Die Konkurrenz auf dem ETF-Markt nimmt zu

Donnerstag den 26.07.2018 - Abgelegt unter: Brokernews, RoboAdvice

Immer mehr Anbieter von ETFs strömen auf den europäischen Markt. Darunter sind vor allen Dingen viele Unternehmen aus den USA. Doch ob sich das Geschäft für sie alle langfristig lohnen kann, ist fraglich.

Rasantes Wachstum auf dem Markt der ETFs

In Europa können seit Anfang des Jahrtausends ETFs gehandelt werden. Seither ist der Markt rasant gewachsen. Über 3.000 ETFs werden angeboten. Sie verwalten ein Vermögen von 700 Milliarden Euro.

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Während Unternehmen, die aktiv gemanagte Fonds anboten, den ETFs anfangs oft skeptisch gegenüberstanden, bieten viele inzwischen auch eigene ETFs an. Ali Masarwah, Analyst bei der Fondsratingagentur Morningstar, drückt es so aus: „Jetzt wollen fast alle großen Häuser den Anschluss an den Wachstumsmarkt nicht verpassen.“[1]

US-Anbieter übertragen ihr Geschäft auf Europa

Viele ETF-Anbieter, die bereits Erfahrungen auf dem US-Markt gesammelt haben, wollen nun in Europa durchstarten. Seit 2017 kamen auf dem europäischen Markt unter anderem JP Morgan Asset Management, Fidelity International und Franklin Templeton hinzu.

Quellen: Handelsblatt, Morningstar

Andere Unternehmen wie Invesco kaufen zudem offensiv ETF-Anbieter zu. So gehört inzwischen das britisch-amerikanische Haus Powershares, die ETF-Sparte von Guggenheim Investments und die europäische ETF-Firma Source zu Invesco.

„Die Branche wächst mit Rückenwind, während andere Teile der Fondsindustrie mit Herausforderungen kämpfen, etwa mit wachsenden Anforderungen der Aufsichtsbehörden, mit steigenden Kosten für Regulatorik und sinkenden Gebühren“, kommentierte der Blackrock-Stratege Stephen Cohen.

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ETF-Markt hart umkämpft

Zuletzt kündigte Goldman Sachs Asset Management einen Start für den deutschen Markt an. Doch ob sich das Geschäft für alle Anbieter lohnen wird, ist fraglich. Es gibt bereits rund 50 Unternehmen, die ETFs in Europa vertreiben. Mehr als zwei Drittel des Kapitals werden von Blackrock, der Deutschen Bank, Lyxor und UBS verwaltet.

Quellen: Handelsblatt, Morningstar

Da die ETF-Gebühren für Anleger gering sind und teilweise nur 0,1 Prozent im Jahr betragen, können die Anbieter mit ihnen nur nennenswerte Erträge erwirtschaften, wenn das ETF-Volumen sehr groß ist. „Ob die Neueinsteiger erfolgreich sein werden, das steht in den Sternen“, kommentiert darum auch Masarwah.

Dominanz einzelner Anbieter spiegelt sich auf bei Robo-Advisors wider

Auch in den Portfolios von Robo-Advisors spiegelt sich die Dominanz einer Handvoll Anbieter wider. So ist der Anteil von ETFs aus dem Hause Blackrock (iShares) in vielen Depots der weitaus größte. Auch die db X-trackers der Deutsche Bank sind stark vertreten. Seit dem Markstart von Vanguard 2017 wurden zudem einige ETFs in den Portfolios der Robo-Advisors durch Vanguard-ETFs ersetzt. Diese gelten als besonders günstig.

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Weiterführender Link

[1] Handelsblatt – US-Anbieter drängen auf europäischen ETF-Markt