Umfrage zu nachhaltiger Geldanlage: Kaum jemand kennt ESG
71 Prozent der Bundesbürger wissen nicht, was ESG-Kriterien sind. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag der Commerz Real hervor, an der 2.000 Bürger teilnahmen. Rund 50 Prozent geben zudem an, dass sie nicht wissen, was eine nachhaltige Geldanlage ist.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- 71 Prozent der Bundesbürger wissen nicht, was ESG-Kriterien sind
- ESG steht für environmental, social und governance, also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung
- Politikinteressierte und Junge kennen ESG mit größerer Wahrscheinlichkeit
Was bedeutet ESG?
Haben Sie schon mal etwas von ESG-Kriterien gehört?
Nachhaltige Geldanlagen im Vergleich »
Das Kürzel ESG steht für environmental, social und governance. Übersetzt bedeutet das: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Geldanlagen, die ESG-Kriterien berücksichtigen, achten bei Investitionen darauf, dass diese Unternehmen zukommen, welche beispielsweise klimafreundlich produzieren und die Artenvielfalt nicht gefährden. Ebenso berücksichtigen sie, wie es in den Unternehmen um die Arbeitnehmerrechte steht und welche Maßnahmen gegen Korruption es gibt. Darum gelten solche Geldanlagen als nachhaltige Geldanlagen.
Es gibt aber noch andere Ansätze, um eine Geldanlage nachhaltiger zu Gestalten. Stichworte sind hier: Ausschlusskriterien, Best-in-Class und Impact Investing. Was es mit diesen und anderen Begriffen rund um das Thema nachhaltige Geldanlage auf sich hat, klären wir in unserem Glossar:
Das A und O der nachhaltigen Geldanlage »
Politikinteressierte und Junge kennen ESG mit größerer Wahrscheinlichkeit
Wie bekannt der Begriff ESG unter den Bundesbürgern ist, hängt laut der Umfrage von verschiedenen Faktoren ab. So kennen Politikinteressierte die ESG-Kriterien mit höherer Wahrscheinlichkeit (+40 Prozent) als Menschen, die sich nicht für Politik interessieren. Auch Jüngere kennen den Begriff ESG eher als ältere. Demnach haben unter den 18- bis 24-jährigen 43 Prozent davon gehört, unter den Über-55-Jährigen nur 21 Prozent.
Ein weiterer Faktor ist das Netto-Haushaltseinkommen. Bei Haushalten mit einem Nettoeinkommen von bis zu 2.500 Euro liegt das Wissen um ESG-Kriterien bei 20 Prozent. Je höher das Einkommen, desto größer die Bekanntheit von ESG. Bei Haushalten mit über 10.000 Euro Nettoeinkommen liegt sie bei mehr als 50 Prozent.
Viola Joncic, Head of Sustainability bei der Commerz Real, kommentiert die Ergebnisse der Studie so: „Dieses Unwissen in der Gesellschaft über nachhaltige Investments und ESG-Kriterien ist eine große Herausforderung für die Finanzbranche und motiviert uns, noch mehr Aufklärung bei Kunden, Geschäftspartnern und potenziellen Anlegern zu leisten.“[1]
Robo-Advisor mit ESG-Portfolios vergleichen »
Weiterführender Link