Börsengang des Jahres: ARM veröffentlicht Börsenprospekt
Es ist der größte Börsengang des Jahres 2023: Der britische Chipkonzern ARM Limited, kurz Arm, startet auf dem Parkett durch. Bekannt gab dies jetzt der Besitzer vom Arm, die japanische Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank. Die Notierung erfolgt an der New Yorker NASDAQ im September.
Nach ersten Prognosen dürfte die Bewertung bei mehr als 60 Milliarden US-Dollar liegen. Was Arm besonders bemerkenswert macht: Das Chipdesign der Briten wird in praktisch jedem Smartphone eingesetzt – egal ob iPhone oder Samsung Galaxy.
Das Wichtigste auf einen Blick
- ARM will im September 2023 an die New Yorker Börse NASDAQ
- Börsenprospekt zum Börsengang veröffentlicht
- Risiko mit Blick nach China
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Operatives Geschäft stagniert
Die Börse erwartet mit dem Einstieg von Arm die größte Emission seit zwei Jahren. Wer einen Blick in das Börsenprospekt werfen will, kann dies hier tun. Laut dem Papier lag der Gesamtumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 2,679 Milliarden US-Dollar, das Betriebsergebnis bei 671 Millionen US-Dollar und der der Nettogewinn bei 524 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr wurden sogar 2,703 Milliarden US-Dollar Umsatz und 549 Millionen US-Dollar Gewinn ausgewiesen.
Laut der Finanzagentur Bloomberg wird der Wert des Börsengangs mit 60 bis 70 Milliarden US-Dollar angegeben und die Höhe der Kapitalbeschaffung soll ca. acht bis zehn Milliarden US-Dollar betragen. Bloomberg News beruft sich hierbei auf Personen, die mit der Angelegenheit betraut sind.
Verkauf an Nvidia scheiterte im letzten Jahr
Arm ist insbesondere für das Design verschiedenster Smartphone-Chips verantwortlich, u. a. sind die Chip-Architekturen Basis für die aktuellen Prozessoren in Apple iPhones und Samsung Galaxy-Geräten. Darüber hinaus nutzt auch Qualcomm die entsprechenden Designs, deren Chips bei diversen Anbietern zur Anwendung kommen. Für die Nutzung der Chip-Architektur erhält ARM eine Lizenzgebühr.
ARM Limited ist eine Tochtergesellschaft des japanischen Techkonzern Softbank. Das Unternehmen kaufte den Chip-Designer 2016 für rund 24 Milliarden Pfund (mehr als 28 Milliarden Euro). Ein zwischenzeitlicher Verkauf an Nvidia scheiterte 2022 an kartellrechtlichen Bedenken sowie Querelen bei der Unternehmensbewertung. Nvidia sollte als Ankerinvestor für einen Börsengang dienen.
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Risiken aus China
Kritik am aktuellen Börsengang gibt es indes weiterhin. Vor allem der umfangreiche Anteil des Geschäfts in China macht Anleger nervös. Rund ein Viertel des Umsatzes stammt aus der Volksrepublik. Mögliche Sanktionen gegen China sowie der Umstand, dass ARM nur bedingt Kontrolle über die chinesische Tochter ARM China (Arm Technology (China) Co. Ltd.) hat, sind in den Risikohinweisen vermerkt.
Führende Institute im Rahmen des Emissionskonsortiums sind Barclays, Goldman Sachs, JP Morgan, Mizuho, BofA Securities, Citigroup und Deutsche Bank Securities.
Weiterführende Links und Quellen: