Steigt der DAX auf 15.000 Punkte?
Charttechniker sehen den DAX in einigen Monaten bei 15.000 Punkten. Das geht aus einem Bericht des Handelsblattes hervor. Zuletzt hatte der DAX mit einem Sprung über die Marke von 13.600 Punkten einen neuen Rekord erreicht. Doch wie realistisch ist ein Anstieg von immerhin 10 Prozent in den nächsten Monaten?
Das Wichtigste auf einen Blick
- Charttechniker prognostizieren einen Anstieg des DAX auf 15.000 Punkte in den nächsten Monaten
- Voraussetzung ist das Verteidigen der Marke von 13.600 Punkten
- Handelskonflikte, die schwache Konjunktur und die Ausbreitung des Coronavirus drücken die Stimmung jedoch
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Voraussetzung: DAX muss die Marke von 13.600 Punkte halten
Der DAX muss die Marke von 13.600 verteidigen. Das ist laut der technischen Analysten die Voraussetzung, damit er in den nächsten Monaten die 15.000 Punkte erreicht. „Erst wenn der Dax über sein altes Rekordhoch steigt, es bis zum Schlusskurs und mindestens einen weiteren ganzen Folgetag lang verteidigt, ist der Ausbruch nach oben wirklich geschafft“, sagt Christian Henke vom Handelshaus IG Markets.[1]
Diese Voraussetzung ist jedenfalls im Moment nicht gegeben. Weder am 22. Januar, noch am 24. Januar gelang es dem DAX, über 13.600 Punkten zu schließen. Aktuell liegt der Index bei 13.345 Punkten.
Nicht alle Analysten so optimistisch
Ohnehin sehen nicht alle Analysten den DAX zu einem solchen Höhenflug ansetzen. Anfang des Jahres rechneten etwa 30 Analysten und Volkswirte damit, dass der Dax bis Ende nächsten Jahres 13.999 Punkte erreichen wird. Ein sehr viel moderaterer Anstieg also.
Wichtig zu wissen ist, dass die optimistischeren Charttechniker ihre Schlüsse allein aus den Kursmustern ziehen. Vieles, was gegen einen starken Anstieg spricht, spielt für sie keine Rolle. So zum Beispiel der weiterhin nicht gelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China, die Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die in diesem Jahr bereits für Rücksetzer gesorgt haben.
Oder auch das Coronavirus, dessen Verbreitung die Börsen ebenfalls beunruhigt. So verlor der DAX am 27. Januar rund 2,7 Prozent, der DOW JONES über ein Prozent. Das Coronavirus könnte sich sogar zum Schwarzen Schwan für Anleger entwickeln.[2] Im Januar sank zudem das ifo Geschäftsklima um 0,4 Punkte auf 95,9 Zähler.[3] Und diese Liste ließe sich noch fortsetzen.
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Ähnliche Lage bereits 2019
Allerdings: Auch im letzten Jahr tobte der Handelskrieg. Auch im letzten Jahr zeichneten viele Konjunkturindikatoren ein düsteres Bild der wirtschaftlichen Lage. Am Ende zeigte sich der DAX von all dem unbeeindruckt und verzeichnete ein Plus von 25 Prozent.
Eine echte Überraschung wäre ein Anstieg auf 15.000 Punkte in diesem Jahr demnach nicht. Zumal die Notenbanken die Leitzinsen weiter niedrig halten. Noch ist die Voraussetzung der Charttechniker für diesen Run allerdings überhaupt nicht gegeben. Das liegt nicht zuletzt am Coronavirus.
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Weiterführende Links
[1] Handelsblatt – Aktienmarkt