Keine Rezession: Institute erhöhen deutsche BIP-Prognose
Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute haben die BIP-Prognose korrigiert: Statt einer Rezession gehen die Experten nun von einem Konjunkturwachstum aus. Grund für diese optimistischere Sicht sind die gesunkenen Energiepreise, die dazu geführt haben, dass die Institute jetzt von einem Wachstum von 0,3 Prozent ausgehen. Die Bundesregierung hatte bereits im Januar einen Jahreswirtschaftsbericht veröffentlicht, in dem ein
Konjunkturwachstum von 0,2 Prozent prognostiziert wird.
- Deutsche Wirtschaftsinstitute erhöhen die BIP-Prognose.
- Experten rechnen mit einem BIP-Wachstum von 0,3 Prozent.
- Eine deutliche Entspannung der Inflation wird erst für 2024 vorausgesagt.
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Anstieg des Bruttoinlandsprodukts
Das Frühjahrsgutachten der Forschungsinstitute geht von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 0,3 Prozent aus. Damit wird die Herbstprognose von -0,4 Prozent deutlich nach oben korrigiert. Auch für das kommende Jahr 2024 sind die Experten optimistisch: So werden 1,5 Prozent, beziehungsweise 1,9 Prozent Wachstum erwartet.
IFO-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser begründet die positivere Einschätzung mit dem geringeren Kaufkraftentzug, der infolge rückläufiger Energiepreise erwartet wird. So könnte die deutsche Wirtschaft knapp um eine Rezession herumkommen.
Inflationsrate sinkt
Nach Ansicht der Experten ist der Höhepunkt der Inflation überwunden, trotzdem wird sie weiter hoch bleiben. Für das Gesamtjahr 2023 gehen die Forscher von einer Inflationsrate von 6,0 Prozent aus, nach 6,9 Prozent im Jahr 2022. Erst im kommenden Jahr wird mit einem stärkeren Rückgang auf einen Jahresdurchschnitt von 2,4 Prozent gerechnet.
Den Höhepunkt erreichte die Inflation im Oktober 2022. Ganze 10,4 Prozent betrug die Inflation zu diesem Zeitpunkt. Dieser Höchstwert ist maßgeblich auch auf die zu dieser Zeit stark gestiegenen Energiepreise zurückzuführen.
Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt
Gute Nachrichten gibt es auch vom deutschen Arbeitsmarkt: Die Forscher gehen von einer deutlich steigenden Zahl der Erwerbstätigen aus. Etwa 400.000 Erwerbstätige dürften im Jahr 2023 hinzukommen.
Die Zahl der Arbeitslosen wird sich allerdings laut des Frühjahresberichts von 2,42 auf 2,48 Millionen erhöhen, vor allem auch, da ukrainische Flüchtlinge nicht sofort auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen werden. Für das Jahr 2024 wird eine wieder sinkende Arbeitslosenzahl prognostiziert.
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