Erzeugerpreise sinken: Höhepunkt der Inflation erreicht?
Die Erzeugerpreise haben sich im Oktober überraschend verringert. So sanken die Preise der Produzenten für Vorprodukte wie Rohstoffe und Industrieerzeugnisse im Oktober 2022 im Gegensatz zum Vormonat um durchschnittlich 4,2 Prozent. [1] Branchenkenner gingen ursprünglich von einer weiteren Steigerung um 0,9 Prozent aus. Sind die sinkenden Erzeugerpreise die ersten Anzeichen für eine Trendwende bei den Verbraucherpreisen und der Inflation?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Erzeugerpreis sinkt gegenüber dem Vormonat erstmals seit Mai 2020.
- Hauptverantwortlich für die aktuellsten Bewegungen des Erzeugerpreisindex ist die Preisentwicklung von Energie.
- Konjunkturindikatoren zeigen erste Anzeichen einer Deflation.
Geringere Energiekosten für Hersteller
Die Hauptursache des aktuellen Rückgangs der Erzeugerpreise ist der zuletzt gesunkene Preis für Energie. [2] [3] Aufgrund der hohen Gewichtung der Energiepreise am Gesamtindex wird der gesunkene Energiepreis von September bis Oktober auch im Erzeugerpreisindex deutlich sichtbar.
Mehr über den Erzeugerpreisindex
Folgen der sinkenden Erzeugerpreise
Der sinkende Erzeugerpreis könnte sich direkt positiv auf die Kaufkraft der Verbraucher auswirken und der Inflation entgegenwirken. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Veränderungen der Erzeugerpreise nur langsam an die Verbraucher weitergegeben werden. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass es Wochen oder Monate dauern könnte, bis der sinkende Erzeugerpreis auch bei den Verbrauchern spürbar wird.
An den Börsen werden die Konjunkturindikatoren, wie zum Beispiel der Erzeugerpreis, gerade genau beobachtet, um Trends und die allgemeine wirtschaftliche Situation einschätzen zu können. So könnte der sinkende Erzeugerpreisindex in Verbindung mit weiteren Konjunkturindikatoren auf das Ende der aktuell sehr hohen Inflation von 10,4 Prozent hindeuten.
Übersicht der wichtigsten Konjunkturindikatoren »
Quellen:
[1] Deutsche Bundesbank: Erzeugerpreisindex
