ESMA-Studie zu Mischfonds: Hohe Kosten im Verhältnis zur Rendite

Donnerstag den 17.01.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

Die Kosten von Mischfonds sind im Verhältnis zu ihrer Rendite sehr hoch. Das geht aus einer Studie der European Securities and Markets Authority (ESMA) mit dem Titel „Performance and costs of retail investment products in the EU“ hervor. Mischfonds sind vor allem bei deutschen Anlegern sehr beliebt. Dabei gibt es günstige Alternativen.

Kosten und Renditen von Aktien-, Renten- und Mischfonds

Die Studie der ESMA vergleicht die Renditen und Kosten unterschiedlicher Fondsgruppen. Dabei wirft sie unter anderem einen Blick auf EU-weite Fondsgruppen. Der Fokus liegt auf Aktien-, Renten- und Mischfonds:

 

Quelle: Das Investment, ESMA

Zwar zeigt sich, dass die Gesamtkostenquote bei Aktienfonds etwas höher ist als bei Mischfonds. Allerdings sind bei Aktienfonds auch die Renditen deutlich höher. Nach sieben Jahren liegt die Netto-Entwicklung bei Aktienfonds bei 8,23 Prozent, bei Mischfonds hingegen nur bei 4,32 Prozent.

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ETFs als Alternative zu Mischfonds

Mischfonds waren 2018 wieder sehr beliebt bei deutschen Anlegern. Von Januar bis Ende August flossen ihnen 17,8 Milliarden Euro zu, so viel wie keinen anderen Publikumsfonds. Zum Vergleich: Auf Platz zwei lagen Immobilienfonds mit 3,5 Milliarden Euro Zufluss.

Dabei ist die Beleibtheit von Mischfonds ein deutsches Phänomen. Der Anteil der Mischfonds liegt hierzulande bei 47 Prozent, im europäischen Schnitt sind es 20 Prozent. Woran liegt das? Vermutlich daran, dass Mischfonds das hohe Sicherheitsbedürfnis der Deutschen ansprechen. Durch die Investition in Aktien und Anleihen lässt sich eine gute Risikostreuung und geringe Kursschwankungen erreichen.

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Eine breite Risikostreuung lässt sich aber auch auf anderem Weg erreichen – noch dazu deutlich günstiger. ETFs gewinnen seit Jahren an Beliebtheit bei Anlegern. Sie bilden passiv einen Index wie den DAX oder den MSCI World nach.

Wer beispielweise in einen ETF auf den MSCI World investiert, streut das Kapital auf über 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern und diversen Branchen. Durch die passive Nachbildung des Marktes sind die laufenden Kosten jedoch deutlich niedriger als bei Mischfonds oder anderen aktiv gemanagten Fonds. Unser Mischfonds-Renditerechner macht den Kostenvorteil von ETFs gegenüber Mischfonds deutlich:

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Die Zahlen der ESMA belegen ein weiteres Mal, dass Mischfonds nicht die beste Wahl sind. Anleger sollten sich gut überlegen, ob die hohen Kosten gerechtfertigt sind. ETFs erreichen ebenfalls eine breite Streuung, verursachen weniger Kosten und erreichen zudem oft bessere Renditen als aktiv gemanagte Fonds.

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Weiterführende Links

ESMA – Performance and costs of retail investment products in the EU

Das Investment – Die unschöne Kostenquote von Mischfonds