Was ist eine CFD Handelsstrategie?
Eine Handelsstrategie ist grundsätzlich jedes Regelwerk, auf dessen Grundlage Entscheidungen über den Einstieg in bestimmte Märkte getroffen werden. Die Bandbreite der unterschiedlichen strategischen Ansätze ist ebenso groß wie die Zahl der täglich an den Finanzmärkten angewandten Strategien. Eine Begriffsdefinition für Handelsstrategien.
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Inhaltsverzeichnis
Definition: was ist eine Handelsstrategie?
In der weitesten Definition ist eine Handelsstrategie mindestens eine Regel, deren Ausführung zu Transaktionen führt. Eine Handelsstrategie liegt demnach vor, wenn ein Anleger festlegt, in jeder ersten Handelswoche eines Jahres die Aktien mit dem niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis aus dem Deutschen Aktienindex zu kaufen.
Ebenso kann eine Strategie vorsehen, stets die zehn europäischen Aktien mit dem höchsten Kursmomentum zu kaufen.
In der Praxis ist eine detailliertere Definition erforderlich. So muss zwischen manuellen und mechanischen Systemen, zwischen quantitativen und technischen Strategien und zwischen charttechnischen und markttechnischen Ansätzen unterschieden werden.
Manuell oder mechanisch?
Manuelle Handelssysteme sind zumeist recht überschaubare Regelwerke, die sich ohne computergestützte Ausführung leicht umsetzen lassen. Typisch für manuelle Strategien ist eine geringe Anzahl von notwendigen und hinreichenden Bedingungen, mit denen ein Handelssignal qualifiziert wird.
Außerdem werden manuelle Handelsstrategien in der Regel nur auf eine geringe Anzahl von Märkten angewandt, da das ständige Monitoring einer großen Anzahl von Instrumenten mit großen Aufwand verbunden ist.
Mechanische Handelssysteme basieren dagegen zumeist auf sehr komplexen Regelwerken bzw. Algorithmen. Mit Software-Unterstützung kann eine große Anzahl von Märkten nach dem Vorliegen von notwendigen und hinreichenden Bedingungen durchforstet werden.
Durch die technische Unterstützung stellt es auch kein Problem dar, wenn ein Handelssignal nur beim Vorliegen von einem Dutzend oder mehr Merkmalen ausgelöst wird.
Quantitativ oder technisch?
Bei der vorstehenden Beschreibung mechanische Handelssysteme dürften die meisten Trader an technische Indikatoren denken. Das ist jedoch nicht zwingend der Fall. Mechanische Handelssysteme können auch auf Fundamentaldaten beruhen und diese automatisiert auswerten und mit einem Regelwerk abgleichen.
Solche Ansätze werden auch als quantitative Handelsstrategien bezeichnet.
So kann beispielsweise festgelegt werden, dass unter der Nebenbedingung einer beginnenden konjunkturellen Erholung gezielt zyklische Aktien mit einer günstigen bilanziellen Bewertung gekauft werden.
Die Mechanisierung der Umsetzung schließt einen Rückgriff auf Fundamentaldaten keinesfalls aus. Für Privatanleger sind quantitative Handelsstrategien jedoch aufgrund des beträchtlichen Recherche- und Analyseaufwands kaum umsetzbar.
Charttechnik oder Markttechnik?
Wenn Privatanleger Handelsstrategien einsetzen handelt es sich deshalb meistens um technische Ansätze, die auf Kursdaten basieren. Auch hier ist zwischen charttechnischen und markttechnischen
Strategien zu unterscheiden. Charttechnik ist definiert als die visuelle Betrachtung des Kursverlaufs von Märkten. Sie wird zur Identifikation von Trends und Kursformationen sowie horizontalen Widerständen und Unterstützungen eingesetzt.
Das größte Problem der Charttechnik ist die auch im Zeitalter automatisierter Chartmustererkennung nicht hinreichende Objektivität. Schon geringfügige Variationen im Einzeichnen von Linien können die zutreffende Aussage entscheidend ändern.
Im Zusammenhang mit mechanischen Handelssystem werden deshalb vor allem markttechnische Inputs eingesetzt. Diese lassen sich in objektive Formen umsetzen und so definieren, dass sie jederzeit reproduziert werden können. Im Vordergrund stehen dabei selbstredend technische Indikatoren wie gleitende Durchschnitte, Oszillatoren oder Volatilitätsmaße.
Abgrenzung zu Investmentstrategien
Dabei gilt es zwischen technischen Indikatoren an sich und Handelsstrategien auf der Grundlage technischer Indikatoren strikt zu unterscheiden. Ein Indikator für sich allein genommen dient zu kaum mehr als zu Informationszwecken. Eine mechanisierte, markttechnische Handelsstrategie definiert Bedingungen in Gestalt der Ausprägung von Indikatorkombinationen, die empirisch betrachtet profitablen Handel ermöglichen.
Darüber hinaus treffen mechanische Handelssysteme viele über die reine Identifikation aussichtsreicher Konstellationen hinausgehende Entscheidungen. Das betrifft insbesondere die Positionsgrößenbestimmung, die Verlustbegrenzung und das Money Management.
Im Kontext des Handels mit Wertpapieren und Derivaten werden unter Handelsstrategien vor allem taktische Ausrichtungen verstanden. Deutlich wird das an Konstruktionen wie z. B. Deltahedge, Straddle oder Strangle. Der wesentliche Unterschied zu den hier angesprochenen Handelsstrategien besteht darin, dass die Prognose der Marktentwicklung als bereits existent vorausgesetzt wird.
Mechanisch oder automatisiert?
Im Umfeld des CFD Handels ist seltener von mechanischen, häufiger jedoch von automatisierten Handelssystemen die Rede.
Die Mechanisierung aller für die Umsetzung einer Strategie erforderlichen Regelwerke ist notwendige Bedingung für die automatisierte Umsetzung durch eine Software. Dennoch kann ein mechanisiertes Handelssystem grundsätzlich auch manuell umgesetzt werden.
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