DAX: Commerzbank raus, Wirecard rein?

Donnerstag den 5.07.2018 - Abgelegt unter: Brokernews

Update vom 16.08.2018: Die Wirecard-Aktie hat am Dienstag, den 14. August 2018, einen Kurs von 172 Euro erreicht. Damit erreichte Wirecards Börsenwert einen neuen Rekord von 21,3 Milliarden Euro. Zugleich sank der Börsenwert der Deutschen Bank auf 21 Milliarden Euro. Dadurch wurde Wirecard zum wertvollsten Finanzinstitut in Deutschland.

Ursprüngliche Nachricht:

Mit der Commerzbank könnte bald ein Gründungsmitglied aus dem DAX fallen. Mit Wirecard steht ein erfolgreiches FinTech bereit, das die Commerzbank ersetzen könnte. Noch ist nichts  entschieden. Doch es mehren sich die Anzeichen für Veränderungen.

Die Commerzbank ist DAX-Schlusslicht

Die Commerzbank ist derzeit der schwächste Titel im DAX. Ihr Börsenwert – also die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs – liegt derzeit 7 Prozent hinter dem von Beiersdorf. Auf Unternehmen wie Lufthansa, RWE und Merck ist der Abstand noch größer.[1]

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Akut hat das noch keine Konsequenzen. Das kann sich jedoch schon im September ändern. Am 5. September wird die Rangliste der Deutschen Börse erscheinen, die darüber entscheidet, welche Unternehmen im DAX bleiben und welche nicht.

Kurs der Commerzbank in den letzten zwölf Monaten, Quelle: comdirect

Analysten sind skeptisch, ob die Commerzbank es schafft, die rote Laterne abzugeben. Der Kurs liegt derzeit bei etwa 8 Euro. Seit Beginn des Jahres hat die Aktie 30 Prozent an Wert verloren. Nur ein Drittel der Analysten hält es gerade für einen guten Zeitpunkt, die Aktie zu kaufen.

Fast-Entry von Wirecard?

Mit Wirecard drängt derweil ein anderes deutsches Unternehmen in den DAX. Wirecard ist ein Zahlungsdienstleister aus Bayern. Es hat sich von einem Pennystock-Unternehmen, dessen Aktien für 36 Cent zu haben waren, zu einem weltweit etablierten Zahlungsdienstleister entwickelt, dessen Kurs inzwischen bei über 140 Euro liegt.

Kurs von Wirecard in den letzten zwölf Monaten, Quelle: comdirect

Dabei war Wirecard in den letzten Jahren immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. So behauptete etwa die weitestgehend unbekannte Researchfirma Zatarra, Wirecard würde die Bilanzen manipulieren. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass hinter diesen Behauptungen Spekulanten standen, die auf einen sinkenden Kurs der Wirecard-Aktie gesetzt hatten.

Dauerhaft konnten die Kursgewinne von Wirecard damit jedenfalls nicht gestoppt werden. In der aktuellen Rangliste der Deutschen Börse liegt Wirecard bei der Marktkapitalisierung auf Platz 24, beim Handelsumsatz auf Platz 25. Damit erfüllt es die Voraussetzungen für einen Fast-Entry, also einen schnellen Aufstieg in den DAX. Dafür muss ein Unternehmen bei den beiden genannten Kriterien mindestens Platz 25 erreichen.[2]

Auch andere Aufsteiger möglich

Wirecard ist jedoch nicht der einzige mögliche Kandidat für einen Aufstieg in den DAX. Außerdem in Frage kommen Heidelberg Cement oder auch Deutsche Wohnen. Ein weiterer Abstiegskandidat ist PorSiebeSat1, das bei der Marktkapitalisierung nur noch 34 belegt. Es müsste allerdings aus den Top-40 herausfallen, um gefährdet zu sein. [3]   

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[1] FAZ – Der Commerzbank droht der Rauswurf aus dem DAX

[2] DAX-Indices.com – Ranglisten

[3] Finanz-Szene.de – Kommt bald das erste Fintech in den DAX?

t3n – Wirecard ist jetzt mehr wert als die Deutsche Bank