Kryptowährungen: Neues EU-Gesetz reguliert Kryptomarkt

Mittwoch den 26.04.2023 - Abgelegt unter: Brokernews, Kryptowährung

Für manche Krypto-Investoren ist die vermeintliche Anonymität von Kryptowährungen neben der Gewinnabsicht ein Hauptargument, in die digitalen Währungen zu investieren. Auch Kriminelle wie Geldwäscher oder Finanzbetrüger nutzten Bitcoin und Co. deshalb häufig. Diese Anonymität soll nun beendet oder zumindest eingeschränkt werden: Das EU-Parlament hat nun die weltweit erste Regulierung der Digitalwährungen verabschiedet, damit sollen die Kryptomärkte besser kontrolliert und reguliert werden.

  • Das EU-Parlament will Kryptowährungen besser kontrollieren und regulieren.
  • Damit soll vor allem auch die Geldwäsche mit Kryptowährungen bekämpft werden.
  • Die EU-Länder müssen dem neuen MiCA-Gesetz noch zustimmen.

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Kein „Wilder Westen“ mehr

Die EU erhofft sich durch die Regulierung eine Möglichkeit, gezielt gegen Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität vorzugehen. Bisher könne die Situation auf den digitalen Geldmärkten laut dem Europaabgeordneten der CDU Stefan Berger als „Wildwest“ beschrieben werden. Jetzt sollen die digitalen Geldmärkte kontrollierter gestaltet werden und in Zukunft einen sicheren Ort für Verbraucher und Investoren darstellen. So sollen künftige Krypto-Transaktionen zurückverfolgbar werden und verdächtige Transaktionen blockiert werden können.

Mit der geplanten Einführung der Meta-Währung Diem im Jahr 2019 (damals noch unter den Namen Facebook und Libra) wurden bereits erste Stimmen laut, die Regulierungen im Krypto-Markt forderten und kritisierten, dass ein Unternehmer, wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, nicht plötzlich die Position einer Zentralbank übernehmen sollte. Kritisch gesehen wurde auch, dass alleine Aufgrund der enormen Nutzerzahlen von Meta durch die Einführung der Kryptowährung Diem die Geldpolitik in Europa maßgeblich durch US-amerikanische Unternehmen beeinflusst werden könnte. Eine Regulierung des Krypto-Marktes war also nur eine Frage der Zeit.

Dem neuen MiCA-Gesetz (Markets in Crypto Assets) haben die EU-Abgeordneten bereits mit breiter Mehrheit zugestimmt. Zwar müssen die EU-Länder noch zustimmen, dies gilt allerdings als Formsache. Von Juli 2024 an soll die Verordnung dann schrittweise eingeführt werden. So müssen unter anderem Stablecoins, also Kryptowährungen, die an eine Fiat-Währung wie Euro oder US-Dollar gebunden sind, nachweisen, dass sie über größere Finanzreserven verfügen. Außerdem werden Stablecoins EU-Gremien unterstellt sein, darunter der Bank- und Wertpapieraufsicht und der EZB. Spätestens ab Januar 2025 sollen dann die gesamten Neuregelungen gelten.

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EU-Gesetz schränkt Freiheit der Anleger ein

Der Vorstoß der EU, Kryptowährungen besser zu regulieren, wird nicht nur positiv aufgenommen. Anonyme Zahlungen könnten durch das neue Gesetz faktisch verboten werden. So kritisieren Gegner des neuen Gesetzes, darunter der Europaabgeordnete der Piratenpartei Partick Breyer, dass die anonyme Bezahlung mit Kryptowährungen ein Bürgerrecht ist und es weiterhin möglich sein sollte, mit Kryptowährungen anonym zu bezahlen.

Argumentiert wird unter anderem damit, dass die Privatsphäre der Bürger durch das Gesetz stark eingeschränkt wird und jede Überweisung preisgibt, wer etwas wann und wo gekauft hat. Außerdem biete die Anonymität auch Sicherheit, beispielsweise als Zahlungsmittel für politisch verfolgte Personen, aber auch dadurch, dass keine sensiblen Kreditkarten- und Bankkontodaten an Dritte weitergegeben werden müssen.

Bitcoin-Kurs steigt wieder

In den letzten Monaten hat sich der Bitcoin-Kurs wieder erholt und zwischenzeitlich sogar die Marke von 30.000 US-Dollar erreicht. Wann und ob der Bitcoin-Kurs sein All-Time-High von über 60.000 US-Dollar im Oktober 2021 wieder erreichen könnte, ist dagegen unklar. Die steigenden Kurse im Krypto-Markt und die hohe Anzahl an Bitcoin-Investoren machen Anlegern allerdings wieder Hoffnung.

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Quellen:

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Weiterführende Links und Quellen:

Spiegel: EU-Parlament verschärft Geldwäscheregeln

Neue Züricher Zeitung: Die EU reguliert die chaotische Krypto-Finanzwelt

EU billigt MiCA-Verordnung