alles, was LIQID bietet. Es gibt zwei Anlagestrategien mit jeweils 10 Risikostufen. Optional wird eine Core-Satellite-Strategie verfolgt. Außerdem sind Depots für Minderjährige und Gemeinschaftsdepots im Angebot.

Anpassungen des Portfolios finden regelmäßig statt. Der Kundenbereich ist vorbildlich und Einlagen sind über die Deutsche Bank bis zu 11 Milliarden Euro je Kunde geschützt.

Platz 3: Scalable Capital

Robo-Advisor des Jahres 2017 3. Platz2017 gab es viele gute Nachrichten für Scalable Capital. So ist das vom Robo-Advisor verwaltete Vermögen auf über 250 Millionen Euro angewachsen. Mit dem Podiumsplatz bei der Wahl zum Robo-Advisor 2017 kommt eine weitere gute Nachricht hinzu. Überzeugen können die 23 Risikoklassen. Die Investitionen werden breit gestreut. Dabei setzt Scalable Capital auf ETFs.

Die Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung besaß Scalable Capital bereits im letzten Jahr. Der Robo-Advisor nahm hier eine Vorreiterrolle ein. Inzwischen sind viele Konkurrenten nachgezogen. Vorbeiziehen können indes weiterhin die wenigsten anderen Robo-Advisors auf dem deutschen Markt.

Welche Robo Advisors sind außerdem erwähnenswert?

Der Robo-Advisor growney ist in diesem Jahr neu dabei und hat es gleich auf den vierten Platz geschafft. Er konnte Kunden und Redaktion gleichermaßen überzeugen, so dass er 4,34 Punkte erreichte. Zwar besitzt growney keine Lizenz der BaFin zur Finanzportfolioverwaltung, gewinnt aber durch günstige Gebühren. Dicht hinter growney liegt Whitebox mit 4,31 Punkten. Hier gefällt unter anderem das optionale Anlageziel – mit anfangs höherem, später geringerem Risiko – zur Altersvorsorge. Auf den Plätzen sechs bis acht folgen VisualVest, Ginmon und fintego.

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Was macht einen guten Robo Advisor aus?

Einen guten Robo Advisor zeichnet zunächst Transparenz aus. Automatisierte Vermögensverwaltungen sind eine junge Erscheinung auf dem Finanzmarkt, deshalb ist es besonders wichtig, dass jedem Interessierten klar wird: Was genau bietet der jeweilige Robo Advisor an und welche Gebühren verlangt er dafür? Denn Robo Advisor ist nicht gleich Robo Advisor. Es gibt darunter professionelle Vermögensverwalter mit Erlaubnis der BaFin – die Königsklasse –, aber auch Anlagevermittler, die ebenfalls überzeugen können, sofern sie sich eindeutig als solche zu erkennen geben.

Darüber hinaus spielen die Anlage- bzw. Risikoklassen eine wichtige Rolle. Wie viele werden angeboten? In welche Anlageklassen wird investiert? Wie wird das Risiko kalkuliert, das den Anleger erwartet? Außerdem gibt es Unterschiede, in wie weit das Portfolio anschließend beobachtet und aktiv verwaltet wird.

Bei den Gebühren gilt es genau hinzusehen, für welche Punkte Kosten anfallen. Neben einer prozentualen Jahresgebühr fallen meist auch Verwaltungsgebühren für die Fonds/ETFs an. Darüber hinaus kann es z.B. Transaktionskosten oder eine Gewinnbeteiligung geben.

Bei der Sicherheit zählt neben der regulierenden Behörde auch die Bank, bei der das Depot eröffnet wird. Denn je nach Bank sind die Kundeneinlagen unterschiedlich gut gesichert.

Surftipp: Die drei Wege zur Umsetzung der Anlagestrategie »

Was gibt es bei den Gebühren zu beachten?

Fast alle Robo-Advisors verlangen eine Mindestanlage. Das kann eine erste Hürde sein. Je nach Anbieter werden 500 Euro, 5.000 Euro oder sogar 100.000 Euro fällig. Darüber hinaus fällt in der Regel eine Pauschale an – z.B. 0,35 % p.a. des verwalteten Vermögens. Sie ist nicht bei jedem Anbieter gleich hoch und umfasst auch nicht zwangsweise dieselben Leistungen. Hinzu kommen die laufen Kosten der ETFs oder anderer Produkte. Mancher Robo-Advisor verlangt außerdem eine Gewinnbeteiligung.

