Verringerter Geldmengenzufluss wird Aktienmärkte belasten

Donnerstag den 9.09.2021 - Abgelegt unter: Brokernews

Die zur Verfügung stehenden Geldmengen gelten als verlässlicher Frühindikator für die Bewegungen an den Aktienmärkten. Häufig lässt sich beobachten, dass die Aktienkurse der Entwicklung der Geldmengen folgen. DWS-Manager Klaus Kaldemorgen rechnet damit, dass sich der Zufluss an Geldmengen in den kommenden Monaten verringern wird und, dass das zu einer Belastung für die Aktienmärkte wird.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Geldmengen als verlässlicher Frühindikator für die Bewegung an den Aktienmärkten
  • Aktienkurse folgen häufig Geldmengen
  • Börsenstratege rechnet mit geringerem Geldmengenzufluss und mit einer Belastung der Aktienmärkte

Überproportionales Wachstum im vergangenen Jahr

Die Geldmenge M2 – Bargeld außerhalb des Bankensystems und täglich fällige Einlagen sowie Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten – ist im vergangenen Jahr in den USA um knapp 25 Prozent gestiegen. Das durchschnittliche Wachstum liegt in den vergangenen 20 Jahren hingegen aber nur bei 7,1 Prozent. Etwas geringer, aber immer noch sehr deutlich fällt der Unterschied im Euro-Raum aus. Hier stehen circa 12 Prozent Wachstum im Jahr 2020 knapp 6 Prozent als Mittelwert der letzten 20 Jahre gegenüber.
Für den Börsenstrategen Kaldemorgen ist klar, wo dieses überproportionale Wachstum im vergangenen Jahr herkommt. Durch das reichlich vorhandene Kapital sanken die Zinsen und dadurch wurden Aktien im Vergleich zu verzinslichen Anlagen attraktiver. Das wiederum lockte weitere Anleger und somit weitere Geldmengen in den Kapitalmarkt.

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Auswahl einzelner Aktien gewinnt an Bedeutung

Dass dieses Wachstum nicht ewig so weitergehen kann, sollte jedem klar sein. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Zufluss der Geldmengen wieder um den langfristigen Durchschnitt von rund 7 Prozent einpendeln wird. Erste Indikatoren dafür sind bereits zu erkennen – so sank das Geldmengenwachstum in den USA bereits von 27,1 Ende Februar auf 13,8 Prozent Ende Mai. Als Folge dieser Normalisierung und der damit abflauenden Aktienrallye sollten Anleger genauer darauf achten, welche Aktien sie sich ins Depot legen.

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Weiterführende Links

www.brokervergleich.de – Entwicklung von Geldmengen und Aktienmärkten

Handelsblatt – Artikel