Einkaufsmanagerindex auf 86-Monatstief

Donnerstag den 26.09.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

Der Einkaufsmanagerindex der Deutschen Industrie (Flash) ist im September auf 42,7 Punkte gesunken. Damit hat er den niedrigsten Stand seit 2012 erreicht. Ebenso schlecht sieht es beim Einkaufsmanagerindex der Industrie in der Eurozone aus. Mit 45,6 Punkten (Flash) befindet er sich auf einem 83-Monatstief.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie sank im September auf 42,7 Punkte
  • Der Einkaufsmanagerindex der Industrie in der Eurozone sank im September auf 45,6 Punkte
  • Von einer langfristigen Rezession ist nicht auszugehen

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Miserable PMI-Daten für Deutschland

Aufgrund der Schwäche der deutschen Industrie ist die deutsche Wirtschaft im September geschrumpft. Es kam zu keinem neuen Stellenaufbau und der Preisdruck ließ nach. Der Ausblick bleibt pessimistisch.

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Quellen:

Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit, meint: „Ein weiterer Monat mit miserablen PMI-Daten für Deutschland. […] Die Wirtschaft hangelt sich ins vierte Quartal, und beim derzeitigen Tempo dürfte bis Ende 2019 kein Wachstum mehr dabei herauskommen.

Die Daten für den Industriesektor sind einfach schrecklich. Was die Nachfrage lähmt, sind die Unsicherheit bezüglich der Handelskonflikte, der Ausblick für die Automobilindustrie und der Brexit. Dies alles hinterließ in den Auftragsbüchern der Industrieunternehmen das größte Minus seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009.“[1]

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Beschleunigte Talfahrt in der Industrie der Eurozone

In der Eurozone gab es im September keinem Wachstum. Die Produktion in der Industrie ging so stark zurück wie seit 2012 nicht mehr. Auch hier bleibt der Ausblick pessimistisch.

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Quellen:

Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit, meint: „Da die beschleunigte Talfahrt der Industrie den Servicesektor zunehmend in Mitleidenschaft gezogen hat, kam das Wachstum der Eurozone im September nahezu zum Erliegen.

Unsere Daten deuten für das dritte Quartal 2019 lediglich auf ein BIP-Wachstum von 0,1% hin, mit nachlassender Dynamik im September. Der Industriesektor rutschte immer tiefer in die Krise, hier ging es so rasant bergab wie zuletzt im Jahr 2012. Besorgniserregend ist, dass die Malaise zunehmend auf den Servicesektor übergegriffen hat, wo die Wachstumsrate auf einen der tiefsten Werte seit 2014 gesunken ist.“[2]

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Bessere Aussichten für 2020

Der Pessimismus, der sich in diesen Zahlen ausdrückt, sollte Anleger jedoch nicht zum schnellen Abstoßen ihrer Wertpapiere verleiten. Eine langfristige Rezession ist derzeit unwahrscheinlich. 2020 sollte sich die Wirtschaft langsam wieder erholen.

Das sieht auch der Bankenverband so. „Die Verlangsamung der Weltwirtschaft sollte nächstes Jahr ein Ende finden“, meint Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. „Das wird auch der deutschen Wirtschaft wieder Halt geben.“[3] Für 2019 prognostiziert der Bankenverband ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,5 Prozent, für 2020 um 1,0 Prozent.

Bei Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie werden etwa 500 Einkaufsleiter und Geschäftsführer aus dem Verarbeitenden Gewerbe befragt. Es handelten sich um einen vorlaufenden Indikator, der Hinweise darauf gibt, wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten entwickeln wird. Im Schnitt liegt er bei 52 Punkten.

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Weiterführende Links

[1] IHS Markit – EMI Deutschland

[2] IHS Markit – EMI Eurozone

[3] Bankenverband – Konjunkturprognose der Banken