CFDs: Mehr Konten, weniger Volumen und ein drohendes Verbot
Im dritten Quartal 2016 ist die Anzahl der in Deutschland geführten CFD-Konten im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Sowohl das gehandelte Volumen als auch die Anzahl der Transaktionen sank allerdings gegenüber dem dritten Quartal 2015. Besonders beliebt bei CFD-Tradern bleiben weiterhin Indizes. Das geht aus einer gemeinsamen Studie des CFD-Verbandes und der Steinbeis-Hochschule Berlin hervor.[1] Überschattet werden die Zahlen von einer Ankündigung der BaFin, bestimmte CFDs zu verbieten.
Anzahl der Konten steigt um 12,6 %
Die Zahl der CFD-Konten in Deutschland nimmt wie bereits im Vorjahr zu. Gab es im dritten Quartal 2014 noch 110.626 CFD-Konten, waren es im selben Zeitraum 2015 bereits 141.819 – ein Plus von 28,2 %. 2016 war der Anstieg nicht ganz so stark, aber immer noch deutlich: Die Anzahl der Konten wuchs um 12,6 % auf 159.733. Das deutet darauf hin, dass CFDs bei einem immer breiteren Publikum Anklang finden.
Die besten Online-Broker im Vergleich »
Gehandeltes Volumen und Transaktionen sinken
Obwohl es mehr CFD-Konten gibt als noch im Vorjahr, wurde im dritten Quartal 2016 deutlich weniger gehandelt. Stieg das Handelsvolumen von 2014 zu 2015 noch um 55,3 % auf 554,1 Milliarden Euro, ging es 2016 um 21,4 % auf 435,4 Milliarden Euro zurück.
Ähnlich verhält es sich bei der Anzahl der Transaktionen. Vom dritten Quartal 2015 zum dritten Quartal 2015 stieg sie um 57,9 % auf 19,9 Millionen. 2016 sank sie jedoch um 21,1 % auf 15,7 Millionen.
Indizes sind die beliebtesten Basiswerte
Wenig getan hat sich hingegen bei den Basiswerten. Wie im Vorjahr sind Indizes bei CFD-Tradern besonders beliebt. 90,6 % der CFDs werden auf sie abgeschlossen. Die folgenden Plätze belegen Devisen mit 6,0 %, Rohstoffe mit 2,6 %, Aktien mit 0,5 % und Renten mit 0,3 %.
Verbot von CFDs mit Nachschusspflicht
Auch wenn 2016 im Vergleich zu 2015 kein überragendes Jahr für den CFD-Handel war, liegen die Zahlen durchgehend über den Werten von 2014. 2017 könnte hingegen ein schwieriges Jahr für die CFD-Branche werden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat angekündigt, CFDs mit Nachschusspflicht zu verbieten. Das würde bedeuten, dass ein Trader beim Handel mit CFDs künftig nicht mehr Kapital verlieren kann, als er eingesetzt hat.
Nach dem Verbot der Bonitätsanleihen ist das der zweite Eingriff der BaFin seit das Kleinanlegerschutzgesetz Mitte 2015 in Kraft getreten ist und die Kompetenzen der Anstalt erweitert hat. Begründet wird der Schritt mit dem hohen Verlustrisiko, das CFDs bergen. Broker haben bis zum 20. Januar Zeit, sich zur Entscheidung zu äußern.[2]
In einer ersten Reaktion begrüßt der CFD- und Forex-Broker FXFlat die Entscheidung der BaFin. Im Newsletter wird der Geschäftsführer Rafael Neustadt so zitiert: „Das Vorhaben der BaFin, die sogenannte Nachschusspflicht abzuschaffen, ist eine Chance für das Finanzinstrument CFD – es wird dadurch besser.“ FXFlat will nun proaktiv ein Konto ohne Nachschusspflicht einführen.
Auch viele andere CFD-Broker werden sich umstellen müssen. Wie unser Vergleich zeigt, gibt es derzeit nur wenige, die auf eine Nachschusspflicht verzichten.
CFD-Broker mit und ohne Nachschusspflicht im Vergleich »
Weiterführende Literatur
[1] CFD-Verband – Steinbeis-CFD-Studie
[2] Cash.online – BaFin greift bei komplexen Finanzwetten für Privatanleger ein