Linde-Nachfolger im DAX: Commerzbank oder Rheinmetall?

Freitag den 10.02.2023 - Abgelegt unter: Aktien, Brokernews, Online-Broker News

Im DAX wird ein Platz frei: Einer der weltweit führenden Anbieter für Industriegase und gemessen am Börsenwert größte Titel des Index, die Linde AG, macht sich bereit für einen Wechsel der Aktien an die New Yorker Börse. Wie die Deutsche Börse AG mitteilte, wird Linde mit Wirkung zum 27. Februar aus dem DAX entfernt. Jetzt stellt sich die Frage nach der Nachfolge des Industriekonzerns im deutschen Leitindex. Vielversprechende Bewerber sind die Frankfurter Commerzbank und die Rheinmetall AG.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Aktien der Linde AG werden an die New Yorker Börse umziehen.
  • Commerzbank und Rheinmetall als mögliche Nachfolger des Industriegas-Herstellers.
  • Am 17.02.2023 wird offiziell verkündet, wer in den DAX nachrückt.

Die Erstnotiz der Linde Aktien an der New Yorker Wallstreet ist für den 02.03.2023 geplant. Dafür müsste das Delisting an der Frankfurter Börse mit dem Schlusskurs vom 01.03.2023 vollzogen werden. Am 17. Februar soll durch die Deutsche Börse offiziell verkündet werden, wer den freien Platz im DAX übernimmt.

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Vielversprechende Kandidaten für die Nachfolge

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Commerzbank die Nachfolge der Linde AG übernimmt. Die Bank hatte zuletzt veröffentlicht, dass im Geschäftsjahr 2022 ein deutlich positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 3,4 Milliarden Euro erzielt werden konnte.

Damit hat die Commerzbank ein Aufnahmekriterium des DAX erfüllt, da mindestens zwei Geschäftsjahre ein positives Ebitda ausgewiesen werden konnte. Die relativ neue Regelung wurde aufgrund des Wirecard-Skandals eingeführt und soll sicherstellen, dass nicht nur die größten Unternehmen im DAX gelistet sind, sondern auch, dass diese profitabel wirtschaften.

Börsenexperten gehen bereits davon aus, dass die Commerzbank den freien Platz im DAX einnimmt. Das liegt auch daran, dass die Bank mit 12,6 Milliarden Euro eine größere Marktkapitalisierung besitzt, als die Rheinmetall AG mit etwa 9,9 Milliarden Euro. Verglichen mit der Linde AG sind beide Unternehmen jedoch eher als Leichtgewichte einzuordnen. Während Linde mit 9,0 Prozent im DAX gewichtet war, käme die Commerzbank auf eine Gewichtung von 0,9 Prozent, Rheinmetall lediglich 0,8 Prozent.

Reaktion der Börse

Sollte sich die Commerzbank gegen Rheinmetall durchsetzen, würde die Aktie der Bank wieder etwa dort notieren, wo sie bereits vor 5 Jahren stand: im DAX mit einem Kurs von etwa 10 Euro. Die Nachrichten über die eventuelle Nachfolge kamen an der Börse gut an. Der Aktienkurs der Commerzbank stieg nach Handelsstart um etwa drei Prozent. Seit Jahresbeginn konnte die Aktie etwa 15,0 Prozent zulegen.

Noch einmal spannend wird der 16. Februar, an dem die Commerzbank die vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2022 präsentieren wird. Dann lässt sich abschätzen, wie profitabel die Commerzbank nach der erfolgten Restrukturierung wirklich ist.

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Weiterführende Quellen:

Börsen-Zeitung: Commerzbank steht vor Rückkehr in den Dax

Handelsblatt: Commerzbank verkündet vorzeitig Milliardengewinn