Gold ist der sichere Hafen – wie immer

Donnerstag den 24.11.2022 - Abgelegt unter: Brokernews, Edelmetalle, Gold

Die Weltwirtschaft kriselt und es ist unbestritten, dass wir uns in einer Rezession befinden. Die Gründe für den wirtschaftlichen Abschwung sind klar: Erst war (und ist es bis dato) die globale Corona Pandemie und nun seit Februar diesen Jahres der Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen, seitens der meisten Industriestaaten verhängten wirtschaftlichen Sanktionen gegen die russische Föderation. In Kombination damit, dass für zahlreiche westliche Unternehmen, der bis zu diesem Zeitpunkt sehr attraktive Markt in Russland nun komplett wegfällt und zu massiven Einbrüchen bei den Umsätzen westlicher Unternehmen führt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • DAX, S&P 500 und MSCI World verlieren massiv an Wert.
  • Goldpreis seit 2018 um etwa 50 Prozent kontinuierlich angestiegen.
  • Zentralbanken stocken weltweit Goldreserven auf.

Anleger, die bis dato ihr Kapital gerade in solche Unternehmen investiert haben, sehen sich mit teilweise erheblichen Verlusten konfrontiert. Und selbst wenn nicht, so bleibt Anlegern generell das Thema „Verluste“ nicht erspart. Das zeigt sich mit einem Blick auf die Wertentwicklung zweier bedeutender Indices – dem deutschen DAX und dem S&P 500.

So hat der Dax seit Jahresbeginn über elf Prozent verloren, der S&P 500 sogar über 15 Prozent. Und selbst der MSCI World ist mit seinen aktuellen 2640 Punkten weit von seinem Stand im Januar 2022 (3240 Punkte) entfernt.

Doch genau in dieser Situation zeigt sich nun erneut eine alte Börsenweisheit, die mittlerweile nicht mehr nur eine Weisheit, sondern eher ein Regel ist: Gehen die Aktienmärkte in den Keller, schichte um in den Gold-Markt.

Gold als der sichere Hafen für Anleger – mal wieder

Und um dieser Feststellung auch eine entsprechende Wertigkeit zu liefern, genügt ein Blick auf die Entwicklung des Goldpreises in Euro seit Januar 2022. Im Chart ist deutlich zu erkennen, dass mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine der Goldpreis innerhalb weniger Wochen massiv stieg und mit einem Preis von knapp 1.900 € je Feinunze einen absoluten Spitzenwert erreichte. Mittlerweile hat sich die Preisentwicklung zwar ein wenig auf einem Preisniveau zwischen 1.600 € und 1.750 € je Feinunze stabilisiert, doch auch hier bewegen wir uns immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Und nutzt man die Chartanalyse, ist ein weiterer Anstieg des Goldpreises keine reine Fantasie, wie das Chart eindeutig belegt.

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Quellen:

Im Chart zeigt sich, dass sich der Goldpreis je Feinunze bereits seit Ende 2018 ständig nach oben entwickelt. Und beobachtet man die Kapitalmärkte und ihre Teilnehmer ist durchaus erkennbar, dass, wie bereits erwähnt, ein weiterer Anstieg des Goldpreises zu erwarten ist.

Allein die Tatsache, dass in den Monaten Juni bis September 2022 die Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven durch massive Zukäufe aufgestockt haben, ist ein klares Indiz hierfür. Doch auch beim Blick auf die Handelsaktivitäten von professionellen Goldhändlern an den Börsen unterstreichen die Prognosen einen weiteren Anstieg beim Goldpreis.

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So ist bei Terminhändlern gerade in den USA beziehungsweise der Wall Street ein massiver Anstieg bei den Termin-Kontrakten mit Long-Position zu beobachten. So wurden hier die Short-Positionen um fast 40.000 Kontrakte reduziert und zugleich aber die Long-Seite um 4.100 Futures verstärkt. Wodurch sich letztendlich die Netto-Long-Position der professionellen Gold-Händler innerhalb einer Woche von 82.300 auf 126.300 Kontrakte (+53,5 Prozent) ausgesprochen kräftig erhöht hat. Hier ist man also von einem mittelfristigen Anstieg des Goldpreises überzeugt und schließt entsprechende „Wetten“ darauf ab.

Was können Anleger nun tun?

Mal der grundsätzlichen Regel folgend, dass man immer rund 10 % seines Depotvolumens in Gold halten sollte, scheint eine Aufstockung in Anbetracht des schwächelnden Aktienmarktes durchaus empfehlenswert. Dabei sollte jedoch nicht nur physisch verfügbares Gold in Betracht gezogen werden, sondern vor allem auch Investments in Gold-ETFs und aktive gemanagte Gold-Fonds. Denn diese Fonds garantieren zum einen die notwendige Diversifikation, zum anderen aber auch, dass das eigene Kapital nicht nur in physisches Gold fließt, sondern auch in die sogenannte Goldindustrie, also beispielsweise Explorations- und Mining-Unternehmen. Denn auch hier zeigt sich, dass diese Unternehmen in Zeiten der Rezession, hinsichtlich der Wertentwicklung ihrer Aktien nicht selten nochmals deutlich besser performt haben als der Goldpreis an sich.

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