Wirtschaft: Steigende Produktion trotz sinkender Aufträge

Donnerstag den 11.04.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

Obwohl die Auftragseingänge zurückgehen, steigt die Produktion der deutschen Industrie an. Das geht aus Pressemeldungen des Statistischen Bundesamtes hervor. Einen besonders großen Beitrag daran hat das Baugewerbe. Die Exporte brachen hingegen ein.

Bauproduktion stieg um 6,8 Prozent

Im Vergleich zum Vormonat stieg die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Februar um 0,7 Prozent an. Erwartet worden war ein Anstieg von 0,5 Prozent. Auch der Januarwert wurde nachträglich korrigiert. War zunächst ein Rückgang um 0,8 Prozent gemeldet worden, hielt sich die Produktion tatsächlich auf dem Level des Vormonats.[1]

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Jetzt Online-Broker vergleichen »

Während die Industrieproduktion im Februar abnahm, legte die Produktion des Baugewerbes um 6,8 Prozent zu. In einer Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums heißt es dazu: „Angesichts der schwachen Auftragsentwicklung und des eingetrübten Geschäftsklimas ist weiterhin von einer gedämpften Industriekonjunktur auszugehen. Das Baugewerbe befindet sich weiter in der Hochkonjunktur. Zum guten Ergebnis im Februar trug die vergleichsweise milde Witterung bei.“[2]

Exporte sanken um 1,3 Prozent

Erst tags zuvor hatte das Statistische Bundesamt gemeldet, dass die Auftragseingänge im Februar rückläufig waren. Das Minus betrug 4,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Inlandsaufträge gingen dabei um 1,6 Prozent zurück, die Auslandsaufträge um 6,0 Prozent.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Surftipp: Weitere Konjunkturindikatoren finden Sie hier »

Tatsächlich trifft es den deutschen Außenhandel besonders stark. Im Februar gingen die deutschen Exporte so stark zurück wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie sanken um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

„Die Luft ist erst einmal raus“, zitiert das Handelsblatt den Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. „Es besteht kaum Hoffnung, dass sich das in den nächsten Monaten ändert. [… ] Unsere Exporteure stellen […] eine zunehmende Verunsicherung durch Ereignisse wie das Brexit-Chaos fest, was die Investitionsneigung weltweit dämpft.“[3] Ökonom Carsten Brzeski von der Bank ING äußerte zudem: „Es scheint einfach zu viele Krisen im Welthandel zu geben, als dass die deutsche Exportwirtschaft sich ihnen alle gleichzeitig widersetzen könnte.“

Robo-Advisors im Echtgeld-Test »


Weiterführende Links

[1] Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung Nr. 135

[2] Wirtschaftsministerium – Entwicklung der Produktion im Produzierenden Gewerbe

[3] Handelsblatt – Schlechte Konjunktur belastet deutsche Exporte