Bitcoin-Abverkauf: Das sind die Gründe für den Kursrutsch
Ein volatiler Kurs bei der wohl beliebtesten Kryptowährung Bitcoin ist wahrlich nichts Neues. Trotzdem sorgt der jüngste Kursverlust für Aufregung: Über zehn Prozent Kursverlust mussten die Krypto-Anleger hinnehmen. Die Gründe für den sinkenden Kurs sind vielfältig: Bitcoin-Miner realisieren ihre Gewinne, die aktuelle Zinssituation verunsichert Anleger, die mit Euphorie erwarteten Bitcoin-ETFs haben den Markt bis jetzt noch nicht überzeugt und nicht zuletzt die sächsische Polizei könnte für fallende Bitcoin-Kurse sorgen. Wie passt das alles zusammen und wie geht es in den nächsten Wochen weiter mit dem Bitcoin?
Das Wichtigste in Kürze:
- Beim Bitcoin ging es in den letzten Tagen deutlich nach unten – Anleger mussten Verluste von mehr als 10 Prozent hinnehmen.
- Zinssorgen, Abverkäufe durch Bitcoin-Miner und Abflüsse bei Bitcoin-ETFs sind Gründe für den Kursrutsch.
- Auch die sächsische Polizei könnte den Bitcoin-Kurs weiter sinken lassen – wie geht es jetzt weiter mit dem Bitcoin?
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Bitcoin: Die wohl beliebteste Kryptowährung der Welt
Laut diverser Analysen sollte es dieses Jahr mit dem Bitcoin und dem gesamten Kryptomarkt eigentlich steil nach oben gehen. Das Bitcoin-Halving, welches etwa alle vier Jahre stattfindet, fand dieses Jahr statt und hat in der Vergangenheit meist verlässlich für Kursanstiege gesorgt. Hinzu kam die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs in den USA und ein Run auf Meme-Coins, die zum Teil astronomische Renditen ermöglichten und den Krypto-Markt zusätzlich befeuerten.
Zuletzt verlor der Bitcoin trotzdem deutlich an Wert. Was sind die Gründe für den aktuellen Kursverlust?
Miner stoßen Bitcoin-Bestände ab
Ein Grund für den aktuell sinkenden Bitcoin-Preis sind die massiven Verkäufe der Bitcoin-Miner. So haben einige führende Miner nahezu ihre gesamten Bitcoin-Bestände veräußert, laut dem Krypto-Analysten IntoTheBlock seit Anfang Juni 2024 Bitcoins im Wert von etwa 2 Milliarden US-Dollar. Hauptursache der massiven Verkäufe sind die drastisch gesunkenen Einnahmen der Miner nach dem Halving im April.
Im Rahmen des Halvings sank die Belohnung für die Miner um die Hälfte: Statt 6,25 Bitcoins für jeden verifizierten Block sind es jetzt nur noch 3,125 Bitcoins. Um weiterhin die alte Menge an Bitcoins zu schürfen, muss jetzt in teure neue Hardware investiert werden. Das lohnt sich nicht für jeden, was wohl ein Hauptgrund für den Ausstieg und Verkauf der Bitcoins ist.
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Zinssorgen verunsichern Anleger
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass hohe Zinsen Gift für den Bitcoin-Kurs sind. Sind die Zinsen für Sparanlagen wie Tages- und Festgeld entsprechend hoch, sinkt die Bereitschaft der Anleger, in riskante Assets wie Kryptowährungen zu investieren. Während die Europäische Zentralbank den Leitzins zuletzt leicht gesenkt hat, bleibt der Zins der US-Notenbank Fed unverändert hoch.
Anfang des Jahres gingen die Marktteilnehmer noch von mehreren Zinsschritten der Fed nach unten aus, was ein Treiber am Aktien- und Krypto-Markt war. Nun sieht es jedoch so aus, als ob die Zinsen in den USA gleich bleiben oder dieses Jahr nur leicht gesenkt werden. Auch deshalb ist ein erneuter Bullrun auf den Bitcoin aktuell unwarscheinlich.
Mittelabflüsse aus Bitcoin-ETFs
Ebenfalls Anfang dieses Jahres beflügelte den Bitcoin-Kurs die Zulassung der neuen Bitcoin-ETFs, die Anleger ermöglichen, so einfach wie noch nie in Kryptowährungen zu investieren. Die anfängliche Euphorie hat sich allerdings mittlerweile gelegt und auch die Bitcoin-ETFs verzeichnen massive Mittelabflüsse. So sind zuletzt innerhalb von zwei Wochen knapp eine Milliarde Dollar aus den Bitcoin-ETFs herausgezogen worden.
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Abverkauf der sächsischen Bitcoins
Und zu guter Letzt könnte auch die sächsische Polizei mitverantwortlich für den sinkenden Bitcoin-Preis sein. Das klingt zwar weit hergeholt, ist es allerdings nicht, wenn man Anfang des Jahres die Nachrichten aufmerksam verfolgt hat. Im Januar wurden durch die sächsischen Behörden fast 50.000 Bitcoins der ehemaligen Betreiber von Movie2k.to sichergestellt. Nach dem aktuellen Bitcoin-Kurs entspricht das einem Gegenwert von fast drei Milliarden Euro.
Diese sichergestellten Bitcoins werden durch das BKA nach und nach veräußert. Den Mammut-Anteil besitzt das BKA stand jetzt allerdings noch: Aktuell hält das BKA-Wallet noch mehr als 43.000 Bitcoins im Gegenwert von mehr als zwei Milliarden Euro. Sollten alle Bitcoins in den nächsten Wochen veräußert werden, könnte das steigende Angebot sich weiter negativ auf den Bitcoin-Preis auswirken.
Wie geht es weiter mit dem Bitcoin?
Hier scheiden sich die Geister: Während bullish eingestellte Anleger, wie der auf X (ehemals Twitter) bekannte Branchenbeobachter „Hodlonaut“, auf einen erneuten Kursanstieg hoffen und die 100.000 US-Dollar-Marke für ein realistisches Kurs-Ziel halten, gehen andere Analysten von einer Trendwende und einem beginnenden Bärenmarkt und damit weiter fallenden Kursen aus.
Wie Anleger jetzt auf den sinkenden Kurs reagieren sollten, ist aktuell schwer zu sagen. Fest steht, dass ein Investment in Kryptowährungen immer auch mit einem hohen Risiko verbunden ist und auch die wohl beliebteste Kryptowährung Bitcoin großen Schwankungen ausgesetzt ist.
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Weiterführende Links und Quellen:
Wirtschaftswoche: Bitcoin: Drei Gründe für den Ausverkauf – und warum es weitergehen könnte
Stern: Bitcoin Kursrutsch – Was die Deutsche Polizei damit zu tun hat
Be in crypto: Bitcoin Miner realisieren 2 Mrd. USD Profite: Stürzt der Kurs weiter?