Autoindustrie beurteilt Geschäftslage pessimistischer
Die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferfirmen sind seit Monaten von den andauernden Lieferengpässen bei einigen Vorprodukten stark betroffen. Der vom ifo Institut ermittelte Wert zur Beurteilung der Geschäftslage in der deutschen Automobilindustrie brach von 32 Punkten im August auf 13,2 Punkte im September deutlich ein. Die negative Stimmung spiegelt sich auch in den Aktienkursen der betroffenen Unternehmen wider.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Deutsche Autoindustrie und Zulieferfirmen von andauernden Lieferengpässe stark betroffen
- ifo-Wert für Beurteilung der Geschäftslage bricht im September deutlich auf 13,2 Punkte ein
- Aktienkurse der betroffenen Unternehmen überwiegend gesunken
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Erholung bekommt einen Dämpfer
Der Ausbruch der Corona-Pandemie sorgte im März 2020 dafür, dass die vom ifo Institut bei der deutschen Automobilindustrie in einer Umfrage ermittelte Beurteilung der Geschäftslage innerhalb weniger Tage auf fast -90 Punkte abstürzte. Die schnelle Erholung markierte ihren diesjährigen Höchstwert im Juli mit 52,9 Punkten – und damit annähernd den Wert, der zuletzt 2018 erreicht wurde. Die anhaltenden Lieferengpässe bei Chips und wichtigen Vorprodukten sorgten dafür, dass die Zuversicht unter den Autobauern im August und September deutlich sank. Zusätzlich auf die Stimmung drückt seit kurzem die Unsicherheit vieler Konsumenten in China infolge der Krise des Immobilienentwicklers Evergrande. Auch die Situation im Inland bleibt kritisch. So fiel der Auftragsbestand von 17,1 Punkten im August auf 5,3 Punkte im Juli. Erstmalig seit Mai 2020 ist auch die Nachfrage nach deutschen Autos wieder rückläufig.
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Erkennbare Auswirkungen an der Börse
Die Aktien deutscher Autowerte und Zulieferer sind der Beurteilung der Geschäftslage in den vergangenen Monaten fast einheitlich gefolgt. Während der Kurs der Daimler AG seit Juni nur knapp gesunken ist, verzeichnen BMW und Volkswagen zweistellige Kursrückgänge. Ähnlich sieht es bei den Zulieferern Continental, Leoni und Schaeffler aus. Auch sie mussten seit Juni deutliche Kursrückgänge hinnehmen. Die weitere Entwicklung in der Branche hängt nun vor allem davon ab, wie schnell die Lieferprobleme gelöst werden können.
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