Warren Buffetts Portfolio: Das Orakel von Omaha hat nicht nur Apple Aktien verkauft
Er hat mal wieder „zugeschlagen“ – der unübertroffene Meister der Unternehmensanalyse und als „Orakel von Omaha“ verehrte Warren Buffett. Wenn der 93-jährige Investmentguru mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway in eine Aktie investiert, folgen ihm nicht nur Privatanleger, sondern auch erfahrene Profis. Umso aufmerksamer beobachten Investoren jede Entscheidung, wenn Buffett und Berkshire Aktien veräußern, aufstocken und irgendwo einsteigen. Genau das ist zwischen dem 1. April und dem 30. Juni geschehen – und zwar in einem weit größeren Umfang, als bisher bekannt war. Dies belegen die kürzlich veröffentlichten Daten der US-Börsenaufsicht SEC.
Das Wichtigste im Überblick:
- Berkshire reduziert Anteil der Apple Aktien auf 400.000 Anteile
- Auch der Aktien-Bestand anderer Unternehmen wie Bank of America wurde deutlich reduziert
- Buffet steigt bei lediglich zwei Unternehmen ein und erhöht bei anderen Unternehmen in geringen Maße seine Beteiligungen
- Barbestand erreicht mit 277 Milliarden Euro Höchststand
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Buffett reduziert Anzahl der Apple Aktien im Portfolio auf „magische“ Zahl von 400.000 Stück
Buffett überraschte die Finanzwelt, als Berkshire Hathaway Anfang des Monats in seiner Gewinnmitteilung bekannt gab, dass der Wert seiner Apple-Beteiligung zum Ende des zweiten Quartals auf 84,2 Milliarden US-Dollar gesunken war. Dies deutet darauf hin, dass Buffett mehr als 49 Prozent seiner Position abgestoßen hat. Laut dem 13-F-Bericht besaß Berkshire am 30. Juni exakt 400 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers, nachdem im zweiten Quartal etwa 389 Millionen Aktien verkauft wurden. Damit hat das „Orakel von Omaha“ seine massive Apple-Position (AAPL) im zweiten Quartal 2024 nahezu halbiert. Trotz des Verkaufs bleibt Apple eine der größten Positionen im Berkshire-Portfolio.
Interessanterweise hat Buffett, obwohl er sich als überzeugter Apple-Fan positioniert, bislang keine Erklärung für diesen Verkauf geliefert. Einige Beobachter sehen eine Parallele zu einer anderen bedeutenden Aktie im Portfolio: Berkshire besitzt seit über 25 Jahren genau 400 Millionen Aktien von Coca-Cola. Diese Vorliebe für runde Zahlen könnte laut Experten auch bei der Entscheidung für die Reduzierung der Apple-Position eine Rolle gespielt haben.
Auch Bank of America und andere Werte wurden deutlich reduziert
Der Verkauf der Apple-Aktien markierte jedoch nicht das Ende des „Umbaus“ des Berkshire-Portfolios. Auch andere Positionen wurden im zweiten Quartal entweder vollständig abgestoßen oder signifikant reduziert. Neben dem umfangreichen Apple-Verkauf hat Berkshire seine Beteiligungen an Bank of America, Chevron, Capital One, Floor & Decor Holdings, T-Mobile und Louisiana Pacific verringert. Zudem trennte sich das Unternehmen von seiner fast 1 Milliarde US-Dollar schweren Beteiligung an Snowflake.
Durch diese Verkäufe im Gesamtwert von über 75 Milliarden US-Dollar ist der Bargeldbestand von Berkshire auf einen Rekordwert von 277 Milliarden US-Dollar angewachsen.
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Wo Warren Buffett und Berkshire mit Zukäufen und Aufstockungen aktiv wurden
Berkshire Hathaway war jedoch nicht nur im Verkauf aktiv, sondern tätigte auch gezielte Aufstockungen und Neuaufnahmen, wenn auch in geringerem Umfang. So erhöhte das Unternehmen seine Beteiligung an Chubb um vier Prozent, die Ende Juni einen Wert von 6,9 Milliarden US-Dollar erreichte. Der Sach- und Unfallversicherer, den Berkshire über mehrere Quartale hinweg diskret erworben hatte, bleibt damit die neuntgrößte Position im Portfolio. Zudem wurden die Bestände an Occidental Petroleum (OXY) und anderen Unternehmen weiter aufgestockt.
Darüber hinaus hat Berkshire Hathaway eine neue 266 Millionen US-Dollar schwere Position in Ulta Beauty sowie eine 186 Millionen US-Dollar schwere Beteiligung an Heico bekanntgegeben, wie aus dem jüngsten 13F-Bericht hervorgeht. Diese Investitionen sind, gemessen am Gesamtwert von Berkshires Aktienportfolio von über 300 Milliarden US-Dollar, relativ klein. Branchenexperten vermuten, dass diese neuen Positionen auf die Investmentstrategien von Ted Weschler und Todd Combs zurückzuführen sind, die jeweils etwa 15 Milliarden US-Dollar verwalten. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es jedoch bislang nicht.
Nach Umbau des Portfolios – Warren Buffetts Top-Aktien nach Größe
Werfen wir abschließend einen Blick auf die nun, aktuellen Top-Positionen in Berkshires Portfolio nach Anzahl der Aktien, basierend auf den von whalewisdom.com verfolgten regulatorischen Einreichungen:
- Bank of America (BAC) – Wert = 942,4 Millionen
- Apple (AAPL) – Wert = 400 Millionen
- Coca-Cola (KO) – Wert = 400 Millionen
- Kraft Heinz (KHC) – Wert = 325,6 Millionen
- Occidental Petroleum (OXY) – Wert = 255,3 Millionen
- American Express (AXP) – Wert = 151,6 Millionen
- Sirius XM (SIRI) – Wert = 132,9 Millionen
- Chevron (CVX) – Wert = 118,6 Millionen
- Nu Holdings (NU) – Wert = 107,1 Mio.
- Liberty Sirius XM (LSXMA) – Wert = 70 Millionen.
Insgesamt betreuen Buffett und sein Team rund 50 Aktien in Berkshires Aktienportfolio.
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Weiterführende Links und Quellen
Handelsblatt: Star-Investor baut Depot umfassender um als bisher bekannt – PAYWALL
Morningstars: Equities3 Warren-Buffett-Aktien zum Kaufen nach jüngstem Bericht von Berkshire Hathaway