Künstliche Intelligenz: BIP-Steigerung bis zu 7 Prozent möglich
Laut einer aktuellen Studie von Goldman Sachs Research hat künstliche Intelligenz (KI) das Potenzial, die Weltwirtschaft tiefgreifend und nachhaltig zu verändern. So hat die Studie unter anderem ergeben, dass der BIP und auch das Produktivitätswachstum deutlich steigen könnte, wenn KI den Weg in Unternehmen, die Wirtschaft und die Gesellschaft findet. Neben den gesellschaftlichen Auswirkungen könnte sich künstliche Intelligenz auch massiv auf Branchen wie die Software-, Gesundheits- und Finanzbranche auswirken und die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, grundlegend verändern.
- Eine aktuelle Goldman Sachs Studie prognostiziert starke Auswirkungen durch KI auf die Weltwirtschaft.
- KI könnte das globale BIP um sieben Prozent steigern.
- Innerhalb eines Jahres soll das Produktivitätswachstum um über fünf Prozent steigen.
- Bis zu 300 Millionen Arbeitsplätze könnten durch KI ergänzt oder ersetzt werden
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BIP-Anstieg durch künstliche Intelligenz
Studien von Goldman Sachs und McKinsey stimmen überein, dass KI das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhen könnte. Während die Studie von Goldman Sachs Research [1] einen weltweiten Anstieg des BIP von bis zu sieben Prozent für wahrscheinlich hält, gehen die Analysten von McKinsey in einer etwas älteren Studie aus dem Jahr 2018 [2] von einer jährlichen Steigerung des deutschen BIP von 0,25 Prozentpunkten bzw. jährlich zehn Milliarden Euro aus, der durch KI erreicht werden könnte.
Ein weiteres Schwergewicht der Branche, PWC, hat ebenfalls in einer Studie [3] kalkuliert, dass das BIP-Wachstum in Deutschland um über elf Prozent bis 2030 steigen könnte, allein durch die Integration von künstlicher Intelligenz. Das entspricht einem Plus von 430 Milliarden Euro. Hauptgründe für die Prognosen sind die höhere Produktivität und Effizienz, die durch die KI-Technologie möglich sein könnte.
Wirtschaftliches Potenzial
Für Wirtschaft und Gesellschaft könnte künstliche Intelligenz also deutlich positive Auswirkungen haben. Das wirtschaftliche Potenzial ist selbstverständlich auch schon Unternehmern und bereits etablierten Unternehmen klar geworden: Neben Microsoft, Google und Co., die Milliarden in die KI-Technologie investieren, gibt es auch immer mehr Start-ups und junge Unternehmen, die am Hype um die Technologie partizipieren möchten. So hat unter anderem auch Elon Musk jüngst ein neues Unternehmen mit dem Namen X.Ai gegründet, welches neben Microsofts ChatGPT und Googles DeepMind eine dritte KI-Option darstellen soll.
Auch der erwartete Umsatz, welcher mit KI-Anwendungen erzielt werden könnte, könnte in den nächsten Jahren stark steigen. So prognostiziert das Technologie-Forschungsunternehmen Omdia für die nächsten Jahre einen rasant steigenden Umsatz mit künstlicher Intelligenz. Für das Jahr 2023 sollen bis zu 53 Milliarden US-Dollar durch KI-Anwendungen umgesetzt werden. Für das kommende Jahr 2024 sagt das Forschungsunternehmen bereits 71 Milliarden US-Dollar voraus, für das Jahr 2025 werden knapp 90 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
KI und Arbeitsplätze
Besonders stark könnten die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt ausfallen. Die Studie prognostiziert, dass bis zu 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze durch Automatisierungen wegfallen oder überflüssig werden könnten. Allerdings wird dieses Ergebnis von den Herausgebern der Studie relativiert, da ein Großteil der Arbeitsplätze nur teilweise durch KI ersetzbar sind. KI könne eher als Ergänzung angesehen werden, die das Arbeiten erleichtert. Darüber hinaus sind Arbeitsplätze, welche durch die Automatisierung verdrängt wurden, in der Vergangenheit durch neue Arbeitsplätze ersetzt worden.
So hat sich gezeigt, dass Innovationen und neue Technologien tendenziell dazu führen, dass eine Vielzahl an Berufen entsteht, die es vorher nicht gab. Gibt es zum Beispiel eine neue Innovation in der Informationstechnologie, entstehen neue Arbeitsplätze, beispielsweise für Entwickler, Webdesigner oder im digitalen Marketing. Eine Studie des Ökonomen David Autor hat gezeigt, dass mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer in Jobs arbeiten, die es vor 80 Jahren noch nicht gab. Es könnte also sein, dass künstliche Intelligenz die Arbeitswelt beeinflusst, allerdings steht deshalb nicht fest, dass dadurch Arbeitsplätze verloren gehen. Vielmehr könnten neue Arbeitsplätze rund um die Technologie entstehen und die Arbeitslosenquote in Deutschland senken.
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Weiterführende Links und Quellen:
[1] Goldman Sachs: Generative AI could raise global GDP by 7%