CFDs auf Anleihen

Anleihen werden von Unternehmen, Staaten und weiteren Institutionen wie z. B. der Europäischen Investitionsbank begeben und sind Bestandteil der Fremdfinanzierung. Der Anleihegläubiger hat Anspruch auf die Rückzahlung des Nennwertes und auf die vereinbarten Zinszahlungen.

Es gibt sehr viele verschiedene Varianten von Anleihen, die CFD Trader ebenso wie die Besonderheiten des Bondmarktes kennen sollten.

Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen von Anleihen gehören Laufzeit und Zinsmodus. Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten werden meistens nicht als Anleihen, sondern als Geldmarktpapiere bezeichnet.

Anteil der CFDs auf Anleihen am Handelsvolumen

Beim CFD-Handel setzen Anleger fast ausschließlich auf Indizes. Der quartalsweisen Erhebung des deutschen CFD-Verbandes zufolge entfielen im 2020 89,6 Prozent aller Transaktionen auf Indizes wie etwa den DAX. Die restlichen 10,4 Prozent verteilten sich auf Devisen (6,5 Prozent), Rohstoffe (2,7 Prozent), Aktien (1,1 Prozent) und Renten (0,1 Prozent):

Basiswerte beim CFD-Handel in Deutschland

Die meisten Anleihen sind mit Laufzeiten von 1-10 Jahren ausgestattet, grundsätzlich sind aber auch Laufzeiten von mehreren Jahrzehnten oder in seltenen Einzelfällen sogar Anleihen ohne Laufzeitbegrenzung möglich.

Kuponanleihen und Nullkuponanleihen

Die meisten Anleihen sind mit einem Zinscoupon ausgestattet. Der Zinscoupon begründet das Recht des Anleihegläubigers, zu den festgelegten Zinsterminen die Zinszahlungen in Empfang zu nehmen.

Wird eine Anleihe zwischen zwei Zinsterminen gehandelt muss der Käufer dem Verkäufer die seit dem letzten Zinstermin rechnerisch angefallenen Zinsen – auch als Stückzinsen bezeichnet – zusammen mit dem Kaufpreis erstatten.

Alternativ können Anleihen als Nullkuponanleihen – auch Zero Bonds genannt – konzipiert sein. Dann existiert kein Zinscoupon. Stattdessen wird die Rendite durch einen Abschlag zum Nennwert vereinnahmt. Ein Beispiel: eine siebenjährige Anleihe wird zu 71 % ihres Nennwertes emittiert.

Der Anleihegläubiger erhält während der gesamten Laufzeit keine Zinszahlungen. Bei Fälligkeit erhält er 100 % des Nennwertes. Rechnerisch spricht das einer jährlichen Verzinsung in Höhe von ca. 5 % inklusive Wiederanlage der Verzinsung.

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Anleihen notieren relativ zum Nennwert

Die Kurse von Anleihen werden als Prozentsatz des Nennwertes notiert. Notiert eine Anleihe unterhalb ihres Nennwertes wird dies im Jargon als „unter pari“ bezeichnet, muss für die Anleihe an der Börse dagegen mehr als der Nennwert gezahlt werden notiert das Papier über pari.

Bei der Mission von Anleihen entspricht der Kupon bzw. der implizite Zinssatz von Nullkuponanleihen in etwa dem allgemeinen Zinsniveau am Markt für das betreffende Anleihesegment.

Notiert eine Anleihe über oder unter ihrem Nennwert hat sich das Zinsniveau seit der Emission verändert.

Ein bekanntes Beispiel sind Bundesanleihen. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise schichteten viele institutionelle Anleger ihre Portfolio in die als sicher geltenden Schuldverschreibungen der Bundesrepublik um. Die daraus resultierende erhöhte Nachfrage führte zu steigenden Kursen, so dass die meisten Bundesanleihen schließlich deutlich oberhalb ihres Nennwertes notieren.

