Echtgeld-Test: Wo stehen die Robo-Advisor ein Jahr nach dem großen Crash?

Donnerstag den 22.04.2021 - Abgelegt unter: Brokernews

Die gute Nachricht zuerst: Ein Jahr nach dem Crash der Börsen im März 2020 haben sich die Portfolios der Robo-Advisors in unserem Echtgeld-Test weitestgehend erholt. Nur noch zwei Portfolien befinden sich weiterhin im Minus, eines ist bei 0,0 Prozent, die anderen 16 verzeichnen wieder ein Plus. Alles gut also? Leider, nein. Eine Glanzvorstellung haben die Robo-Advisor in der Corona-Pandemie bisher nicht geliefert.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Die Performances der Robo-Advisor lagen im Zeitraum vom 02.2020 bis zum 31.03.2021 bei -10,4 bis +4,4 Prozent
  • Ein Robo-Advisor schlug beide Benchmarks
  • Kapilendo hatte mit -15,8 Prozent den geringsten Maximum Drawdown 2020

Ehrenrettung gelungen

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Quellen:

Echtgeld-Test der Robo-Advisors: Hier geht es zur ausführlichen Bilanz »

Das belegt der Blick auf die Benchmarks. Unsere Benchmark 1 (MSCI World Index + Barclays Global Aggregate Bond) gewann im Zeitraum vom 20.02.2020 – kurz vor dem Crash – bis zum 31.03.2021 3,7 Prozent. Unsere Benchmark 2 (Kommer-Strategie 2015) kam auf ein Plus 4,2 Prozent.

Nur einem Robo-Advior gelang es, die beiden Vergleichs-Portfolien zu schlagen. Eine Ehrenrettung also. Zu verdanken haben die Robo-Advisor in unserem Echtgeld-Test das Raisin Invest, das im angegebenen Zeitraum auf +4,4 Prozent kam. Zeedin auf Platz zwei bewegt sich immerhin auf Höhe des schwächeren Benchmarks: +3,7 Prozent. Es folgen bevestor und growney mit einem Plus von je 3,3 Prozent.

Ziehen wir zum Vergleich auch Indizes wie DAX, Dow Jones und MSCI World heran, wird noch deutlicher, dass für die Robo-Advisor mehr drin gewesen wäre:

  • DAX: +8,8 Prozent
  • Dow Jones +12,4 Prozent
  • MSCI World + 15,6 Prozent

Vom Nasdaq sprechen wir lieber erst gar nicht.

Kapilendo mit geringstem Maximum Drawdown

Der Weg zurück in den grünen Bereich war für die Robo-Advisor mühsam und lang. Das lag auch daran, dass es den Robo-Advisors nicht gelungen ist, den Crash im März 2020 abzufedern. Das lässt sich am Maximum Drawdown – also dem maximalen zwischenzeitlichen Verlust – 2020 ablesen. Hier lagen die Robo-Advisor bei -15,8 bis -30,0 Prozent.

Trotzdem soll ein Anbieter positiv hervorgehoben werden. Kapilendo setzt vor allen Dingen auf Risikominimierung. Dies ist dem Robo-Advisor insofern gelungen, als er 2020 mit -15,8 Prozent den geringsten Maximum Drawdown im Feld verzeichnete.

Surftipp: Echtgeld-Test der Robo-Advisors - Jahresbilanz 2020 »

Fazit

Die Robo-Advisor in unserem Echtgeld-Test haben den Crash und den anschließenden Aufschwung an den Börsen durch das Corona-Virus nicht nutzen können, um sich auszuzeichnen. Positiv hervorheben lässt sich, dass rund ein Jahr nach dem Crash 16 von 19 Portfolien wieder im Plus liegen. Auch Raisin Invest konnte überzeugen, indem es beide Benchmarks schlug. Und Kapilendo löste mit dem geringsten Maximum Drawdown zumindest teilweise das Versprechen der Risikominimierung ein.

Negativ bleibt in Erinnerung, dass 18 von 19 Portfolios die beiden Benchmarks im Zeitraum vom 20.02.2020 bis zum 31.03.2021 nicht schlagen konnten. Auch ist es ihnen nicht gut gelungen, den Crash abzufedern. Beim anschließenden Aufschwung blieben sie ebenfalls hinter großen Indizes wie DAX, Dow Jones und MSCI World zurück.

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