Auswertung

Gebühren
1 quirion 4,65
2 growney 4,55
3 VisualVest 4,17

Auf den ersten Platz bei den Gebühren landet der Gesamtsieger quirion. Der zweite Platz geht an growney, den dritten sichert sich VisualVest.

quirion überzeugt wie im letzten Jahr bei den Gebühren besonders. Anleger haben bei quirion die Wahl zwischen dem Basispaket und dem Comfort-Paket. Für das Basispaket fallen 0,48 Prozent des verwalteten Vermögens p.a. und zusätzlich die ETF-Gebühren von ca. 0,35 Prozent p.a. an. Im Comfort-Paket sind es 0,88 Prozent des verwalteten Vermögens p.a. und die ETF-Kosten. Das beinhaltet dafür eine telefonische Anlageberatung. Die Mindesteinzahlung beträgt 10.000 Euro.

Bei growney entstehen Kosten von 0,39 Prozent bis 0,99 Prozent p.a. vom verwalteten Vermögen. Dazu kommen ETF-Kosten von durchschnittlich 0,22 Prozent p.a. Bei Anlagen über einer Million Euro entfällt die Pauschale. Eine Mindestanlage gibt es nicht.

VisualVest verlangt 0,6 Prozent p.a. vom verwalteten Vermögen bzw. 0,05 Prozent im Monat. Hinzu kommen Fonds- bzw. ETF-Kosten. Bei Portfolien aus aktiv verwalteten Fonds betragen diese Kosten 1,06 Prozent bis 1,83 Prozent p.a., bei Portfolien aus nachhaltigen 1,16 Prozent bis 1,79 Prozent p.a., bei ETF-Portfolien 0,18 Prozent bis 0,41 Prozent p.a. Die Mindestanlage beträgt 500 Euro. Sie entfällt bei Einrichtung eines Sparplans.

So schlagen sich die Robo Advisors im Echtgeldtest »

Was gibt es beim Angebot zu beachten?

Bevor Anleger ihr Geld einem Robo-Advisor anvertrauen können, beantworten sie eine Reihe von Fragen, mit denen die passende Anlage- bzw. Risikoklasse gefunden werden soll. Das Portfolio selbst besteht in Regel aus ETFs. Manche Anbieter setzen auch auf aktiv gemanagte Fonds. Um das Risiko zu minimieren, sollte der Robo-Advisor das Kapital möglichst breit streuen. Das kann über verschiedene Anlageklassen wie Aktien oder Rohstoffe passieren. Zudem kann das Geld weltweit in verschiedenen Branchen angelegt werden.

Auch Sparpläne werden von Robo-Advisors angeboten. Sie ermöglichen es, auch mit kleinen Summen Geld anzusparen. Wie klein die Summe ist, hängt vom Anbieter ab. Bei manchen sind Monatsraten ab 5,00 Euro möglich, bei anderen Monatsraten ab 50,00 Euro.

All diese Punkte hat die Redaktion näher betrachtet und beleuchtet, wie sie vom jeweiligen Robo Advisor umgesetzt wurden.

Auswertung

Angebot
1 LIQID 4,58
2 Scalable Capital 4,51
3 investify 4,47

Das Angebot von LIQID überzeugt die Kunden und die Redaktion gleichermaßen. Die Liste der Pluspunkte ist lang. Es gibt zwei Anlagestrategien mit jeweils 10 Risikoklassen. Die eine Strategie nennt sich LIQID Global, die andere LIQID Select. Es wird ein Core-Satellite-Ansatz verfolgt. Dabei kommen sowohl ETFs als auch auf aktiv gemanagte Fonds zum Einsatz – je nach gewählter Strategie. Depots für Minderjährige gibt es ebenso wie Gemeinschaftsdepots. Sparpläne fehlen hingegen.

Scalable Capital bietet ganze 23 Risikoklassen bei denen das Verlustrisiko jeweils genau angegeben wird. Investiert wird in kostengünstige ETFs. Zu den Anlageklassen zählen Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe. Sparpläne können ab einer Rate von 50 Euro im Monat eingerichtet werden.

Der dritte im Bunde ist invesitfy. Der Robo-Advisor stammt aus Esch-sur-Alzette in Luxemburg. Er wird durch die Commission des Surveillance du Secteur Financier (CSSF) reguliert. Anleger haben bei investify die Wahl zwischen 7 Risikoklassen. Auch hier erfolgt die Investition in ETFs. Sparpläne lassen sich ab 50 Euro im Monat einrichten und sind flexibel änderbar. Eine Besonderheit sind die Anlagethemen wie „Ethisches Investieren“, die zum Basisportfolio hinzugewählt werden können.