Steigende Kurse = sinkende Rendite

Steigende Kurse gehen am Anleihemarkt einher mit sinkenden Renditen. Steigt der Kurs einer Anleihe über den Nennwert muss sich der Käufer mit einer geringeren Rendite zufrieden geben als der Investor, der das Papier zum Zeitpunkt der Emission erworben hat. Auf den Nominalzinssatz hat das keinen Einfluss.

Ein einfaches Fallbeispiel: Eine Anleihe mit genau einem Jahr Laufzeit und einem Zinscoupon von 5 % bietet auch eine Rendite in Höhe von 5 %, wenn das Papier exakt zum Nennwert gehandelt wird. Je höher der Kurs, desto geringer die Rendite – müssen Anleger 105 € zahlen um das Papier zu erhalten beträgt die Rendite exakt null.

Risiken am Anleihemarkt

Während der Laufzeit tragen Anleger am Anleihemarkt ein Kursrisiko. Zum Ende der Laufzeit steht die Höhe der Zahlungen dagegen fest. Einzige Ausnahme: Kann der Emittent seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kommt es zum Adressausfall. Das Ausfallrisiko von Anleihen lässt sich für Privatanleger nur sehr schwer vorhersehen.

Maßgeblich sind die Einschätzungen der großen Ratingagenturen Standard & Poor’s, Fitch und Moody´s. Diese teilen Anleihen in verschiedene Kategorien ein.

Je höher die Bonität eines Emittenten eingeschätzt wird, desto geringer ist in der Regel der Zinssatz, der Anlegern geboten werden muss um Anleihen am Markt zu platzieren. Ändert sich die Einstufung der Zahlungsfähigkeit während der Laufzeit führt dies zu sinkenden Kursen und damit steigenden Renditen.

Das Ausfallrisiko ist vom allgemeinen Marktpreisrisiko strikt zu unterscheiden, da es ein unsystematisches Risiko darstellt und Änderungen des Marktzinssatzes als systematisches Risiko eingestuft werden.

CFDs auf den Bund Future

Anleihen können grundsätzlich in jeder beliebigen Währung denominiert sein. Die meisten Emittenten wählen die Währung ihres Heimatmarktes. Fremdwährungsanleihen sind mit zusätzlichen Wechselkursrisiken verbunden.

Die für den deutschen und europäischen Markt relevantesten CFDs auf den Anleihemarkt sind solche auf den Bund Future. Dabei handelt es sich um einen an der EUREX gehandelten Terminkontrakt auf fiktive Anleihen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Italien, der Republik Frankreich beziehungsweise der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit einer Restlaufzeit von 8,5 bis 10,5 Jahren und einem Coupon von 6%. 

Die Kontraktspezifikationen sehen bei Fälligkeit die physische Lieferung von Anleihen der genannten Emittenten mit den entsprechenden Merkmalen vor.

Terminkontrakte auf die Anleihemärkte

Die EUREX bietet eine ganze Reihe weiterer Kontrakte auf die Anleihemärkte an, die alle Laufzeitbereiche abdecken. Die nachfolgende Abbildung zeigt die wichtigsten Merkmale.

Niedrigste Spreads und Transaktionskosten

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Risikohinweis CFD-Handel

Der Handel mit CFDs ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust Ihrer gesamten Kapitaleinlage führen. Zwischen 68% und 89 % der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld! Möglicherweise gibt es Kontoarten, bei denen Verluste das eingesetzte Kapital übersteigen können. Der gehebelte Handel mit CFDs ist eventuell nicht für Sie geeignet! Informieren Sie sich darum ausführlich, wie der CFD-Handel funktioniert. Sie sollten keine Gelder einsetzen, deren Verlust Sie im schlimmsten Fall nicht verkraften könnten. Stellen Sie sicher, dass Sie alle mit dem CFD-Handel verbundenen Risiken verstanden haben. Der Inhalt dieser Webseite darf NICHT als Anlageberatung missverstanden werden! Wir empfehlen, sofern notwendig, sich von unabhängiger Stelle beraten zu lassen.