ETFs im Jahr 2021 mit Rekordzuflüssen
Die endgültigen Zahlen für das Jahr 2021 liegen noch nicht vor, schon jetzt ist jedoch klar, dass ETFs im letzten Jahr so viele Gelder zuflossen wie nie zuvor. Allein in Europa aufgelegte ETFs verzeichneten von Januar bis Mitte Dezember 2021 Netto-Käufe von 151 Milliarden Euro, wie mehrere Medien übereinstimmend mit Bezug auf Morningstar berichten. Damit hält der ETF-Boom ungebrochen an.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- In Europa aufgelegten ETFs fließen von Januar bis Mitte Dezember 2021 mehr als 151 Milliarden Euro zu
- Das sind rund 50 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr
- Besonders beliebt sind Aktien-ETFs, nachhaltige Produkte und Sparpläne
Online-Broker im ETF-Sparplänen vergleichen »
Aktien-ETFs und nachhaltige Produkte besonders beliebt
151 Milliarden Euro eingesammelte Gelder – das sind knapp 50 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Außerdem ist es ein Plus von rund der Hälfte sowie ein neuer Rekord. Besonders beliebt waren dabei Aktien-ETFs. Auf sie entfielen laut Morningstar 72 Prozent der Zuflüsse.
Das deckt sich mit Angaben von Amundi. Laut dem französischen Vermögensverwalter flossen Aktien-ETFs von Januar bis Ende November 2021 110,2 Milliarden Euro zu. Dabei bestätigt sich auch ein zweiter Trend, nämlich der zu nachhaltigen ESG-Produkten: Von den 110,2 Milliarden Euro kamen 57,3 Milliarden Euro „grünen“ Aktien-ETFs zu – also etwas mehr als die Hälfte.
Viele Anleger nutzen ETF-Sparpläne
Surftipp: Weitere Zahlen und Fakten zu ETFs »
Auch in Deutschland war es ein gutes Jahr für ETFs. Laut extraETF stieg das in ETFs investierte Vermögen (AuM) bis November 2021 um 32,1 Milliarden Euro auf 79,6 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 67,5 Prozent seit Januar 2021.
Dabei setzen Anleger häufig auf ETF-Sparpläne – d.h. sie investieren regelmäßig kleine Summe in die Wertpapiere. Im November 2021 wurden in Deutschland rund 3,16 Millionen ETF-Sparpläne ausgeführt. Im Januar 2021 waren es rund 2,17 Millionen gewesen.
Wie geht es 2022 auf dem ETF-Markt weiter?
Ob 2022 erneut ein Rekordjahr für ETFs wird, bezweifeln einige Experten. Die hohe Inflation könnte dafür sorgen, dass die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik schneller ändert als erwartet. Steigende Zinsen und eine Abkehr von der lockeren Geldpolitik auch bei anderen Notenbanken könnten für einen Dämpfer an den Börsen sorgen.
Dr. Gerd Kommer, Autor mehrere Bücher über ETFs und Chef der Gerd Kommer Capital GmbH, meint: „Es gibt diesen Elefanten im Raum: Ein Crash oder starker Aktienrückschlag, je nach Größe und Dauer könnte die Trends durcheinanderwirbeln und auch ETF-Anleger zum Ausstieg bewegen.“[1] Er betont jedoch die langfristigen Vorteile beim Sparen mit ETFs.
Weiterführende Links
Boerse.de – Noch ein Boom-Jahr (ETF-Ausblick)