Umfrage: Welche Anleger investieren in Kryptowährungen?
Junge Anleger investieren in Kryptowährungen, ältere Anleger meiden sie – das könnte man im ersten Moment meinen. Eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeichnet jedoch ein differenzierteres Bild. Sie zeigt nicht nur die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen beim Thema Kryptowährungen, sondern bezieht in die Analyse auch das Geschlecht und die Plattformen ein, auf denen besonders gern gehandelt wird. Hier die Ergebnisse:
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Jüngere Anleger sehen weniger Risiken im Kryptowährungs-Markt als ältere
- Trotzdem investieren die über 40-Jährigen häufiger in Kryptowährungen als die unter 39-Jährigen
- Vor allem Neo-Broker und klassische Kryptobörsen profitieren vom Boom um Bitcoin und Co.
Jüngere Anleger sehen weniger Risiko, ältere Anleger investieren häufiger
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Bei den unter 24-Jährigen finden nur etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent), dass der Kryptowährungs-Markt aktuell zu risikobehaftet ist. Bei den über 60-Jährigen finden das hingegen drei Fünftel (62 Prozent). Überraschenderweise sind es dennoch nicht die jüngeren Anleger, die häufiger in Kryptowährungen wie den Bitcoin investieren.
So ist eine deutliche Mehrheit derjenigen, die in Kryptowährungen investieren, älter als 40 Jahre (61 Prozent). 19 Prozent sind sogar 60 Jahre oder älter. Der Anteil der unter 39-Jährigen beträgt hingegen nur zwei Fünftel (39 Prozent).
Kryptowährungen sind derzeit außerdem hauptsächlich Männersache. 86 Prozent derjenigen, die im ersten Halbjahr 2021 in Kryptowährungen investiert haben, sind Männer. Nur 14 Prozent sind Frauen.
Statistiken zur Brokerwahl von Brokervergleich.de
Das deckt sich mit unseren eigenen Statistiken zu Kryptowährungen. So waren unter den 2.306 Kunden, die ihm Rahmen unserer Brokerwahl 2021 für ihre Kryptobörse abgestimmt haben, 88,38 Prozent Männer und 10,19 Prozent Frauen. 1,43 Prozent machten keine Angabe.
0,5 Prozent der Haushalte haben in Kryptowährungen investiert
Insgesamt haben 0,5 Prozent aller Haushalte im ersten Halbjahr 2021 in Kryptowährungen investiert. Das klingt nicht viel, Robert Kraus, Finanzexperte und Leiter des Ipsos Finanzmarktpanels ordnet die Zahl jedoch so ein:
„Unsere Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass Kryptowährungen längst kein Nischenprodukt mehr sind, sondern von einem Teil der deutschen Haushalte bereits zur Diversifikation des eigenen Portfolios herangezogen werden. Selbst die zunächst recht niedrig wirkende Haushaltsreichweite von 0,5 Prozent im ersten Halbjahr 2021 trügt. Vergleicht man diesen Wert mit anderen Finanzprodukten, dann zeigt sich, dass im gleichen Zeitraum auch nur 0,9 Prozent aller Haushalte ein neues Girokonto und 0,8 Prozent eine langfristige Geldanlage abgeschlossen haben. Ein neues Festgeldkonto haben sogar nur rund 0,6 Prozent aller Haushalte eröffnet.“[1]
Nur 15 Prozent der Befragten stimmen jedoch der Aussage „voll und ganz“ zu, dass Kryptowährungen ein wichtiger Teil der eigenen Sparstrategie sein sollen.
Neo-Broker und Kryptobörsen dominieren den Markt
Unter den Anbietern dominieren laut Ipsos die Neo-Broker sowie klassische Kryptobörsen. Allerdings gibt es keinen Anbieter, der sich deutlich von den anderen absetzt. Die Anteile der einzelnen Anbieter am Neugeschäft im Kryptomarkt verteilen sich wie folgt:
- Bitpanda (10,0 Prozent)
- eToro (9,8 Prozent)
- Bison (8,3 Prozent)
- Bitcoin.de (7,7 Prozent)
- Coinbase (5,6 Prozent)
- Trade Republic (k.a.)
Über die Studie
Die Studie wurde vom Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos durchgeführt. Sie ist bevölkerungsrepräsentativ. 1.000 Personen wurden befragt. Auch Ergebnisse des Ipsos Finanzmarktpanel flossen ein.