NURI wird liquidiert – was Kunden jetzt wissen müssen
Nun ist es also doch entgegen allen Beteuerungen der NURI-Geschäftsführung passiert: Das Krypto Fintech NURI (e-Bitwala) wird liquidiert. Die Hoffnung, das Geschäft mithilfe eines neuen Eigners, der bereit gewesen wäre, dass in Insolvenz befindliche Unternehmen zu retten, hat sich damit endgültig zerschlagen. Die Frage, die sich nun stellt, ist Jene, wie es nun für die noch bei NURI existenten Kunden bestellt ist? Und wie verhält es sich nun mit jenen Kunden, deren Geld via NURI und dem angebotenen Bitcoin-Ertragskonto beim ebenfalls insolventen US-Unternehmen Celsius angelegt haben?
Das Wichtigste zu NURI auf einen Blick
- NURI-Übernahme durch neue Investoren gescheitert
- NURI wird zum 18. Dezember 2022 liquidiert
- Kunden haben Möglichkeit des Wechsels zu VIVID
- Nutzern des Bitcoin Extrakontos droht Totalverlust ihrer Einlagen
Kryptowährungen – worauf achten »
Chronologie des NURI-Untergangs
Ein kurzer Rückblick auf die Ereignisse der letzten Monate bei NURI:
Juni 2022 – NURI Partner Celsius friert Kundenkonten ein
NURI geriet mit seinem Crypto-Angebot erstmalig in die Schlagzeilen als der US-amerikanische Produktpartner Celsius Ende Juni alle Kundenkonten eingefroren hat und die NURI Kunden, die das Angebot der Bank ihre Kryptowährungen gegen entsprechende Renditezahlungen zu verleihen, annahmen, nun somit nicht mehr an ihre, an Celsius verliehenen Krypto-Einlagen kamen.
Nur 4 Wochen später meldete Celsius dann in den USA Insolvenz nach Chapter 11 an, was die Situation für die NURI-Kunden verschärfte, denn niemand wusste nun eigentlich, was mit den Einlagen passieren würde. Bekommt man diese zurück? Wenn ja, wie? An wen muss man sich nun wenden? Diese und viele weitere Fragen blieben zumeist unbeantwortet, denn NURI pflegte eine Strategie der gepflegten „Nicht-Kommunikation“ mit den betroffenen Kunden.
Celsius Auswirkungen: NURI meldet Anfang August 2022 selbst Insolvenz an
Dann der nächste Schritt in den Abgrund, denn am 9. August meldete NURI selbst Insolvenz an. Als Grund hierfür wurde das schwierige Marktumfeld bei den Kryptowährungen als auch die zunehmende Zurückhaltung neuer Investoren genannt. Der Schritt in die Insolvenz sei nötig, um den Betrieb der Plattform an sich als auch die Bedienung aufgelaufener Verbindlichkeiten gewährleisten zu können.
So sei man zuversichtlich, dank neuer Investoren das Geschäftsmodell von NURI aufrechterhalten zu können. Zudem garantierte man, dass alle Einlagen und Investitionen aufgrund der Partnerschaft mit der Solaris Bank AG sicher sein. Was hier nicht ganz stimmte, denn die bei Celsius angelegten Gelder aus dem Produkt „Bitcoin Ertragskonto“ blieben eingefroren. Inwieweit hier die Solaris Bank in die Pflicht genommen werden könnte, ließ NURI auch zu diesem Zeitpunkt unbeantwortet.
Dennoch gab es kurze Zeit später Hoffnung, denn der Insolvenzverwalter Jesko Stark bestätigte kurze Zeit später, dass es zahlreiche Interessenten für NURI gäbe. Es keimte Zuversicht auf und das trotz aller negativen Schlagzeilen der letzten Monate.
Das Ende Anfang Oktober 2022: Rettungsversuche gescheitert – NURI wird abgewickelt
Doch nun der Rückschlag, denn gut 2 Monate nachdem das Fintech Insolvenz angemeldet hatte, musste der Insolvenz-Verwalter nun den Schritt der Liquidation einleiten. Die kurz nach der Insolvenz noch zahlreich aufgetretenen Interessenten an NURI haben dieses Interesse nun verloren, was bedeutet, dass ein Verkauf des Unternehmens endgültig geplatzt. Ein unrühmliches Ende für eins der vielversprechendsten Krypto Fintechs in Deutschland.
Die NURI-Liquidation: Wie geht es nun weiter?
Die zwei wesentlichen Fragen, die sich nun für die noch rund 200.000 verbliebenen Kunden von NURI stellen sind jene:
- Was passiert mit meinem Kunden-Konto?
- Was passiert mit meinen Einlagen bei Celsius?
Die erste Frage kann recht schnell und einfach beantwortet werden. Kunden, die bis zuletzt ein Konto bei NURI hatten, wird die Möglichkeit geboten zur Neobank VIVID zu wechseln. Generell hat NURI in einer offiziellen Mitteilung auf seiner Webseite mitgeteilt, dass alle Kunden ihre Kunden bis spätestens 18. Dezember auflösen oder transferieren müssen.
Etwas schwieriger gestaltet sich die Beantwortung der zweiten Frage, was denn nun mit den bei Celsius „gelagerten“ Geldern passiert? Haben die Nutzer des Bitcoin Extrakontos nun noch eine Chance an ihre Einlagen zu kommen. Fakt ist, das es nach wie vor unklar ist, ob Anleger aus dem laufenden Insolvenzverfahren von Celsius in den USA überhaupt eine Chance haben, ihre Einlage dort ganz oder zumindest teilweise zurückzubekommen.
Da NURI bei dem Angebot des Bitcoin Extrakontos lediglich als Anlagevermittler unter dem Dach der Solaris Bank agiert hat, kann gegen NURI keinerlei Anspruch auf Rückzahlung und/oder Entschädigung geltend gemacht werden. Und die Solaris Bank hält sich hier bis dato bedeckt. NURI-Kunden, die von der Celsius Insolvenz mit ihren Einlagen betroffen sind, müssen wohl mit dem Totalverlust rechnen.
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Weiterführende Links
nuri.com – Statement der NURI CEO
Nuri – möglicher Schadensersatz beim Bitcoin Ertragskonto: