Krypto-Lending

Kreditmarktplätze, die Geldgeber und Kreditnehmer an den Banken vorbei zusammenführen, haben sich inzwischen auch in Deutschland etabliert. In den angelsächsischen Ländern sind sie schon seit Jahren an der Tagesordnung. Privatkredite gab es dort auch schon vor dem Siegeszug des Internets. Allerdings sind diese Marktplätze regional begrenzt, das Währungsrisiko ist einer der Gründe dafür.

Bitcoin und Co haben gegenüber den nationalstaatlichen Währungen unter anderem den Vorteil, dass Kryptowährungen weltweit ohne Kursrisiken genutzt werden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Börsen gegründet haben, die Darlehensnehmer und Geldgeber für Kredite in Kryptowährungen zusammen brachten – Krypto-Lending war geboren.

Das Wichtigste in Kürze:

  1. Unter Krypto-Lending versteht man das Pendant zu Kreditmarktplätzen, allerdings auf der Grundlage, dass Darlehen in Kryptowährungen vergeben werden.
  2. Krypto-Lending lockt mit extrem hohen Zinsen, birgt aber auch nicht zu unterschätzende Risiken.
  3. Spezielle Krypto-Lending Börsen wickeln die Darlehen mit den unterschiedlichsten Laufzeitvarianten ab.
  4. Die Zinsen orientieren sich an der allgemeinen Situation des Marktes für Kryptowährungen.

Was ist Krypto-Lending?

Krypto-Lending ist eine Methode, bei der man seine Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether verleiht, um Zinserträge zu erzielen oder sie als Sicherheit für Kredite nutzt. Es ist eine Möglichkeit, Einkünfte zu generieren, ohne die Coins oder Token zu verkaufen. Überträgt man seine Kryptowährungen an Plattformen wie Nexo oder BlockFi oder an dezentrale Plattformen wie Aave, werden diese Vermögenswerte an Kreditnehmer verliehen. Im Gegenzug erhält man Zinserträge. Um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu minimieren, hinterlegen Kreditnehmer häufig eine andere Kryptowährung als Sicherheit. Dieser Prozess wird oft unter Nutzung von Smart Contracts abgewickelt. Obwohl Krypto-Lending attraktive Zinserträge und den Erhalt der Vermögenswerte bietet, müssen auch Risiken wie Volatilität, Liquiditätsprobleme und fehlende Einlagensicherungen beachtet werden.

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Plattformen und Zinsen

Kryptobroker und Kryptobörsen mit Coin-Lending

Kryptowährung Kryptobörse
bitfinex
Binance Coin (BNB) 4%  
Bitcoin (BTC) 3 bis 7% ca. 3,05 bis 6,20%  
Cardano (ADA) 4%  
Chainlink (LINK) 3 bis 7%  
Dai (DAI) 8 bis 12% bis 4,60% 2,80 bis 5,40%
Dogecoin (DOGE) 0-3%  
Ethereum (ETH) 4 bis 8% ca. 3,52% bis 5,35%  
Eos (EOS) 4%  
Litecoin (LTC) 4 bis 8%  
Polygon (MATIC) 10%  
Ripple (XRP) 4 bis 8%  
Tether (USDT) 8 bis 12 % bis 8,50%  
USD-Coin (USDC) 8 bis 12 % bis 8,50%  
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Wer die Höhenflüge und die Abstürze der Kryptowährungen im Hinterkopf hat, kommt durchaus zu dem Schluss, dass es “klein” bei den Coins nicht gibt. Zu den großen Gewinnen und den teilweise ebenso großen Verlusten gesellen sich beim Krypto-Lending noch “große” Zinsen, von denen Anleger im Tages- oder Festgeldbereich nur träumen können.

Im Februar 2025 bieten verschiedene Krypto-Lending-Plattformen attraktive Zinssätze. Beispielsweise kann man auf Plattformen wie Nexo und Crypto.com für Bitcoin (BTC) Zinserträge zwischen sechs Prozent und acht Prozent pro Jahr erzielen. Für Ethereum (ETH) liegen die Zinssätze auf Plattformen wie Aave und Cake DeFi bei etwa fünf Prozent bis sieben Prozent pro Jahr. Noch höhere Zinssätze gibt es für Stablecoins wie USDT und USDC, bei denen sich die Zinserträge zwischen acht Prozent und zwölf Prozent pro Jahr bewegen.

Weiteres Beispiel für sehr hohe, gebotene Verzinsungen ist die Krypto-Plattform Binance. So liegt der höchste, gebotene Zinssatz für Krypto-Lending dort bei derzeit etwa 40 Prozent jährlich für den Token OM (Mantra). Der zweithöchste Zinssatz beträgt etwa zwölf Prozent jährlich für XLM (Stellar).

Im Vergleich dazu sind die Zinssätze bei traditionellen Banken für Tages- und Festgeldkonten niedriger. Aktuell beträgt der Zinssatz für Tagesgeld bis zu 3,5 Prozent pro Jahr, während Festgeldangebote für ein Jahr Laufzeit bei etwa 3 Prozent pro Jahr und für zwei Jahre Laufzeit bei bis zu 2,75 Prozent pro Jahr liegen.

Insgesamt bieten Krypto-Lending-Plattformen also höhere Zinssätze als traditionelle Anlageformen.

Über welchen Zeitraum ist Krypto-Lending möglich?

Die Anlagezeiträume beim Krypto-Lending können je nach Plattform und Angebot variieren. Einige Plattformen bieten flexible Laufzeiten an, bei denen man seine Kryptowährungen jederzeit abheben kann, während andere feste Laufzeiten von beispielsweise 30, 60 oder 90 Tagen haben. Es gibt auch langfristige Optionen, die über mehrere Monate oder sogar Jahre gehen können. Es gilt also sich hier individuell über die gebotenen Anlagezeiträume je Plattform zu informieren.

Zudem zu beachten: Die Wahl des Anlagezeitraums hängt oft von den individuellen Präferenzen und Zielen ab. Kürzere Laufzeiten bieten mehr Flexibilität, während längere Laufzeiten in der Regel höhere Zinssätze bieten können.

Risiken beim Coin-Lending

Der Zinssatz preist das Risiko mit ein. Beim Krypto-Lending verhält es sich nicht anders. Anders zu Krediten in klassischen Währungen, bei denen die Bonität des Kreditnehmers das Risiko darstellt, kommen beim Coin-Lending aber noch weitere Risiken dazu.

Allgemeine Risiken

Krypto-Lending birgt verschiedene Risiken, die man beachten sollte. Der Zinssatz preist das Risiko mit ein, und beim Krypto-Lending verhält es sich nicht anders. Anders als bei Krediten in klassischen Währungen, bei denen die Bonität des Kreditnehmers das Hauptrisiko darstellt, kommen beim Coin-Lending weitere Risiken hinzu.

Volatilität der Kryptowährungen

Zum einen können die Währungen in kürzester Zeit in den freien Fall übergehen, wodurch das Investment faktisch wertlos wird.

Schreibfehler und Sicherheitsrisiken

Außerdem besteht das Risiko von Schreibfehlern in der Wallet-Adresse. Wenn dies passiert, sind die Coins unwiederbringlich verloren. Das gleiche gilt, wenn eine Börse gehackt wird.

Zinsschwankungen

Die Zinssätze beim Krypto-Lending sind nicht festgeschrieben und können sowohl steigen als auch sinken. Ihre Höhe hängt von der Nachfrage nach Krypto Darlehen ab. Diese Volatilität kann den Wert der Sicherheiten beeinflussen und zu Liquidationen führen, wenn der Wert der hinterlegten Kryptowährung unter eine bestimmte Schwelle fällt.

Insolvenzrisiko

Es gibt auch das Insolvenzrisiko, da im Gegensatz zu traditionellen Bankeinlagen keine staatliche Einlagensicherung existiert. Sollte eine Plattform insolvent werden, besteht das Risiko, die Einlagen zu verlieren.

Sicherheitsrisiken durch Hackerangriffe

Zusätzlich gibt es Sicherheitsrisiken, da Krypto-Plattformen Ziel von Hackerangriffen sein können, was zu einem Verlust der Einlagen führen könnte.

Regulatorische Unsicherheit

Regulatorische Unsicherheiten sind ein weiterer Faktor, da die Rahmenbedingungen für Kryptowährungen und Krypto-Lending sich noch im Wandel befinden. Änderungen in der Gesetzgebung könnten die Nutzung und Rentabilität von Krypto-Lending beeinflussen.

Technische Probleme

Technische Probleme oder Fehler auf der Plattform selbst können ebenfalls zu Verlusten führen. Es ist wichtig, die wirtschaftliche Gesundheit und die Sicherheitsmaßnahmen der Plattform zu überprüfen, bevor man sich für Krypto-Lending entscheidet.

Passives Einkommen mit Kryptowährungen: Coin-Staking

Mit Coin-Staking ist es ebenfalls möglich, mit Kryptowährungen ein passives Einkommen zu erzielen. Wer Coins wie Ethereum (ETH) oder Solana (SOL) besitzt, kann diese Kryptowährungen für sich arbeiten lassen und dafür regelmäßige Belohnungen „Rewards“ erhalten. Auch hier sind die Renditen zum Teil deutlich höher, als bei klassischen Bankprodukten.

Alternative zum Lending: Coin-Staking »

Gibt es Sicherheit beim Krypto-Lending?

Anleger, die in Tagesgelder oder Festgelder investieren, sind in Punkto Sicherheit verwöhnt. Die Europäische Einlagensicherung garantiert ihnen im Fall der Insolvenz der Bank eine Rückzahlung von bis zu 100.000 Euro. Zudem kommen oft noch erweitert, freiwillige Einlagesicherungs-Mechanismen zum Tragen.

Deutsche Banken, über den Bundesverband oder die institutseigenen Verbände wie Volks- und Raiffeisenverband oder Sparkassenverbund haften in nahezu unbegrenzter Höhe.

Die Sicherheit der Einlagen beim Krypto-Lending hängt hingegen stark von der Plattform und den verwendeten Sicherheitsmaßnahmen ab. Im Gegensatz zu traditionellen Bankeinlagen, die durch staatliche Einlagensicherungen geschützt sind, gibt es beim Krypto-Lending keine solche Garantie. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz der Plattform das Risiko besteht, die Einlagen zu verlieren. Es droht also ein Totalverlust.

Einige Plattformen bieten jedoch Maßnahmen zur Risikominderung an, wie z.B. die Hinterlegung von Sicherheiten durch Kreditnehmer und die Nutzung von Smart Contracts, um die Bedingungen der Kredite transparent und manipulationssicher zu gestalten. Dennoch bleibt das Risiko bestehen, insbesondere bei weniger etablierten Anbietern.

Es ist wichtig, sich über die wirtschaftliche „Gesundheit“ der Plattform zu informieren und die verschiedenen Angebote sorgfältig zu vergleichen, um das Risiko zu minimieren.

Versteuerung der Erträge

Die Erträge aus Krypto-Lending-Geschäften in Deutschland unterliegen der Einkommensteuer. Diese Erträge werden als Einkünfte aus sonstigen Leistungen betrachtet und müssen entsprechend versteuert werden. Es gibt eine Freigrenze von 256 Euro pro Jahr. Wenn die Erträge aus Krypto-Lending diese Grenze nicht überschreiten, sind sie steuerfrei.

Zusätzlich gilt, dass verdiente Kryptowährungen aus dem Lending nach dem Verkauf ebenfalls besteuert werden können, wenn der Kurs nach dem Erhalt gestiegen ist. Eine Besonderheit ist, dass die Haltefrist für die verliehenen Kryptowährungen nicht auf zehn Jahre verlängert wird.

Wer sich für das Thema Krypto-Lending interessiert, sollte die aktuell geltenden steuerlichen Verpflichtungen genau zu kennen und die Erträge korrekt in der Steuererklärung anzugeben. Weitere Informationen und detaillierte Regelungen können im BMF-Schreiben nachgelesen werden.

Surftipp: Steuern beim Handel mit Kryptowährungen »

Fazit zum Coin-Lending

Krypto-Lending kann eine spannende Option für risikoaffine Anleger sein: Im Vergleich mit traditionellen Bankprodukten werden beim Coin-Lending zum Teil zweistellige Renditen möglich – insbesondere bei Stablecoins die an eine Fiat-Währungen wie US-Dollar gebunden sind.

Allerdings gibt es beim Coin-Lending auch Risiken: Kursschwankungen, Hackerangriffe oder Plattforminsolvenzen sowie regulatorische Unsicherheit sorgen für ein deutlich riskanteres Investment, im Vergleich zu einer klassischen Zins-Anlage. Dennoch kann das Verleihen von Kryptowährungen eine interessante Möglichkeit sein, dass eigene Krypto-Portfolio gewinnbringend einzusetzen und zum Teil über zehn Prozent pro Jahr Rendite zu bekommen.

In Kryptowährungen investieren - Krypto-Börsen-Vergleich 2025 »

Weiterführende Informationen:

  1. Krypto-Lending – wie riskant sind die hohen Zinsversprechen – Krypto-Lending – wie riskant sind die hohen Zinsversprechen?
  2. Kapitaleinkünfte aus Krypto-Lending – Kapitaleinkünfte
  3. Die Besteuerung der Kryptowährungen beim Krypto-Lending- Die Besteuerung der Kryptowährungen beim Krypto-Lending
  4. Wie wird Krypto-Lending versteuert – Winheller, Rechtsanwälte und Steuerberater

Weitere Ratgeber zum Thema Kryptowährungen