Bitcoin-ETF: Wie ist der Stand nach einem Monat?

Dienstag den 20.02.2024 - Abgelegt unter: Brokernews, ETFs, Kryptowährung, Kryptowährungen

Der 11. Januar 2024 stellt innerhalb der globalen Krypto-Gemeinde wohl einen der wichtigsten Tage in der bisherigen Geschichte der führenden Kryptowährung Bitcoin dar, denn an diesem Tag genehmigte die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC endlich die Emission von ETFs auf Bitcoin. Mit dieser Entscheidung wurde die Grundlage geschaffen, Portfolios privater als auch institutioneller Investoren, um eine weitere Anlageklasse zu erweitern. Soweit die Theorie. Stellt sich also die Frage, ob und wie gut die Bitcoin ETFs nun wirklich angenommen werden? Wagen wir nach etwas mehr als einem Monat im folgenden Artikel einen Blick auf die aktuelle Situation.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bitcoin-Kurs steigt seit Ende Januar kontinuierlich
  • US-Investoren kaufen Bitcoin in Milliarden-Höhe
  • Im April erwartetes Bitcoin Halving befeuert zusätzliche Kursfantasien

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Erwarteter sofortiger Kursanstieg nach SEC-Entscheid blieb aus

Viele erwarteten, dass mit einer positiven Entscheidung der SEC hinsichtlich der Zulassung von Bitcoin ETFs ein deutlicher Kursanstieg des Bitcoins einhergehen würde. Diese Erwartung hat sich zumindest in den ersten 2 Wochen nach der Zulassung nicht erfüllt. Während der Bitcoin-Kurs am Tag der SEC Mitteilung bei rund 42.232 Dollar lag, fiel er bis zum 22. Januar auf einen Kurs von 36.334 Dollar.

Also doch kein positiver Effekt? Dies kann so nicht gesagt werden, denn bekannterweise ist der Bitcoin hochgradig volatil und sein Kurs ist oftmals geprägt von immensen Umsätzen. So auch hier, denn bereits vor der SEC Zulassung hatte der Bitcoin erheblich an Wert gewonnen und so konnten am Markt erhebliche Gewinn-Mitnahmen verzeichnet werden.

Doch diese vermeintliche Schwächephase hielt gerade mal 5 Tage bis zum 27. Januar an und seitdem geht es kontinuierlich nach oben. Vor allem ab dem 5. Februar gewann der Bitcoin-Kurs erheblich an Fahrt. So stieg der Wert des Bitcoins wischen dem 8. und 15. Februar um knapp 17 Prozent und notierte am 15. Februar bei knapp 52.000 US-Dollar.

Und dieser deutliche Kursanstieg lässt sich erklären, denn er steht in klarem Zusammenhang mit den Bitcoin-ETFs, die in den USA gehandelt werden. Denn wie erwartet schlagen die großen institutionellen Anleger zu.

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Quellen:

Bitcoin-ETFs verzeichnen 1 Monat nach Start Milliarden Dollar Kapitalzuflüsse

So sammelten alle elf in den USA zugelassenen Produkte bereits am ersten Handelstag insgesamt 655 Millionen US-Dollar netto ein. Ohne den bereits zuvor bestehenden Grayscale-Bitcoin-Trust (GBTC), der am Tag der Bitcoin-Spot-ETF-Genehmigungen zu einem ETF konvertierte und Abflüsse verzeichnete (was letztendlich auch den Bitcoin-Kurs negativ beeinflussten), ergaben sich netto sogar 750 Millionen US-Dollar an Zuflüssen.

Nach etwas mehr als 30 Tagen nach Start der Bitcoin-ETFs sollen laut ersten Analysen Kapital in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar netto in die entsprechenden Fonds geflossen sein.

Ein institutioneller Investor, der in einem erheblichen Umfang Bitcoins kauft, ist das US-amerikanische Investment-Unternehmen BlackRock, das selbst einen Bitcoin ETF emittiert hat. So soll das Unternehmen laut Branchenkennern inzwischen 0,5 Prozent aller Bitcoins, die sich im Umlauf befinden, halten.

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Auch beim Handelsvolumen können die Bitcoin-ETFs überzeugen

Beim Blick auf das bisherige Handelsvolumen können Bitcoin ETFs rund 30 Tage nach ihrer Zulassung überzeugen. So beträgt das Handelsvolumen auf Basis von Bloomberg-Daten nach knapp 13 Tagen etwa 27 Milliarden US-Dollar.

Allerdings ist diese Zahl nur bedingt aussagefähig, denn von den genannten 27 Milliarden Dollar entfallen knapp 21 Milliarden US-Dollar auf den Grayscale-Fonds, der jetzt ein Spot-ETF ist. Zudem muss hier festgestellt werden, dass mit der Umwandlung zum Spot-ETF rund 14 Milliarden US-Dollar abgeflossen sind. Dieser Abfluss lässt sich vor allem damit erklären, dass der ursprüngliche Grayscale-Fonds vor der Umwandlung in einen ETF nicht jederzeit Anteile verkaufen konnte. Das holen zahlreiche Anleger jetzt nach. Was zum einen die Höhe des Handelsvolumens erklärt, aber auch die Mittelabflüsse.

Dennoch und wie bereits zu Beginn erwähnt, sind in kurzer Zeit mehr als 2 Milliarden US-Dollar in die Spot-ETFs von BlackRock und Fidelity geflossen. Allein diese beiden ETFs sind inzwischen auf Platz 5 beziehungsweise 6, wenn es um die ETFs geht, welche die meisten Zuflüsse im gesamten vergangenen Jahr erhalten haben.

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Ein Ausblick

Stellt sich abschließend die Frage, ob sich der bis dato belegbar positive Trend bei der Kursentwicklung des Bitcoins langfristig fortsetzen wird. Festgestellt werden muss an dieser Stelle, dass die Kryptowährung auch weiterhin sein wesentlichstes Merkmal, und zwar das einer hohen Volatilität, beibehalten dürfte. Das hat und wird sich mit den Bitcoin-ETFs nicht ändern. Zumal in den USA auch immer noch das Schreckgespenst einer Rezession umhergeht.

Dennoch gibt es Anzeichen, dass sich mittel- bis langfristig betrachtet der Bitcoin Kurs positiv entwickeln dürfte. Da ist zum einen das für den April erwartete Halving des Bitcoins, dass erfahrungsgemäß mit einer gewissen Verzögerung stets zu einer Kurssteigerung geführt hat.

Zum anderen ist zu erwarten, dass bis 2024 die Abflüsse aus Grayscale abnehmen, während die Zuflüsse in die neuen ETFs zunehmen werden. Allein dies dürfte sich dann auch positiv auf den Bitcoin-Kurs auswirken.

Und zu guter Letzt prognostizieren zahlreiche Experten, dass bis Ende 2024 mehr als 5 Milliarden Euro an Kapital netto in Bitcoin ETFs fließen werden – mit entsprechend positivem Einfluss auf den Bitcoin-Kurs.

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Links und weiterführende Quellen

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