Japanischen Yen und wichtige Indikatoren Japans
Die japanische Wirtschaft ist nach den USA und dem Euroraum sowie der VR China die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt belief sich im Jahr 2009 auf knapp 5,1 Billionen US-Dollar. Da der Abstand zu China nicht groß ist und die chinesische Volkswirtschaft erst im Jahr 2009 die japanische überholt hat, finden sich oft abweichende Angaben, die Japan hinter den USA und der Eurozone als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aufführen.
Das hängt auch mit der Berechnung des BIP zusammen, die in manchen Quellen auf einfacher Dollar-Umrechnung und in anderen Quellen auf der Kaufkraftparität beruht.
Japan ist die Industrienation mit den höchsten Staatsschulden. Die Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand erreichen im Jahr 2010 einen Rekordstand von 190 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Löwenanteil dieser Schulden sind Inlandsschulden. Die Japaner sind (gemessen an der Situation der Privathaushalte) so vermögend wie keine andere Nation.
Das statistische Finanzvermögen pro Kopf belief sich im Jahr 2005 auf knapp 206.000 Euro. Die japanische Wirtschaft leidet seit den 90er Jahren unter einer ausgeprägten Wachstumsschwäche, die in weiten Teilen auf ein immer wieder in die Deflation und Disinflation zurückfallendes Umfeld zurückgeführt wird.
Aus diesem Grund sind die Leitzinsen ebenso wie die Zinsen am Anleihemarkt in Japan seit vielen Jahren extrem niedrig. Die Handelsbilanz der japanischen Wirtschaft wies im Jahr 2009 einen Überschuss von 131 Mrd. US-Dollar auf.
Der japanische Yen wird anders als andere Währungen mit lediglich zwei Nachkommastellen notiert. Das liegt daran, dass das nominale Austauschverhältnis der japanischen zu anderen Währungen traditionell hoch ist – für eine Einheit vieler anderer Währungen werden mehr als 100 Yen getauscht.
Wichtige Wirtschaftsindikatoren Japans
Auftragseingänge Maschinenbau
Der Maschinenbau ist ein wichtiger Sektor der japanischen Wirtschaft, der als Indikator für die Investitionstätigkeit der Unternehmen gilt und hier einen Vorlauf von drei bis sechs Monaten aufweist. Die Daten zu den Auftragseingängen im Maschinenbau, die u.a. in Aufträge aus dem Inland und dem Ausland untergliedert sind, werden monatlich vom Economic und Social Research Institute veröffentlicht.
Tankan-Bericht
Der Tankan-Bericht wird vierteljährlich von der Bank of Japan veröffentlicht. Die Veröffentlichung erfolgt jeweils Anfang April, Juli und Oktober sowie Mitte Dezember. Der Bericht enthält de Konjunkturanalyse der Notenbank und verschiedene Indikatoren, der die Stimmung bei großen inländischen Industrieunternehmen misst und diese auch zu Lagerbeständen, erwarteten Umsätzen, der Personalplanung etc. befragt.
Der Tankan-Bericht wird von vielen Marktteilnehmern als wichtigster vorlaufender Indikator für die konjunkturelle Entwicklung Japans betrachtet und genießt dementsprechend eine hohe Bedeutung.