Nach dem Ende der Nachschusspflicht – das macht der CFD-Markt
Am 8. Mai 2017 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Allgemeinverfügung erlassen, in der sie CFDs mit Nachschusspflicht verbot. Sie gab den CFD-Brokern drei Monate Zeit, ihre Konten entsprechend umzustellen. Diese drei Monate sind Mitte August abgelaufen. Welche Änderungen hat es bei den CFD-Brokern gegeben?
Viele Broker seit langem ohne Nachschusspflicht
Zunächst ist festzuhalten, dass viele Broker schon lange auf die Nachschusspflicht verzichten. Dazu zählen vor allem solche Unternehmen, die neben dem CFD-Handel auch den regulären Aktienhandel anbieten. Beispiele sind die comdirect, der S Broker und flatex. Auch die Social Trading-Plattform ayondo verzichtete schon vor der Ankündigung der BaFin auf die Nachschusspflicht.
Der CFD-Broker FXFlat im Test »
Andere Broker reagierten proaktiv. So verlautete FXFlat bereits im Dezember 2016, als die Allgemeinverfügung noch nicht erlassen, das Verbot jedoch bereits angekündigt war, die Entscheidung der BaFin zu begrüßen. Im Februar 2017 wurde dann ein neues Kontomodell ohne Nachschusspflicht eingeführt. Geschäftsführer Rafael Neustadt kommentierte: „Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, CFDs künftig auch ohne Nachschusspflicht zu handeln. Das neue Kontomodell ist unter anderem insofern eine sinnvolle Ergänzung unseres Angebotsspektrums, als wir so den verschiedenen Kundentypen das entsprechende Produkt anbieten können.“[1] Im Mai wurden auch MetaTrader- und AgenaTrader-Konten umgestellt.
Margin-Änderungen bei CMC Markets
Einige CFD-Broker änderten die Kontomodelle erst mit Ablauf der Frist. So veröffentlichte der polnische CFD-Broker XTB am 10.08.2017 seine neuen AGBs, in denen es unter Punkt 4.23 heißt: „Der Kunde ist zum Ausgleich eines negativen Equity (s.g. Nachschusspflicht) nicht verpflichtet. Negative Equity-Beträge, die nach dem 09.08.2017 eingetreten sind, werden durch entsprechende Korrekturen von XTB abgedeckt. Negative Equity-Beträge, die vor diesem Zeitpunkt eingetreten sind, werden nicht korrigiert und müssen vom Kunden gedeckt werden.“[2]
Während es bei XTB sonst zu keinen Anpassungen kam und auch Smart Markets auf Nachfrage angab, dass mit der Abschaffung der Nachschusspflicht keine weiteren Veränderungen einhergehen, hat Marktführer CMC Markets im Zuge der Umstellung seine Konditionen geändert. Zwar blieben die Spreads, Kommissionen und Finanzierungskosten unverändert. Die Margin-Sätze sind jedoch gestiegen.
War es vor Abschaffung der Nachschusspflicht möglich, große Indizes wie den Germany 30 mit einer Margin ab 0,20 Prozent zu handeln, ist nun mindestens eine Margin von 0,50 Prozent erforderlich. Es wird sich zeigen, ob im Laufe der Zeit noch weitere CFD-Broker Anpassungen vornehmen. Ebenfalls spannend wird zu beobachten sein, ob die Abschaffung der Nachschusspflicht Auswirkungen auf das Handelsvolumen der CFDs haben wird.
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Weiterführende Links
[1] FX-Flat – Pressemeldung vom 01. Februar 2017
[2] XTB – AGBs vom 10.08.2017
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