Sparen mit Aktienfonds bei Frauen unbeliebt
Frauen nehmen Vermögenswirksame Leistungen (VL) in Form von Aktienfonds deutlich seltener in Anspruch als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Sutor Bank von 120.000 VL-Depots. Der Grund liege jedoch nicht darin, dass Frauen seltener Anspruch auf Vermögenswirksame Leistungen haben.
Nur 37 Prozent der Depots im Besitz von Frauen
Vermögenswirksame Leistungen werden staatlich gefördert. Arbeitnehmer können bei ihrem Arbeitgeber schriftlich einen Antrag dafür stellen. Der Arbeitgeber überweist seine Zulage von bis zu 40 Euro monatlich direkt an die Bank, bei welcher der Arbeitnehmer sein Konto bzw. Depot für Vermögenswirksame Leistungen hat. Vermögenswirksame Leistungen können beispielweise in Form von Bausparverträgen oder Aktienfonds angelegt werden.
Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland können Vermögenswirksame Leistungen beantragen. Die Sutor Bank hat ihre eigenen VL-Depots analysiert und festgestellt: nur 37 Prozent der Depots sind im Besitz von Frauen. 63 Prozent der Depots sind im Besitz von Männern.
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Frauen verzichten oft auf Aktienfonds
Der Grund für den geringen Anteil von VL-Depots im Besitz von Frauen sieht die Sutor Bank jedoch nicht darin, dass Frauen wenigen oft Anspruch auf Vermögenswirksame Leistungen haben würden. Im Gegenteil seien Frauen in Branchen, die Vermögenswirksame Leistungen zahlen, überrepräsentiert. Ein Beispiel hierfür ist die Finanzbranche. Im Finanzdienstleistungssektor beträgt der Frauenanteil an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten seit über 15 Jahren rund 57 Prozent. Ähnlich sieht es bei Zentralbanken und Kreditinstituten aus.
Robert Freitag, geschäftsführender Gesellschafter der Sutor Bank, sieht im Verzicht von Frauen auf Aktienfonds Gefahren: „Durch den überdurchschnittlich hohen Verzicht auf VL-Sparpläne mit Aktienfonds fehlt vielen Frauen ein wichtiger Renditebaustein für die Altersvorsorge. Dabei ist die Rentenlücke gerade bei Frauen in der Regel höher als bei Männern aufgrund von längeren Nichtbeschäftigungszeiten.“ [1]
„Das Sparen mit Aktienfonds ist aus Renditesicht anderen Anlageformen langfristig überlegen. Zudem muss der Anleger keinen eigenen Cent investieren, wenn der Arbeitgeber die Sparraten übernimmt und zudem noch die staatliche Förderung dazukommt.“
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Brokerwahl: Nur 11,2 Prozent Frauen stimmten ab
Dass Frauen zurückhaltender sind, wenn es um Wertpapiere geht, deckt sich auch mit den Zahlen aus unserer Brokerwahl. 2018 waren nur 11,2 Prozent der Teilnehmer weiblich.
Ein Grund für die Zurückhaltung von Frauen beim Wertpapierhandel liegt laut einer Studie von AXA im größeren Risikobewusstsein. Demnach glaubt fast jede zweite Frau, die Geldanlage an der Börse sei genauso riskant, wie ins Spielcasino zu gehen. Oft glauben Frauen auch, nicht genügend Fachwissen zu besitzen und dass die Börse Sache von Experten sei.[2]
Hier kann ausführliches Informationsmaterial, wie es auch auf Brokervergleich.de zu finden ist, Abhilfe schaffen.
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Eine Alternative zu einem selbstverwalteten Depot sind außerdem Robo-Advisor. Bei diese digitalen Vermögensverwaltungen füllen Anleger zunächst einen Fragebogen aus, auf dessen Grundlage ein Risikoprofil und ein Anlagevorschlag erstellt wird. Im Anschluss übernehmen Robo-Advisor mit Erlaubnis der BaFin zudem die Verwaltung des Portfolios. Das heißt, sie behalten die Kurse der Werte im Auge und tauschen diese gegebenfalls aus, falls sie sich nicht entsprechend der Vorstellungen des Anlegers entwickeln.
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Weiterführende Links
[1] Sutor Bank – Sutor Bank Analyse von 120.000 VL-Depots
[2] AXA – Weltfrauentag: Haben Frauen keinen Spaß am Sparen?