Aktien-Update: Schott Pharma-IPO, Foxconn und Klima-Klage

Dienstag den 19.09.2023 - Abgelegt unter: Aktien, Börse, Brokernews, Fonds

In dieser Woche beschäftigen uns der Börsengang eines Traditionsherstellers aus Mainz, angekündigte Apple-Zulieferer-Geburtstagsgrüße nach Indien und eine bemerkenswerte Klage aus Kalifornien. Das Aktien-Update KW38 im Detail.

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Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Schott Pharma Börsengang für Ende September 2023 angesetzt
  • Apple-Zulieferer Foxconn: Geschäft verdoppeln – CEO schickt Geburtstagsgrüße nach Indien
  • Klima-Klage: Kalifornien zieht gegen BP, Shell und weitere Ölriesen vor Gericht

Schott Pharma IPO: Eine Milliarde Euro im Visier

Der nächste große Börsengang in Deutschland steht an: Allerdings geht der Spezialglashersteller Schott AG aus Mainz nicht selbst ab die Börse (aus befindlichen Gründen), sondern dessen Pharmatochter Schott Pharma wagt den Sprung aufs Parkett. Die Erstnotiz soll Ende September sein. Insgesamt soll der Börsengang ca. eine Milliarde Euro in die Kasse spülen. Angedacht ist, dass knapp ein Viertel des Unternehmens an die Börse wandert.

Im Detail ist ein Angebot von 34,6 Millionen Aktien aus dem Bestand geplant, was einem Streubesitz von rund 23 Prozent entspricht. Laut Schott Pharma liegt die Preisspanne zwischen 24,50 bis 28,50 Euro je Aktie – umgerechnet erreicht das Emissionsvolumen damit 849 bis 987 Millionen Euro. Die Gesamtmarktkapitalisierung landet bei 3,7 Milliarden bis 4,3 Milliarden Euro.

Die Erlöse aus dem Börsengang fließen der Muttergesellschaft zu, die zudem Mehrheitseigentümerin bleiben will. „Wir haben sehr gutes Feedback aus dem Markt erhalten, sowohl zu unserem Geschäftsmodell und unserer sehr erfolgreichen Entwicklung als auch zu unseren Wachstumsplänen“, erklärte Andreas Reisse, CEO von SCHOTT Pharma.

Angeboten werden die Aktien ab dem 19. September 2023. Ende der Frist ist der 27. September bzw. ist der 28. September der erste offizielle Handelstag. Ankerinvestor soll die Qatar Holding sein, die sich verpflichtet habe, Aktien im Gesamtwert von 200 Millionen Euro zu erwerben.

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Foxconn will Geschäft in Indien verdoppeln

Bereits in der letzten Woche war Apple ein Thema in unseren Aktien Updates. Diese Woche ist der Tech-Konzern indirekt wieder dabei, nämlich über den Zulieferer Foxconn. Jener plant, sein Engagement in Indien weiter auszubauen. Vincent Lee, Foxconn-Vertreter in Indien, erklärte am letzten Wochenende, dass das Unternehmen beabsichtige, im kommenden Jahr „Jobs, die Direktinvestitionen und die Geschäftsgröße in Indien erneut zu verdoppelt“. Das Ganze war ein Statement anlässlich des 73. Geburtstags des indischen Premierministers Narendra Modi.

Indien lockte die Chipindustrie zuletzt mit Milliarden-Subventionen. Auch Foxconn betreibt dort Fertigungsstätten. Aus geopolitischen und unternehmerischen Aspekten will vor allem Apple, seine Lieferketten weiter diversifizieren, wobei Indien und Vietnam in den Fokus geraten.

Laut Medienberichten plant Foxconn zusätzliche 50 Milliarden Rupien (ca. 563 Millionen Euro) in Betriebsstätten zur Herstellung diverser Bestandteile des iPhones und von Halbleitern im Bundesstaat Karnataka im Südwesten Indiens zu investieren.

Im Juli In Indien platzte indes der Foxconn Plan, gemeinsam mit dem indischen Partner Vedanta eine Chipfabrik zu bauen.

Kalifornien klagt gegen Shell & Co.

Zum Abschluss ein Blick auf eine spezielle Klage in den USA. Der Bundesstaat Kalifornien zieht nämlich gegen ExxonMobil, Shell, Chevron, ConocoPhillips, BP und den Interessenverband American Petroleum Institute vor Gericht. Grund: Die Öl- und Gas-Riesen hätten die Öffentlichkeit Jahre lang über Risiken ihrer Produkte nicht in Kenntnis gesetzt. Es sei den Unternehmen bekannt gewesen, dass Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen „katastrophale Folgen“ für die Umwelt und das Klima habe. Kalifornien leidet u. a. unter Dürre, Waldbränden, Überschwemmungen und diversen Wetterextremen, die mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden. Dies verursache Schäden in Milliardenhöhe, an denen sich die genannten Firmen beteiligen müssten. Darüber hinaus seien Geldstrafen fällig, weil die Unternehmen die Bevölkerung belogen hätten. Von den betroffenen Firmen gab es bisher keine oder nur kurze Stellungnahmen. So erklärte u. a. Shell, dass der Gerichtssaal nicht der richtige Ort sei, den Klimawandel anzugehen.

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Weiterführende Links und Quellen:

Schott Pharma – Medien
Bloomberg: California Sues Exxon, Shell, BP on Deception Claims, NYT Says
Manager Magazin: Foxconn zieht sich aus Milliarden-Joint-Venture zurück