Deutsche Bank und ABN Amro starten eigene Robo-Advisors
Zwei neue Anbieter haben den Markt der Robo-Advisors für sich entdeckt. Die Deutsche Bank schickt den Robo-Advisor ROBIN ins Rennen. Der Konkurrent aus dem Haus ABN Amro, welches in Deutschland durch das Tochterunternehmen MoneYou bekannt ist, heißt Prospery. Dass mit der Deutschen Bank nun auch die mit Abstand größte Bank Deutschlands unter die Robo-Advisors gegangen ist, zeigt das Zukunftspotential dieser noch jungen Form der Vermögensverwaltung.
ROBIN – eine Kombination aus Mensch und Maschine
Bisher wurde der Markt der Robo-Advisors vor allem von FinTechs dominiert, also von jungen Unternehmen für Finanztechnologie, hinter denen keine große Bank steht (z.B. Scalable Capital und Whitebox). Das scheint sich langsam zu ändern. Im Mai 2017 startete mit der comdirect die bedeutendste Direktbank Deutschlands ihren eigenen Robo-Advisor cominvest. Innerhalb kürzester Zeit investierten Anleger über 150 Millionen Euro über den Dienst.[1]
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Nun folgt mit ROBIN der Robo-Advisor der Deutschen Bank. Er wird über die eigene Investmentplattform maxblue angeboten. Ab 5.000 Euro Mindestanlage können Kunden die Dienste des digitalen Vermögensverwalters nutzen. Das Gebührenmodell ist gestaffelt. Maximal werden 1,00 % p.a. vom Anlagebetrag plus ETF-Kosten fällig.[2]
Die Deutsche Bank betont dabei die menschliche Note des eigenen Robo-Advisors. So werden bei der Portfolioverwaltung neben der automatischen Analyse auch die Prognosen der Anlagestrategen berücksichtigt. Entscheidungshoheit haben die Portfoliomanager.
Prospery – Vermögensmanagement mit persönlicher Note
Prospery verfolgt im Gegensatz zu den meisten anderen digitalen Vermögensverwaltern auf dem deutschen Markt einen ganzheitlichen Ansatz. Das deutsche Tochterunternehmen der ABN Amro aus den Niederlanden will seinen Kunden einen Überblick über ihr gesamtes Vermögen schaffen und bezieht dabei die verschiedenen Bankkonten und Depots mit ein.
Auf dieser Grundlage wird eine individuelle Strategie entwickelt. Unterstützung erhalten die Anleger von ihrem persönlichen Vermögenscoach. Ebenfalls ungewöhnlich ist der Ansatz, auf aktiv gemanagte Fonds zu setzen statt auf ETFs. Aktiv gemanagte Fonds sind in der Regel teurer, Prospery verspricht jedoch Preise wie bei institutionellen Kunden.
Eine Anlage über Prospery macht nach eigenen Angaben ab 100.000 Euro Sinn. Die Kosten richten sich nicht nach der Höhe des Anlagebetrages. Stattdessen wird ein monatlicher Fixpreis von bis zu 239 Euro fällig.[3]
Sowohl bei ROBIN als auch bei Prospery fällt auf, dass menschlichen Experten eine große Rolle bei der Anlageentscheidung zugemessen wird. Ob sich das am Ende positiv auf die Rendite auswirkt oder womöglich den eigentlichen Reiz eines Robo-Advisors unterläuft, wird sich zeigen.
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Weiterführender Link und Quellen
[1] Fonds professionell – Scalable und ING schaffen Robo-Durchbruch in Lichtgeschwindigkeit
[2] Quelle: ROBIN Homepage
[3] Quelle: Prospery Homepage