Ethereum Spot-ETF genehmigt – Was heißt das für Anleger?
Eine unerwartete Entscheidung, aber letztendlich doch so geschehen. In der Nacht zum 24. Mai gab die US-Wertpapieraufsicht SEC grünes Licht für mehrere Vermögensverwalter, Ethereum Spot-ETFs anzubieten. Diese bedeutende Entscheidung betrifft zunächst die „19b-4“-Anträge, welche als Vorstufe dienen, um ein Finanzprodukt an der Börse zu listen. Branchengrößen wie Grayscale, Bitwise, BlackRock, Fidelity, VanEck, Ark/21Shares, Franklin Templeton und Invesco Galaxy haben bereits Zustimmung erhalten und warten nun auf die finale Genehmigung ihrer „S-1“-Anträge.
Das Wichtigste im Überblick
- US-Börsenaufsicht SEC hat den „19b-4“-Anträgen zugestimmt, die mehrere Vermögensverwalter zum Ethereum Spot ETF gestellt hatten
- Analysten glauben, dass ETFs erhebliche Investitionen anziehen könnten, was den Ethereum Preis steigern würde
- Experten sind geteilter Meinung über die Zulassung weiterer Krypto-ETFs, da gesetzliche Klarheit und regulatorische Änderungen erforderlich sind, um den Weg zu ebnen
Mit der jüngsten Genehmigung für zahlreiche Vermögensverwalter, Ethereum Spot-ETFs aufzulegen, eröffnet sich eine neue Ära auf dem Kryptowährungsmarkt. Nach der Zulassung von Bitcoin Spot ETFs haben Anleger nun eine weitere Möglichkeit, breit gestreut in Kryptowährungen zu investieren. Doch ob die Ethereum ETFs den Erfolg ihrer Bitcoin-Pendants wiederholen können, bleibt abzuwarten. Seit der Zulassung im Januar flossen über 13 Milliarden US-Dollar in Bitcoin ETFs. Die unmittelbare Reaktion auf die Nachricht ließ auch den Kurs von Ethereum ansteigen.
Seit etwa zwei Wochen pendelt er stabil um die Marke von 3.400 US-Dollar. Möglicherweise in Erwartung dieser Genehmigungen konnte Ethereum seit Anfang Mai um knapp 30 Prozent zulegen. Analysten prognostizieren, dass die endgültige Zulassung der ETH-Spot ETFs erhebliche Investitionen von bis zu 569 Millionen US-Dollar monatlich anziehen könnte, was wiederum den Ethereum-Preis deutlich steigern würde.
Was die Zulassung von Ethereum ETFs für Privatanleger (in den USA) bedeutet
Die jüngste Zulassung von Ethereum ETFs durch die US-Wertpapieraufsicht SEC eröffnet allerdings vorerst mal nur Privatanlegern in den USA eine neue Möglichkeit, in die zweitgrößte Kryptowährung zu investieren, ohne diese direkt erwerben zu müssen. ETFs (Exchange Traded Funds) bieten eine bequeme und regulierte Methode, um von den Kursbewegungen von Ethereum zu profitieren.
Sie ermöglichen es Anlegern, Ethereum in ihre traditionellen Anlageportfolios aufzunehmen, ähnlich wie Aktien oder Anleihen. Darüber hinaus bieten Ethereum Spot-ETFs die Gelegenheit, von der Preisentwicklung von Ethereum zu profitieren, ohne sich um die rechtlichen und steuerlichen Aspekte des direkten Besitzes kümmern zu müssen.
Gebühren für Krypto-Fondsprodukte werden weiter sinken
Ein weiterer Vorteil der neuen ETFs sind auch die damit verbundenen sinkenden Gebühren, das mit der Einführung der Bitcoin Spot-ETFs begonnen hat. Während amerikanische Anleger früher für Krypto-Fondsprodukte hohe Kosten tragen mussten, sind die neuen ETFs wesentlich günstiger. Beispielsweise kostet der iShares Bitcoin Trust von BlackRock nur 0,25 Prozent pro Jahr. Das Pendant von ARK und 21shares ist mit 0,21 Prozent sogar noch günstiger.
Folgen nach Bitcoin und Ethereum weitere Krypto-Spot ETFs?
Die US-Großbank JPMorgan äußert sich skeptisch bezüglich weiterer Zulassungen durch die SEC. JPMorgan-Stratege Nikolaos Panigirtzoglou wies darauf hin, dass die US-Börsenaufsicht die meisten Kryptowährungen als Wertpapiere betrachtet, was Zweifel an der Zulassung weiterer Krypto-ETFs aufkommen lässt.
„Die Entscheidung der SEC, ETH Spot-ETFs zu genehmigen, ist angesichts der Unklarheit darüber, ob Ethereum als Wertpapier eingestuft werden sollte oder nicht, bereits überzogen. Wir glauben nicht, dass die SEC noch weiter gehen würde, indem sie Solana oder andere Token-ETFs genehmigt, da die SEC (im Vergleich zu Ethereum) eine stärkere Meinung vertritt, dass Token außerhalb von Bitcoin und Ethereum als Wertpapiere eingestuft werden sollten.“
Auch Felix Mohr, geschäftsführender Partner bei MohrWolfe, teilt eine ähnliche Meinung. Er betont die Notwendigkeit einer starken rechtlichen Strategie für Unternehmen, die blockchainbasierte Finanzprodukte einführen, und weist darauf hin, dass Firmen erhebliche rechtliche Ressourcen benötigen, insbesondere in den USA.
Eine andere, positiv gestimmte Position vertritt hingegen der Ripple CEO Brad Garlinghouse. Er meint, das XRP, Solana (SOL) und Cardano (ADA) die nächsten Kandidaten für börsengehandelte Fonds (ETFs) sein werden. Garlinghouse begründet seine Zuversicht mit der Genehmigung der Bitcoin und Ethereum Spot ETFs durch die SEC. Dadurch entstand ein Präzedenzfall, der den Weg für vielfältigere Krypto ETFs ebnen könnte. Er interpretierte diese Ereignisse als zunehmende Akzeptanz und Anerkennung von Kryptowährungen im Finanzsektor und erklärte:
„Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, und es ist unvermeidlich, dass es einen XRP ETF geben wird, einen Solana ETF, einen Cardano ETF, und das ist großartig.“
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In Deutschland wird es Ethereum ETFs zunächst nicht geben
Für Anleger aus Deutschland gibt es leider schlechte Nachrichten: Ähnlich wie bei den Bitcoin Spot ETFs werden auch Ethereum ETFs vorerst in Europa und damit auch in Deutschland nicht verfügbar sein. Dies ist auf die strengeren Regulierungen und die konservative Haltung der europäischen Aufsichtsbehörden gegenüber Kryptowährungen zurückzuführen. Die europäische Gesetzgebung erlaubt keine ETFs, die sich ausschließlich auf den Ethereum-Preis konzentrieren.
Quellen und weiterführende Links
SEC genehmigt Ethereum Spot ETFs
JPMorgan skeptisch: Genehmigt die SEC weitere Krypto-ETFs?
Altcoin ETFs: Wann sie realistisch sind und was vorher noch passieren muss