Robo-Advisor Oskar: Springer Verlag an Bord
Der Axel Springer Verlag steigt beim Robo-Advisor Oskar ein. Das geht aus einem Artikel des Finanzportals finanz-szene.de hervor. Es ist davon auszugehen, dass die Kooperation beim bisher eher unbekannten Robo-Advisor einen Kundenschub auslösen wird.
Springer Verlag sichert sich 44,4 Prozent an Oskar
Wie finanz-szene.de berichtet, ist der Axel Springer Verlag nicht der erste Medienkonzern, der bei einem FinTech einsteigt. So ist ProSieben Sat1 beispielweise an der P2P-Lending-Plattform Auxmoney beteiligt. Der Holtzbrinck-Verlag (u.a. Handelsblatt) ist beim KMU-Kreditvermittler Compeon investiert.[1]
Der Axel Springer Verlag hat nun über sein Portal Finanzen.net 44,4 Prozent am Robo-Advisor Oskar erworben. Das ist wenig verwunderlich, haben doch die Gründer von Oskar Jens Ohr und Peter Schille auch finanzen.net gegründet. Ebenso wenig verwunderlich ist es, dass sich Oskar im Robo-Advisor-Vergleich von finanzen.net auf Platz eins befindet.
Oskar stellt das Anlegen für Kinder in den Mittelpunkt
Bei Oskar kann ab 25 Euro ein Sparplan eingerichtet werden. Eine Einmalinvestition ist ab 1.000 Euro möglich. Bei den Anlageprodukten setzt er wie die meisten Konkurrenten auf ETFs. Diese investieren breit gestreut in Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Die Kosten liegen bei 0,8 bis 1,0 Prozent der Anlagesummen p.a. plus die Kosten für die ETFs, die Oskar mit 0,14 Prozent p.a. angibt.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Anlegen für Kinder. „Haben Sie schon mal versucht, ein Kinderdepot bei einer Bank aufzumachen? Da müssen sie physisch neben den Antragsunterlagen Kopien oder Originale der Geburts- oder Abstammungsurkunden verschicken. Das kostet viel Mühe und Zeit. Bei Oskar ist das anders. Oskar ist das erste vollständig digitale Depot für Kinder. Die Depoteröffnung funktioniert komplett papierlos und ohne Unterschrift. Außerdem bietet OSKAR eine echte, digitale Vermögensverwaltung – und nicht nur einen Fondssparplan. Das wären jedenfalls Argumente, die mich ansprechen“, sagt Erik Podzuweit, einer der Gründer des Robo-Advisors Scalable Capital.[2]
Scalable Capital, der deutsche Marktführer unter den Robo-Advisors, stellt die Technologie-Plattform für Oskar und übernimmt die Vermögensverwaltung. Anders als bei Scalable Capital selbst gibt es bei Oskar aber nicht 23 Anlagestrategien, sondern fünf. Von den 1,0 Prozent Kosten p.a. für Anlagen unter 10.000 Euro fließen 0,15 Prozent an die depotführende Baader Bank, der Rest geht hälftig an Oskar und Scalable Capital.[3]
Wird Oskar jetzt ein Big Player unter den Robo-Advisors?
Bisher sind die größten Robo-Advisors auf dem deutschen Markt Scalable Capital, LIQID und cominvest, der Robo-Advisor der comdirect. Scalable Capital hatte einen starken Wachstumsschub durch die Kooperation mit der ING. Dass eine Kooperation hingegen keine Garantie für einen Erfolg ist, zeigte der Misserfolg von investify mit der Hamburger Sparkasse.
Oskar wirkt nach unserem ersten Eindruck wie ein solides Produkt. Mit Scalable Capital gibt es einen erfahrenen Partner für die Vermögensverwaltung. Abgesehen vom Fokus auf die Geldanlage für Minderjährige gibt es jedoch kaum Alleinstellungsmerkmale.
Der Axel Springer Verlag hat allerdings die Kraft, aus Oskar einen großen Erfolg zu machen. Im hauseigenen Robo-Advisor-Vergleich wird Oskar schon auf dem ersten Platz gelistet. Und wer weiß, ob Leser von Bild und co. Oskar nicht bald als den neuen „Volks-Robo-Advisor“ angepriesen bekommen.
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[1] Finanz-szene.de – Springer-Konzern steigt mit Robo Advisor ins Bankgeschäft ein