Aktien-Update: Deutsche Bank, BASF und Zalando

Mittwoch den 4.10.2023 - Abgelegt unter: Aktien, Fonds, Index

Update-Zeit: In KW 40 gerät die Deutsche Bank bzw. deren Kundenservice bei der Postbank ins Visier der BaFin, bei BASF will der künftige Ex-CEO Konzernteile veräußern und bei Zalando sind die Kurs-Vorzeichen in den roten Bereich gesunken.

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Das Wichtigste auf einen Blick:

  • BaFin-Sonderbeauftragter für die Deutsche Bank bestellt
  • BASF will sich von Konzernteilen trennen
  • Analysten: Trübe Aussichten für Zalando

Die BaFin schickt der Deutschen Bank einen Aufpasser

In dieser Woche gab die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bekannt, dass ein Sonderbeauftragter für die Deutsche Bank AG bestellt wurde. Grund sind die deutlichen Einschränkungen im Kundenservice bzw. die Beschwerden, die sich in den letzten Monaten bei der Postbank anhäuften. Teilweise entstanden wochenlange Bearbeitungszeiten und Kundenaufträge blieben liegen. Auch bei der Tochter DSL kam es bei der Auszahlung von Baufinanzierungen zu diversen Fehlern. Auslöser des Dilemmas: Die Deutsche Bank AG hatte im Rahmen einer IT-Umstellung die Kundendaten von rund zwölf Millionen Postbank-Kunden und etwa sieben Millionen Deutsche Bank-Kunden auf einer Plattform zusammengeführt. Das Ergebnis sorgte im Nachgang für schwere Probleme. Entsprechend soll der Sonderbeauftragte der BaFin nun überwachen, dass die Institute „die Einschränkungen im Kundenservice bei den Niederlassungen Postbank und DSL Bank zügig und vollständig“ beseitigen.

Zwischenzeitlich hatte sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Christian Sewing bereits für das Chaos entschuldigt: „Es gibt an der Lage nichts zu beschönigen. Das ist insgesamt eine Situation, für die wir uns nur entschuldigen können.“ Allerdings kündigte er an, dass es mindestens bis Jahresende (4. Quartal 2023) dauern dürfte, alle Rückstände abzubauen.

BASF: Konzernteile stehen zum Verkauf

Martin Brudermüller ist seit Mai 2018 Vorstandsvorsitzender der BASF – ein Amt, aus dem er in sieben Monaten ausscheiden wird. Allerdings will der 63-Jährige zuvor noch ein paar wichtige Entscheidungen vorantreiben. Angesicht des schlecht laufenden Geschäfts (der Umsatz des Chemieriesen sank im 2. Quartal 2023 um fast 24,7 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro) will das Unternehmen sich offenbar von einigen Konzernteilen trennen.

Wie das Handelsblatt vermeldete, handelt es sich u. a. um die Öl- und Gasfördertochter Wintershall Dea, für die es Interessenten geben soll (Totalenergies, Equinor sowie ein Staatsfonds aus Abu Dhabi sind im Gespräch). Darüber hinaus könnte sich BASF vom Katalysatorengeschäft für Verbrennnerautos, Teile der Sparte mit Lacken und Beschichtungen (Coatings) und Werken im Geschäft mit Nahrungszusätzen trennen.

Die Aktie fiel im Nachgang an diese Meldung sichtbar.

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Analysten senken Kursziele bei Zalando

Beim Onlinehändler Zalando sind die Aussichten aktuell wenig rosig, was sich auf den Kurs durchschlägt. Unter anderem senkten der Analyst Yashraj Rajani der Schweizer Großbank UBS und auch Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank die Kursziele (auf 26,50 bzw. 31,50 Euro) für den Modehändler. Begründet wurde der Schritt jeweils mit schlechteren Umsatzprognosen, schwierigen konjunkturellen Bedingungen sowie bereits eingepreisten Aktivitäten.

Ebenfalls negativ wirkte sich eine Meldung des britischen Modegiganten Boohoo aus, der eine Umsatzwarnung ausgab und mit einem Umsatzrückgang von zwölf bis 17 Prozent im laufenden Geschäftsjahr rechnet.

Weiterführende Links und Quellen:

BaFin bestellt Sonderbeauftragten wegen Einschränkungen im Kundenservice
Vor dem CEO-Wechsel: BASF-Chef räumt im Portfolio auf
Zalando: Doppeltes Pech