Was ändert sich für Anleger 2020?
2020 ist da und wartet mit einigen Veränderungen für Anleger auf. Manche erfreulich, manche ärgerlich. Wir haben die wichtigsten Änderungen zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Online-Broker flatex führt Depotgebühren ein
- Online-Broker flatex will DEGIRO übernehmen
- Keine Gebühren für ETF-Sparpläne bei der Deutschen Börse mehr
- Einige Broker erhöhen die Gebühren für den ETF-Handel
- Online-Broker comdirect wird in Commerzbank eingegliedert
- Schwelle für den anonymen Edelmetallkauf mit Bargeld sinkt auf 2.000 Euro
- Kryptowährungen: Libra-Einführung und Bitcoin-Halving
- Beschränkungen beim CFD- und Forex-Handel bleiben bestehen
Online-Broker flatex führt Depotgebühren ein
Wenig erfreuliche Neuigkeiten gibt es von flatex. Ab März 2020 zahlen Anleger dort eine Depotgebühr von 0,1 Prozent p.a. Sie wird auf Grundlage des Kurswertes der verwahrten Wertpapiere berechnet. Außerdem wird das Handelsplatzentgelt bei folgenden Börsen auf zwei Euro angehoben:
- Tradegate Exchange,
- Quotrix, Lang & Schwarz,
- Lang & Schwarz Exchange,
- Baader Bank, gettex.
Online-Broker flatex will DEGIRO übernehmen
Und noch eine Nachricht zu flatex: Im Dezember wurde bekannt, dass der Online-Broker den Konkurrenten DEGIRO übernehmen wird. 250 Millionen Euro wird flatex dafür auf den Tisch legen. Die Übernahme soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. DEGIRO zeichnet sich bisher durch besonders günstige Gebühren aus. Die Frage ist nun: Werden sich durch die Übernahme auch bei DEGIRO die Ordergebühren erhöhen?[1]
Keine Gebühren für ETF-Sparpläne bei der Deutschen Börse mehr
Eine erfreuliche Nachricht kommt von der Deutschen Börse. In ihrem elektronischen Handelssystem Xetra erhebt sie keine Orderentgelte bei der Ausführung von ETF-Sparplänen mehr. Das gilt auch allgemein für ETF-Orders von Robo-Advisors.
Broker mit ETF-Sparplänen vergleichen »
ETFs sollen dadurch attraktiver werden. Bisher betrugen die Gebühren zwischen 60 Cent und 24 Euro. Sie wurden durch den Broker beziehungsweise die Bank bezahlt. Es bleibt zu hoffen, dass die Broker die niedrigeren Gebühren nun an ihre Kunden weitergeben.[2]
Einige Broker erhöhen die Gebühren für den ETF-Handel
Hier eine Liste weiterer Änderungen im ETF-Handel:
- Bei flatex können in Zukunft ab einem Ordervolumen von 1.000 Euro 130 ETFs kostenlos gekauft werden (Partner: iShares, Xtrackers und Vanguard)
- onvista schafft den kostenlosen Kauf von 500 ETFs ab
- DKB-Kunden zahlen nun bei Aktions-ETF-Sparplänen 0,49 Euro Ausführungsentgelt (anstelle der kostenlosen Ausführung wie bisher)
- Es gibt keine kostenlosen ETF-Sparpläne bei maxblue mehr
- Die ETF-Aktion der ING gilt erst für Käufe ab einem Ordervolumen von 1.000 Euro, nicht mehr wie bisher ab 500 Euro
- Keine kostenlosen ETF-Sparpläne von ComStage mehr bei S Broker und 1822direkt
- Nur noch 130 Aktions-ETFs bei der comdirect
- Smartbroker, der Online-Broker von wallstreet:online, startet mit 604 ETF-Sparplänen, davon 295 ohne Ausführungsgebühren
- Consorsbank erhöht die Zahl der kostenfreien ETF-Sparpläne auf 200
- Trade Republic erhöht die Zahl der kostenfreien ETF-Sparpläne auf 320 (alle iShares)[3]
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Online-Broker comdirect wird in Commerzbank eingegliedert
