Rasanter Börsengang: Tesla-Konkurrent VinFast
Ein vietnamesischer Autohersteller ist zwischenzeitlich mehr wert als Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen zusammen: Dem im Jahr 2017 gegründeten und in Deutschland weitestgehend unbekannten Autohersteller VinFast gelang im August 2023 ein fulminanter Börsengang. Mit einer Marktkapitalisierung von über 150 Milliarden Dollar gelangte das Unternehmen auf den Platz drei der wertvollsten Autohersteller der Welt, direkt hinter Toyota und Tesla. Was steckt hinter dem Hype um die Aktie?
Das Wichtigste auf einen Blick
- Tesla-Konkurrent VinFast ist im August 2023 an die Börse gegangen.
- Die Aktie stieg zwischenzeitlich um über 800 Prozent im Vergleich zum Ausgabepreis des Anteilsscheins.
- Das Unternehmen steig zwischenzeitlich zum drittwertvollsten Autohersteller der Welt auf.
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Börsengang VinFast
VinFast ist in Deutschland weitestgehend unbekannt: der vietnamesische Autohersteller, der im Jahr 2017 gegründet wurde und am 15. August 2023 an die Börse gegangen ist, sorgte mit dem Börsengang für Aufregung unter den Anlegern. Schon nach wenigen Tagen konnte sich der Kurs der Aktie verachtfachen, die Marktkapitalisierung stieg in schwindelerregende Höhen. Der vergleichsweise junge Autohersteller überholte Traditionsmarken wie Ford, General Motors, Mercedes-Benz oder BMW im Rekordtempo.
Auch der Börsengang an sich war ungewöhnlich – statt eines klassischen Börsengangs fusionierte VinFast mit einer bereits börsennotierten Firmenhülle, einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (SPAC). Solche SPACs erfreuen sich an den Börsen momentan großer Beliebtheit, hier können Anleger vom Wachstum nicht börsennotierter Unternehmen profitieren und hohe Renditen erzielen. Allerdings ist das Verlust-Risiko dieser Anlageform ebenfalls besonders hoch.
Surftipp: Mehr zum Börsentrend SPACs
Ist das Unternehmen ein Short-Kandidat?
Der Höhenflug von VinFast fand bereits zwei Wochen nach dem Börsengang ein (vorläufig) jähes Ende. Der Kurs des Wertpapiers fiel innerhalb eines Tages um über 40 Prozent, über 80 Milliarden Dollar Börsenwert sind futsch. Momentan ist das Wertpapier äußerst volatil, was unter anderem auch an der begrenzten Verfügbarkeit liegt, da das Unternehmen fast gänzlich im Besitz einer Einzelperson ist. Über 99 Prozent gehören Pham Nhat Voung, dem reichsten Mann Vietnams.
Die hohe Nachfrage an den Börsen lässt sich nicht alleine aufgrund der Fundamentaldaten rechtfertigen, auch die Verkaufszahlen des Unternehmens sprechen nicht gerade für den vietnamesischen Autohersteller. VinFast verkaufte im letzten Jahr nur etwa 24.000 Autos, der Nettoverlust erreicht im ersten Quartal 2023 fast 600 Millionen Dollar. Ist die Aktie des Unternehmens also überbewertet und deshalb eine interessante Short-Option?
Diese Frage kann aktuell nicht eindeutig beantwortet werden. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens könnte es zu einem ernsthaften Konkurrenten für den Elektroautohersteller Tesla machen, entscheidend wird unter anderem sein, ob die geplante Expansion in die USA und Europa erfolgreich verlaufen wird. Aufgrund der hohen Volatilität des Wertpapiers ist ein Investment momentan allerdings durchaus risikoreich.
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Weiterführende Links und Quellen:
Tagesschau: VinFast zeitweise wertvoller als Ford
