10 Millionen Aktionäre in Deutschland

Donnerstag den 22.02.2018 - Abgelegt unter: Aktien, Brokernews

© Sirintra Pumsopa/ iStock / Thinkstock

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI), die Interessengemeinschaft börsennotierter Unternehmen in Deutschland, hat die Aktionärszahlen für 2017 veröffentlicht. Die Zahl der Aktionäre und Aktienbesitzer ist demnach im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Über 10 Millionen Deutsche sind im Besitz von Aktien oder Aktienfonds – das entspricht 15,7 Prozent der Bevölkerung und demselben Stand wie vor der Finanzkrise.

Steigerung der Aktionäre- und Aktienfondsbesitzer um 12,1 Prozent

Im Durschnitt lag die Anzahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds im Jahr 2017 um knapp 1,1 Millionen höher als im Jahr 2016. Damit ergibt sich eine Steigerung von 12,1 Prozent. Die Anzahl der Deutschen, die nur in Aktien investiert haben, beläuft sich auf 2,893 Millionen, die Anzahl derjenigen, die nur in Aktienfonds investiert haben, auf 5,143 Millionen. Sowohl in Aktien als auch in Aktienfonds haben 2.025 Millionen investiert. Das ergibt die Gesamtzahl von 10,061 Millionen Aktionären und Besitzer von Aktienfonds in Deutschland.[1]

Diese Infografik zeigt die Anzahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds von 1997 bis 2017

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Für Aktienbesitzer in Deutschland gilt zudem:

  • Sie haben häufig ein hohes Bildungsniveau.
  • Auch das Haushaltseinkommen ist überdurchschnittlich hoch.
  • Im Westen ist der Anteil der Aktienbesitzer höher als im Osten.
  • Vor allem die über 50-jährigen besitzen Aktien.

Bei den 40- bis 49-jährigen beträgt der Anteil der Aktienbesitzer 19,2 Prozent, bei den 50- bis 59-jährigen 20,8 Prozent. Bei den über 60-jährigen sind es 16,3 Prozent. Es fällt auf, dass deutlich weniger Deutsche der jüngeren Generation Aktien besitzen. Bei den 14- bis 39-Jährigen beträgt der Anteil der Aktionäre nur 10,5 Prozent. In allen Altersgruppen ist Zahl der Aktionäre im Vergleich zum Vorjahr jedoch gestiegen.

Diese Infografik zeigt den Aktienbesitz in Deutschland nach Altersgruppen
Quelle: Deutsches Aktieninstitut

Weiter Handlungsbedarf erforderlich

Die Zahlen des Deutschen Aktieninstituts decken sich mit einer aktuellen Umfrage der Gothaer Asset Management, die zeigt, dass Sparer aufgrund der niedrigen Zinsen weniger häufig auf Tagesgeld oder Sparbuch zurückgreifen. Stattdessen werden öfter risikoreichere Anlagen wie Aktien und Fonds genutzt. So legten 2018 20 Prozent der Befragten in Fonds an (gegenüber 17 Prozent 2017) und 18 Prozent in Aktien (gegenüber 17 Prozent 2017).[2]

Das Deutsche Aktieninstitut sieht dennoch weiter Handlungsbedarf. Im Vergleich zu anderen Industrienationen ist die Anzahl der Aktionäre und Aktienbesitzer weiterhin niedrig. Mit 8,8 Prozent haben Aktien und Aktienfonds zudem weiter einen geringen Anteil am Geldvermöge der Deutschen.

Vor allem jüngere Bürger und Bürger mit geringem Einkommen müssen laut DAI mehr für Aktien begeistert werden. Aktien könnten beispielsweise bei der privaten Altersvorsorge stärker zum Einsatz kommen. Die Politik sollte laut DAI zudem die Besteuerung von Aktien und die Regelungen zur Wertpapierberatung überdenken.

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Weiterführende Links

[1] DAI – Aktionärszahlen 2017

[2] Das Investment – Gothaer Anlegerstudie 2018