EZB hebt Einlagenzins auf 0,00 Prozent – Wie reagieren Banken und Broker?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer Sitzung am Donnerstag, den 21. Juli 2022, beschlossen, dass der Leitzins und der Einlagenzins zum 27. Juli um jeweils 50 Basispunkte angehoben werden. Der Einlagenzins liegt somit zukünftig wieder bei 0,00 Prozent. Für Banken und Online-Broker bedeutet das, dass sie für Geld, das sie bei der EZB parken, keine Negativzinsen mehr zahlen müssen. Normalerweise müssten die Geldinstitute diesen Vorteil an ihre Kunden weitergeben. Aber tun sie das auch?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Europäische Zentralbank (EZB) hebt Leitzins und Einlagenzins um jeweils 50 Basispunkte an
- Einlagenzins zukünftig wieder bei 0,00 Prozent. Erwartet waren lediglich 0,25 Prozentpunkte
- Keine Negativzinsen für Geld, das bei der EZB geparkt wird
- Geldinstitute müssten Vorteil an Kunden weitergeben
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Update 02.08.2022:
Smartbroker gibt bekannt, dass er ab dem 01.08.2022 kein Konto mehr mit einem Verwahrentgelt belasten wird.
Vier Wochen vor der Umstellung
Ja, sie tun es und das teilweise sogar schon vier Wochen vor der Umstellung der EZB. Die ING hatte bereits im Mai 2022 angekündigt, die Freibeträge für Guthaben auf Giro- und Extra-Konten von 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto zum 1. Juli 2022 zu erhöhen. Ab 1. August 2022 schafft die Bank das Verwahrentgelt sogar komplett ab. Auch die Consorsbank ging mit gutem Beispiel voran und strich zum 1. Juli das Verwahrentgelt vollständig. Nicht ganz so voreilig, aber dafür rückwirkend zum 1. Juli tut das auch der S Broker.
Bank/Broker | Freigrenze Girokonto (alt) | Freigrenze Verrechnungskonto (alt) | Wegfall Verwahrentgelt |
---|---|---|---|
1822 | 50.000 Euro | 50.000 Euro | 27. Juli |
comdirect | 50.000 Euro | 50.000 Euro | / |
Consorsbank | 50.000 Euro | 100.000 Euro | 1. Juli |
DKB | 25.000 Euro | 25.000 Euro | 27. Juli |
Flatex | / | 0,00 Euro | 1. August |
justTrade | / | 5.000 Euro | 27. Juli |
ING | 50.000 Euro | 50.000 Euro | 1. Juli |
S Broker | 50.000 Euro | 50.000 Euro | 1. Juli |
Smartbroker | / | 15% Cashquote | / |
Stand: 28.07.2022 |
Auf den Tag genau oder etwas später
Pünktlich dabei sind 1822, die DKB und justTrade. Die Banken und der Broker verzichten auf die Strafzinsen ab Mittwoch, den 27. Juli 2022, also dem Tag, an dem sie selbst keinen Einlagenzins mehr bei der EZB zahlen müssen. Nur fünf Tage später, zum 1. August, streicht dann auch Flatex die Negativzinsen.
Ob Kunden bei der Comdirect und dem Smartbroker weiterhin ein Verwahrentgelt bezahlen müssen, ist nicht bekannt, da beide Broker bis Freitagvormittag keine Stellungnahme diesbzgl. abgegeben haben.
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