Wann geht es mit Gold wieder aufwärts?

Donnerstag den 26.07.2018 - Abgelegt unter: Brokernews, Gold

Die Talfahrt des Goldpreises gibt vielen Analysten Rätsel auf. Gewöhnlich profitiert das Edelmetall von Krisenzeiten – und der Handelsstreit sowie die damit einhergehenden Risiken können durchaus als Krise bewertet werden. Wie geht es mit dem Goldpreis also weiter?

Gold auf Jahrestief

Seit seinem Jahreshoch von 1.350 US-Dollar im April sank der Goldkurs auf rund 1.220 Dollar, was einem Kursverlust von über 9 Prozent entspricht. Mit dem Goldpreis rauschten auch die Aktienkurse von Minenkonzernen wie Anglogold Ashanti in den Keller. Nun ringen Experten um Erklärungen.

Goldkurs, Quelle: comdirect

In einer Studie der Commerzbank heißt es: „Das Rätsel, warum Gold in der aktuellen Gemengelage nicht profitiert, wird für uns von Tag zu Tag größer.“[1]

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Ein Grund für die Talfahrt des Goldpreises könnte der starke Dollarkurs sein. US-Notenbankchef Jerome Powell äußerte sich bei einer Anhörung im US-Senat optimistisch im Bezug auf die konjunkturelle Entwicklung in den USA. Die Leitzinsen sollen nicht zu schnell und zu stark angehoben werden. Diese Aussagen trieben den Dollar-Kurs in die Höhe.

Darüber hinaus ging die Nachfrage von Gold beispielweise in dem wichtigen Markt China zurück. Zentralbanken kaufen ebenfalls wenig Gold, in der Türkei wurden die Bestände sogar zurückgefahren, um die Lira zu stützen.

Trotzdem heißt es von Seiten der Commerzbank: „Von wo der Verkaufsdruck bei Gold schon seit Wochen herkommt, lässt sich nicht eindeutig sagen. Wir gehen davon aus, dass Gold die Marke von 1.200 Dollar testen wird. Möglicherweise finden sich bei diesem Niveau Schnäppchenjäger, die den Preisrückgang stoppen.“

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World Gold Council sieht Grund zur Hoffnung für Gold

Das World Gold Council hat sich in einer Studie damit beschäftigt, wie es mit dem Goldpreis weitergeht. Es sieht drei Faktoren, die für einen steigenden Kurs sprechen. Als einen der Faktoren gibt die Studie an, dass in China, den USA und Indien mit einem stabilen Schmuckmarkt zu rechnen sei. Zu China heißt es beispielweise, dass sich die Wirtschaft von einer hersteller- zu einer verbrauchergetriebenen Wirtschaft wandele, was den lokalen Schmuckmarkt stärken sollte.[2]

Als zweiten Faktor gibt die Studien den Dollar an. Die Autoren glauben, dass er langfristig unter dem Handelsstreit um Zölle leiden wird. Das wiederum sollte zu einem Aufschwung des Goldpreises führen.

Als dritter Faktor wird die steigende Inflation und die Verflachung der Zinskurve genannt. Die Autoren der Studie gehe davon aus, dass die Preise schneller steigen werden und weisen darauf hin, dass der Goldpreis immer dann zunahm, wenn die Inflation über 3 Prozent lag.

Außerdem weisen die Autoren darauf hin, dass die Renditen von US-Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten sich denen mit langen Laufzeiten nähern. Sollte die Renditen der Anleihen mit kurzen Laufzeit jene mit langen Laufzeiten übersteigen, wäre das ein Indikator für eine Rezession – und Gold als Schutz davor wieder gefragt.

Sollten Anleger jetzt in Gold investieren?

Nun ist die Studie des World Gold Council mit Vorsicht zu genießen. Sie gibt einen ausgesprochen optimistischen Ausblick auf die künftige Entwicklung des Goldkurses. Dennoch sollten Anleger den Goldkurs im Auge behalten, gerade weil er sich nicht mehr auf einem Höchststand befindet. Sollte sich herausstellen, dass die USA weniger vom Handelskrieg profitieren, als Donald Trump es sich wünscht, und sich der Konflikt weiter verschärfen, dürfte der Goldpreis davon profitieren.

So heißt es auch von der Citigroup: „Die Dollar-Stärke dürfte dem Goldpreis kurzfristig weiter zu schaffen machen. Investoren könnten jedoch wieder zugreifen, wenn der Handelsstreit an Schärfe gewinnt und zu einem Risiko für das Wirtschaftswachstum und den seit zehn Jahren währenden Bullenmarkt an den Börsen wird.“

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Weiterführende Links

[1] Handelsblatt – Der rätselhafte Absturz der Krisenwährung Gold

[2] Das Investment – Welche 3 Faktoren den Goldpreis jetzt beeinflussen

World Gold Council – Gold mid-year outlook 2018 (englisch)