Sommerrallye! – Weshalb eine Börsenweisheit dieses Jahr nicht zutrifft!
Eine bekannte Börsenweisheit lautet: „Sell in May and go away, but remember to come back in September“. Sie besagt nichts anderes, als dass Anleger im Mai ihre Wertpapiere verkaufen und der Börse den Rücken kehren, aber nicht vergessen sollen, im September zurückzukehren. Die Weisheit, die sich über viele Jahrzehnte bewahrt hat, trifft bereits das zweite Jahr in Folge nicht zu. Auch für die diesjährige Sommerrallye gibt es gute Gründe.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Bekannte Börsenweisheit rät Anlegern, im Mai ihre Wertpapiere zu verkaufen und im September wieder
einzusteigen - Weisheit hat sich über viele Jahrzehnte bewahrt
- Sommerrallye in diesem Jahr hat gute Gründe
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Historische Performance im Winter viel besser als im Sommer
Schaut man sich einmal die Entwicklung des DAX stellvertretend für die großen Börsen seit seinen Anfängen im September 1959 an, wird schnell klar, dass Anleger viel Geld mit einem langfristigen Investment verdienen konnten. Laut dem Finanzportal boerse.de hat der Leitindex in den vergangenen 60 Jahre über 4000 Prozent Gewinn gemacht. [1] Bei einer genaueren Untersuchung wurde festgestellt, dass diese Gewinne ausschließlich in den Monaten Oktober bis April erzielt wurden. Hier gewann der DAX durchschnittlich über 11 Prozent. In den Sommermonaten von Mai bis September hingegen verlor der DAX durchschnittlich knapp 1 Prozent.
Aufgestaute Nachfrage und Wirtschaftsförderprogramme
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Natürlich gibt es für jede Regel auch Ausnahmen. Im vergangenen Jahr sorgte der heftige Absturz der Märkte zu Beginn der Corona-Pandemie im März dafür, dass es den Rest des Jahres nur noch bergauf ging. Wer im Mai 2020 aus dem DAX ausgestiegen wäre, hätte ein Kursplus von mehr als 25 Prozent verpasst. Auch in diesem Jahr sieht es bisher gut aus. Die großen Börsen-Indizes verbuchten allesamt wie der deutsche Leitindex neue Bestmarken. Stand der DAX am 30. April noch bei rund 15.136 Punkten, liegt er zurzeit bei über 15.620 Punkten. Ein Plus von mehr als 3 Prozent. Die Gründe hierfür sind vielfältig und sollten auch in den kommenden Monaten für steigende Kurse sorgen. Laut Andreas Gilgen von der Bank Alpinum seien die Einkaufsmanager positiv gestimmt und die Gewinndynamik bei Aktien dürfte hoch bleiben. „Wir rechnen damit, dass die Analysten ihre Kursziele weiter anheben und somit die Aktienrallye stützen.“[2] Einen weiteren Grund sieht der Banker in der durch die Corona-Pandemie aufgestaute Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern, wodurch Unternehmen mehr Spielraum hätten, in Zeiten steigender Nachfrage, Preiserhöhungen durchzusetzen. Zusätzlich dazu würden laut Gilgen Unternehmen und Arbeitnehmer von Wirtschaftsförderprogrammen der Regierungen profitieren. Der Banker ist überzeugt: „Dies stärkt die direkte Kaufkraft und schlussendlich die Gewinne von Unternehmen.“
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