Die Commerzbank wird ihre Tochter comdirect ins Unternehmen eingliedern. In einem ersten Anlauf war die Commerzbank daran gescheitert, 90 Prozent der comdirect-Aktien zu erwerben. Im Januar meldete die Commerzbank dann, dem Investor Petrus Advisers ein comdirect-Aktienpaket abgekauft zu haben. Damit hält die Commerzbank mehr als 90 Prozent der comdirect-Aktien und einer Eingliederung steht nichts mehr im Weg.[4]
Schwelle für den anonymen Edelmetallkauf mit Bargeld sinkt auf 2.000 Euro
Am ersten Januar trat ein neues Gesetz in Kraft. Nun ist die Schwelle für den anonymen Edelmetallkauf mit Bargeld auf 2.000 Euro gesunken. Zuvor lag sie bei 10.000 Euro. Mit dem Gesetz soll Geldwäsche bekämpft werden. Es geht dabei weit über die EU-Geldwäscherichtline hinaus. Aufgrund der Änderungen bildeten sich im Dezember teils lange Schlangen vor Edelmetallhäusern.[5]
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Kryptowährungen: Libra-Einführung und Bitcoin-Halving
2020 wird ein spannendes Jahr für Kryptowährungen. Da ist zum Beispiel die Einführung der Kryptowährung Libra. Facebook will diese als Bezahlsystem ähnlich PayPal etablieren. Das könnte Kryptowährungen für ein breiteres Publikum öffnen.
Außerdem steht im Mai das nächst Halving beim Bitcoin an. Dabei wird die Belohnung, die ein Miner pro geminten Block erhält, halbiert. Bei den letzten beiden Halvings hat das zu Kurssprüngen geführt.
Auch die Bundesregierung hat inzwischen auf die zunehmende Verbreitung von Kryptowährungen reagiert. Sie hat eine Gesetzesnovelle beschlossen, die Banken und Start-ups mehr Rechtssicherheit garantiert. Unter anderem gibt es kein Trennungsgebot mehr. Dieses hatte bisher dafür gesorgt, dass Banken nur dann Kryptowährungen verwahren dürfen, wenn es ihr einziges Geschäftsmodell ist.[6]
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Beschränkungen beim CFD- und Forex-Handel bleiben bestehen
2018 hat die European Securities and Markets Authority (ESMA) den Handel mit CFDs und Forex stark beschränkt. So gilt beispielweise ein maximaler Hebel von 30:1 für Hauptwährungspaare. Die Änderungen galten zunächst für drei Monate und wurden anschließend verlängert. Wer Hoffnung hatte, an diesem Zustand könnte sich wieder etwas ändern, wurde inzwischen enttäuscht. Denn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat den Handel mit CFD und Forex auf nationaler Ebene inzwischen dauerhaft beschränkt.
Risikohinweis CFD-Handel
Der Handel mit CFDs ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust Ihrer gesamten Kapitaleinlage führen. Zwischen 68% und 89 % der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld! Möglicherweise gibt es Kontoarten, bei denen Verluste das eingesetzte Kapital übersteigen können. Der gehebelte Handel mit CFDs ist eventuell nicht für Sie geeignet! Informieren Sie sich darum ausführlich, wie der CFD-Handel funktioniert. Sie sollten keine Gelder einsetzen, deren Verlust Sie im schlimmsten Fall nicht verkraften könnten. Stellen Sie sicher, dass Sie alle mit dem CFD-Handel verbundenen Risiken verstanden haben. Der Inhalt dieser Webseite darf NICHT als Anlageberatung missverstanden werden! Wir empfehlen, sofern notwendig, sich von unabhängiger Stelle beraten zu lassen.
Weiterführende Links
[1] 4investors – flatex steigt bei DeGiro ein
[2] Handelsblatt – ETFs Deutsche Börse
[3] justETF – Gebühren-Hammer schlägt zu
[4] Commerzbank – Pressemeldung
[5] Welt – Gesetzesänderung sorgt für Schlangen vor Gold-Handelshäusern