Was gibt es bei den Leistungen zu beachten?

Zu den Leistungen eines Robo Advisors zählt zum Beispiel das Rebalancing. Dabei wird die ursprüngliche prozentuale Verteilung der Werte wiederhergestellt. Dabei unterscheiden sich die Anbieter darin, wie oft sie das Rebalancing durchführen, ob es an festen Terminen oder nach Bedarf passiert. Manche Robo Advisors betreiben gar kein klassisches Rebalancing, sondern schichten die Werte bei Bedarf dynamisch um. Auch die Übersichtlichkeit des Anlagekontos oder mobile Apps zählen zu den Leistungen. Auch die tatsächliche Performance, welche die Redaktion von Brokervergleich.de im Echtgeld-Test verfolgt, fließt in die Wertung ein.

Auswertung

Leistungen
1 Whitebox 4,63
2 Scalable Capital 4,55
3 LIQID 4,48

Whitebox und Scalable Capital haben in dieser Kategorie die Plätze getauscht. 2016 landete Scalable Capital auf dem ersten und Whitebox auf dem zweiten Platz, 2017 ist es umgekehrt. LIQID ist neu hinzugekommen.

Whitebox überzeugt mit seiner Optimierung mittels Conditional Value at Risk. Das Portfolio wird regelmäßig überprüft. Die Performance im Zeitraum vom 1.5.2016 bis 30.04.2017 lag nach Abzug der Kosten und Steuern in einem ausgewogenen Portfolio bei beeindruckenden 13,26 Prozent.

Scalable Capital setzt auf ein dynamisches Risikomanagement. Jede Woche wird das Portfolio überprüft und – sofern nötig – angepasst. Die Performance im Zeitraum vom 1.5.2016 bis 30.04.2017 lag nach Abzug der Kosten bei ebenfalls sehr guten 9,78 Prozent.

Bei LIQID wird das Portfolio regelmäßig an das Risikoprofil angepasst – aber auch an die Chancen.

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Was gibt es bei Service & Sicherheit zu beachten?

Auch bei Robo-Advisors kommt es vor, dass Anleger Fragen haben. Dann ist es wichtig, dass es einen kompetenten Kundenservice gibt, der möglichst häufig erreichbar ist. Darum beschäftigt sich diese Kategorie mit Kontaktwegen, Servicezeiten und dem Informationsgehalt der einzelnen Homepages.

Darüber hinaus untersuchte die Redaktion, durch welche Behörde der jeweilige Robo-Advisor reguliert wird. Wichtig ist zudem, mit welcher Bank ein Robo-Advisor kooperiert. Denn das Depot wird bei der Bank eröffnet, nicht beim Robo-Advisor. Darum greift für das angelegte Geld die Einlagensicherung der jeweiligen Bank.

Auswertung

Service & Sicherheit
1 LIQID 4,64
2 Scalable Capital 4,52
3 quirion 4,49

LIQID sammelt in der Kombination aus Leserwahl und redaktionellem Test in dieser Kategorie die meisten Punkte. Der Robo-Advisor ist auf zahlreichen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter vertreten. Der Kundenservice ist wochentags von 8:00 bis 20:00 Uhr zu erreichen. Für die Sicherheit der Anlagen ist ebenfalls gesorgt. LIQID kooperiert mit der Deutschen Bank, bei der die Einlagen und die freiwillige Einlagensicherung bis zu 11 Milliarden Euro pro Kunde geschützt sind.

Auf dem zweiten Platz landet Scalable Capital. Der Robo-Advisor ist ebenfalls auf zahlreichen Social-Media-Kanälen aktiv. Den Kundenservice erreichen Anleger wochentags von 9:00 bis 19:00 Uhr. Kooperationspartner von Scalable Capital ist die Baader Bank, bei der Einlagen über die freiwillige Einlagensicherung bis über einer Million Euro geschützt sind.

quirion schließlich nutzt Facebook, Twitter und Youtube. Der Kundenservice ist wochentags von 9:00 bis 18:00 Uhr zu sprechen. Das Depot wird bei der quirin bank AG geführt. Dort sind Einlagen über die freiwillige Einlagensicherung bis über eine Million Euro je Kunde geschützt.

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