Commerzbank-Aktie: Rückkehr in den deutschen Leitindex
Die Commerzbank kehrt in den DAX zurück und setzt sich damit im Rennen gegen das Rüstungsunternehmen Rheinmetall durch. Die Frankfurter Bank flog im Herbst 2018 aus dem deutschen Leitindex, nun kehrt das Unternehmen in die erste deutsche Börsenliga zurück und ersetzt das Industrieunternehmen Linde im DAX. Rheinmetall verbleibt dabei vorerst im MDAX.
Den durch die Commerzbank freigeworden Platz im MDAX wird wahrscheinlich Nordex als Fast-Entry-Kandidat belegen, den Platz von Nordex im SDAX werden dann die Aktien der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) einnehmen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Commerzbank kehrt in den deutschen Leitindex DAX zurück.
- Rheinmetall verliert das Rennen um den durch Linde freigeworden Index-Platz.
- Commerzbank-Aktionäre sollen erstmals seit 2018 wieder eine Dividende erhalten.
Rückkehr in die erste deutsche Börsenliga
Im Herbst 2018 musste die Commerzbank den DAX wegen eines kräftig geschrumpften Börsenwertes verlassen und ist seit dem 24. September 2018 Mitglied im MDAX. Den durch die Commerzbank freigewordenen Platz im deutschen Leitindex besetze der inzwischen insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard. Nach dem Bilanz-Skandal des Unternehmens erhielt der DAX strengere Regeln – es werden nur noch profitable Unternehmen in den deutschen Leitindex aufgenommen.
Die Frankfurter Commerzbank erfüllt die neuen Aufnahmekriterien nach einer deutlichen Kostenreduzierung in den vergangenen beiden Geschäftsjahren und fuhr 2022 den höchsten Gewinn seit 2007 in Höhe von etwa 1,4 Milliarden Euro ein. Aufgrund des erfolgreichen Geschäftsjahrs verspricht die Commerzbank den Aktionären wieder eine Dividende – ganze 20 Cent pro Aktie sollen Anleger erhalten. Auch ein Aktienrückkaufprogramm sei geplant, über welches Kapital zurückerlangt werden soll.
Die besten Online-Broker im Vergleich »
Rheinmetall bleibt im MDAX zurück
Gegenüber der Commerzbank hat Rheinmetall in Bezug auf den freien DAX-Platz das Nachsehen. Das Rüstungs- und Autozulieferunternehmen wurde von vielen Börsenexperten als Favorit für die Linde-Nachfolge gesehen, bis es erste Angaben zu den Gewinnzahlen der Commerzbank gab. Rheinmetall verbleibt also weiter im MDAX, als Unternehmen mit der größten Index-Gewichtung und der höchsten Marktkapitalisierung.
Das Unternehmen und die Aktionäre von Rheinmetall profitieren momentan direkt vom Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die Aktie ist mit Kriegsbeginn zwischenzeitlich um über 170 Prozent gestiegen und die Erhöhung des Rüstungsausgaben vieler westlicher Länder, sowie die Lieferung von Kriegsmaterial in die Ukraine sorgen weiter für steigende Kurse.
Was bedeutet die DAX-Rückkehr für Anleger?
Die Rückkehr der Commerzbank in den deutschen Leitindex hat den Kurs der Aktie beflügelt: Innerhalb eines Monats hat sich der Kurs der Commerzbank Aktie (ISIN: DE000CBK1001/WKN: CBK100) um über 10 Prozent gesteigert. Auch auf Sicht eines Jahres konnte der Kurs mit einer Performance von etwa 20 Prozent überzeugen, zudem erhalten Anleger seit der DAX-Rückkehr eine Dividende in Höhe von 20 Cent je Aktie.
Anleger können von der Wertentwicklung der Commerzbank AG durch einen Aktienkauf des Unternehmens direkt partizipieren. Indirekt kann beispielsweise auch durch einen ETF, der den DAX abbildet, wie beispielsweise der iShares Core DAX UCITS ETF (ISIN: DE0005933931/WKN: 593393) in die Commerzbank investiert werden. Da das Börsen-Schwergewicht Linde mit einem Börsenwert von 150 Milliarden Euro den DAX verlässt, muss der Index nun den Wert der übrigen 39 Werte erhöhen, um den Wertverlust auszugleichen. Die Commerzbank kehrt mit weniger als einem Prozent Index-Gewichtung in den deutschen Leitindex zurück.
Weiterführende Quellen: