Energiewende: Staatliche Ökostrom-Förderung schon bald auf Rekordniveau?
Die staatliche Förderung für erneuerbare Energien könnte in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreichen: Laut den Forschern des RWI sollen bis zu 23 Milliarden Euro in die Förderung fließen. Dieser Wert liegt deutlich über der ursprünglichen Prognose der Bundesregierung. Ziel ist es, die Klimaziele durch den Ausbau von erneuerbaren Energien schneller zu erreichen und den Anteil an grünem Strom an der Energieversorgung zu erhöhen. Auch Anleger könnten von dem Förderprogramm der Bundesregierung profitieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ökostrom-Förderung könnte 2024 einen neuen Rekordwert erreichen.
- Bis zu 23 Milliarden Euro sollen laut dem RWI in die Förderung investiert werden, damit wurde die Prognose der Bundesregierung deutlich übertroffen.
- Auch für Anleger könnten sich durch die verstärkte Förderung spannende Anlagemöglichkeiten ergeben.
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Kosten für das EEG-Konto übertreffen Erwartungen
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) prognostiziert für das Jahr 2024 eine Belastung des sogenannten EEG-Kontos in Höhe von etwa 23 Milliarden Euro bis Jahresende. Wird der Wert von 23 Milliarden Euro erreicht, handelt es sich um einen neuen Höchststand bei der staatlichen Förderung für Erneuerbare Energien.
Das EEG-Konto funktioniert dabei im Prinzip wie jedes andere Konto auch: Einnahmen und Ausgaben werden miteinander verrechnet. Einnahmen werden durch den Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energien generiert, Ausgaben sind die Vergütungen für Anlagenbetreiber, die erneuerbare Energien erzeugen, unter anderem durch Photovoltaik, Windkraft oder Biomasse. Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben, welche in der Regel höher sind, wurde 2023 durch die EEG-Umlage ausgeglichen, mittlerweile übernimmt der Bundeshaushalt bzw. die Steuerzahler die Kosten.
Und das ist ein Problem: Denn bereits von Januar bis Juli 2024 lagen die Ausgaben des EEG-Kontos bei etwa 13,4 Milliarden Euro. Damit liegen die Kosten deutlich über den von der Bundesregierung prognostizierten 11 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2024. Mittlerweile sind die Schätzungen auf 19 Milliarden Euro angehoben worden, was unter anderem auf den größeren Zubau von Solar- und Windanlagen zurückzuführen ist. Das führt zu höheren Kosten für die Steuerzahler. Investiert man geschickt, kann man als Anleger allerdings profitieren.
Chancen für Anleger
Während für den Steuerzahler höhere Kosten entstehen, können Anleger von der stärken Förderung und dem damit einhergehenden potenziellen Aufschwung der Branche profitieren. Die wohl direkteste Möglichkeit ist, in Aktien von Unternehmen zu investieren, die in der Branche tätig sind. Hier könnte zum Beispiel Nordex SE (ISIN: DE000A0D6554), Vestas Wind Systems (ISIN: DK0061539921) oder Encavis (ISIN: DE0006095003) interessant werden.
Anleger, die gerne breit diversifizieren, könnten auch in Fonds oder ETFs investieren, die sich auf erneuerbare Energien fokussieren. Zum Beispiel den iShares Global Clean Energy ETF (ISIN: IE00B1XNHC34), den HANetf Solar Energy ETF (ISIN: IE00BMFNWC33) oder der Robeco Smart Energy Fonds (ISIN: LU2145461757). Als Alternative zu Aktien, ETFs und Fonds bietet sich beispielsweise auch die Direktinvestition in Projekte an, wie zum Beispiel in Windparks oder Solaranlagen. Durch die staatliche Förderung könnten solche Projekte jetzt noch profitabler werden.
Fest steht, dass die staatliche Förderung in diesem und eventuell auch in den nächsten Jahren auf hohem Niveau bleibt, um die vorgegebenen Klimaziele erreichen zu können. Anleger könnten sich bereits jetzt entsprechend positionieren und ihr Portfolio ausbauen.
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Quellen und weiterführende Links
Tagesschau: Ökostrom-Förderung 2024 könnte Rekordwert erreichen
Merkur: Solarstrom kostet deutsche Steuerzahler Milliarden
Stuttgarter Zeitung: Bund muss zusätzliche Milliarden zur Ökostrom-Förderung bezahlen