Interview mit Dirk-Jan Schuiten, CEO von Prospery:
„Das Vermögensmanagement der Zukunft verbindet Altes mit Neuem: eine smarte Vermögens-Plattform mit persönlicher Analyse und intelligenten Investments.“
Fassen Sie bitte kurz zusammen, welche Idee hinter Prospery steckt.
Prospery bietet die Möglichkeit, digital Vermögen anzulegen und dabei die Kompetenz menschlicher Experten zu nutzen. Nachdem Anleger anhand eines Fragebogens ihr individuelles Risikoprofil ermittelt haben und einen sogenannten Risikoscore festgelegt haben, sucht Prospery das dazu passende Portfolio aus 100 verschiedenen Portfolios für den Anleger aus. Die Portfolios setzen sich aus Fonds zusammen, die teilweise speziell für Prospery von ABN AMRO Investment Solutions, kurz AAIS, aufgelegt wurden. Dieses individuell zum Risikoprofil des Anlegers passende Portfolio wird dann von den erfahrenen Fondsmanagern von AAIS aktiv verwaltet. Das Risikoprofil kann regelmäßig von den Anlegern angepasst werden. Somit bietet Prospery eine digitale und auf aktiv verwalteten Fonds basierende Finanzportfolioverwaltung. Zusätzlich beinhaltet das Gesamtkonzept eine digitale, vollständige Vermögensübersicht mit synchronisierten Bankkonten und Depots sowie persönliches Coaching zur Strategieplanung.
Was macht das Angebot von Prospery interessanter als das eines klassischen Vermögensberaters?
Im Vergleich zu traditionellen Möglichkeiten der Vermögensverwaltung ist Prospery modern, einfach und transparent. Wir bieten ein hybrides Modell, was unseres Erachtens nach einzigartig ist: Eine digitale Plattform in Verbindung mit echten Experten. Zudem sind unsere Finanzplaner vollkommen unabhängig, sodass die Ziele der Anleger die höchste Priorität bei jeder Entscheidung haben. Außerdem bietet Prospery eine aktiv verwaltete Investitionsmöglichkeit in sorgfältig ausgewählte beziehungsweise eigens aufgelegte Fonds basierend auf dem individuellen Risikoprofil – und das auch noch zu institutionellen Konditionen.
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Welche Vorteile haben Prospery-Kunden gegenüber Anlegern, die sich selbst ein günstiges Wertpapier-Portfolio zusammenstellen?
Bei der Verwaltung der Portfolios greift Prospery auf die Expertise seiner Muttergesellschaft, der ABN AMRO Bank, zurück und profitiert dabei von deren langjähriger Erfahrung bei der Auswahl von externen Fondsmanagern. ABN AMRO Investment Solutions ist seit 1998 auf die Selektion der Fondsmanager spezialisiert. Solche ausgewählten Fondsmanager sind für private Investoren normalerweise nicht zugänglich und verwalten beispielsweise lediglich institutionelle Portfolios von Pensionsfonds oder Versicherungen. Gleichzeitig können die Anleger so von den niedrigen Preisen der Anlageprodukte profitieren, wie sie üblicherweise nur mit institutionellen Kunden vereinbart werden.
Was zeichnet Prospery gegenüber anderen Anbietern aus?
Neben den Vorteilen, die aus der Zusammenarbeit mit der ABN AMRO entstehen, ist Prospery weitaus ganzheitlicher und vielfältiger als „reine“ Robo-Advisor aufgestellt: Mit einem Robo-Advisor erhalten Anleger eine Anlagestrategie, die auf Basis der Antworten eines Online-Fragebogens generiert wird. Eine vollwertige Vermögensverwaltung ermöglichen solche Lösungen allerdings längst noch nicht. Der Kunde muss häufig in Muster-Portfolios investieren und der Individualisierungsgrad ist nicht besonders hoch. Unser hybrides Modell bietet stattdessen die Möglichkeit in aktive Fonds zu investieren und ein individuell auf das eigene Risikoprofil angepasste Portfolio für den Vermögensaufbau zu erstellen. Den Risikocheck von Prospery erhalten Kunden auch bei keinem anderen Anbieter. Hier fließen sowohl die Risikotragfähigkeit als auch Risikopräferenz als Faktoren mit ein.
Prospery setzt auf aktiv gemanagte Fonds, obwohl diese teurer sind als ETFs. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
ETFs sind eine nahezu identische Abbildung eines Index. Aus diesem Grund bewegen sie sich genau wie die Märkte. Wenn es zu Kurseinstürzen kommt, verlieren auch die Anleger. Ein guter Manager, der Fonds aktiv managt, kann rechtzeitig eingreifen und bei negativen Entwicklungen gegensteuern und somit einen Wertverlust bestenfalls abwenden oder zumindest begrenzen. Außerdem können Fondsmanager in nicht effizienten Märkten Chancen nutzen und erfolgsversprechende Titel ausmachen. Passive Anlagemöglichkeiten können das nicht.
Prospery bietet zusätzlich Vermögenscoaches an. Was ist die Aufgabe des Vermögenscoaches und wie unterstützt er Anleger?
Die zentrale Aufgabe des Vermögenscoaches ist es, dem Kunden dabei zu helfen, seine persönlichen Ziele zu erreichen. Das kann die Ausbildung der Kinder sein, die Altersvorsorge oder auch der Hausbau. Dazu erstellt er nach einem ausführlichen Gespräch einen detaillierten Überblick über das Gesamtvermögen des Anlegers sowie ein individuelles Finanzkonzept, um diese Ziele zu erreichen. Außerdem kann er den Kunden darin unterstützen, das Rendite-Risiko-Verhältnis zu optimieren und so finanzielle Vorteile durch strukturiertes Investieren zu erhalten. Dazu zeigt er produktunabhängige und transparente Lösungen auf. Der Kontakt ist dabei mobil und flexibel, sodass Anleger den Service von überall nutzen können und wenig Zeit aufbringen müssen. In regelmäßigen Video-Calls kann der Kunde mit dem Coach seine individuelle Situation besprechen. Diese Gespräche kann sich der Anleger jederzeit erneut anschauen und seine Entscheidungen so noch einmal Revue passieren lassen.
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Prospery ist bei der BaFin zugelassen. Welche Vorteile hat das für den Anleger?
Als deutsches Finanzdienstleistungsinstitut unterliegt Prospery durch die BaFin-Zulassung dem Kreditwesengesetz und dem Wertpapierhandelsgesetz. Dazu gehören auch die entsprechenden Verordnungen und die geltenden EU-Richtlinien. Das hat für Anleger den Vorteil, dass Prospery sehr hohen Sicherheitsstandards unterliegt. Die Einlagen auf dem Sparkonto des jeweiligen Anlegers sind aufgrund der Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro vollständig abgesichert. Zugleich liegt das gesamte Vermögen, das ein Anleger bei Prospery investiert, als Sondervermögen unabhängig von Prospery auf einem Depotkonto des Kunden bei der ABN AMRO Bank N.V. Frankfurt Branch. Das bietet Kunden eine hohe Sicherheit für sämtliche Eventualitäten.
Welche Anleger sprechen Sie mit Ihrem Angebot an und wie sieht der Kunde bisher aus?
Im Großen und Ganzen sind die Vermögensziele unserer Kunden recht unterschiedlich. Sie streben beispielsweise die Absicherung der eigenen Nachkommen, Luxusgüter, die Absicherung des eigenen Ruhestands oder einen gesicherten gehobenen Lebensstandard an. Unsere Kunden vereint allerdings eins: Sie wollen mit Prospery einen digitalen Service nutzen, der zusätzlich eine menschliche Komponente und ein aktives Management bietet. Wir sprechen aber nicht nur sehr wohlhabende Anleger an: Durch unsere Preisstruktur werden unsere Angebote auch für Anleger mit einem kleineren Vermögen interessant. Dass sie mit Prospery indirekt in institutionelle Mandate zu institutionellen Konditionen investieren können, dürfte für viele besonders verlockend sein. Gleichzeitig haben Kunden mit einem höheren investierten Vermögen durch die Gebührenobergrenze ab 400.000 Euro einen finanziellen Vorteil. Denn: Für darüber hinaus zusätzlich investierte Beträge fallen keine weiteren Kosten an. Zusammenfassend lässt sich daher sagen: Prospery ist besonders für erfolgreiche Selbstständige, Professionals aller Bereiche, Geschäftsinhaber oder auch Beamte mittleren Alters interessant. Außerdem sprechen wir mit unserem Angebot auch Erben an.
Wie hoch ist das Risiko für den Anleger? Worauf sollten Anleger achten?
Wir überwachen regelmäßig, ob Aktien, Anleihen, Alternative Investments und Liquidität innerhalb ihrer Bandbreiten sind. Die Bandbreiten sind der Spielraum, den wir für das Gewicht der verschiedenen Fonds im Portfolio akzeptieren. Diese Bandbreiten können auf Basis unserer Markteinschätzung angepasst werden. Wenn die Bandbreite überschritten ist, führen wir eine Umschichtung der Vermögenswerte durch. Das bedeutet, dass wir die Risikogewichtung der Portfolios wieder dem Risikoprofil des jeweiligen Anlegers anpassen.
Grundsätzlich beinhalten natürlich alle Kapitalanlagen gewisse Risiken. Wie oben erwähnt, erstellen wir die Portfolios unserer Kunden jedoch stets mit Blick auf ein möglichst optimales Risiko-Rendite-Verhältnis. Den Risikowert kann der Kunde mit einem festgelegten Risiko-Score im Rahmen selbst bestimmen. Wir streben dabei an, das Portfolio dann so zu optimieren, dass die Rendite maximiert und bei einem Renditeziel der notwendige Risikowert minimiert wird.
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Derzeit bietet Prospery weder Sparpläne an, noch Minderjährigen- und Gemeinschafts-Depots – wird sich daran in nächster Zeit etwas ändern?
Seit dem letzten Update können auf unserer Plattform monatliche Sparpläne über beliebige Summen eingerichtet werden. Über die beiden anderen Punkte denken wir derzeit ebenfalls nach, allerdings gibt es hierzu noch keine finale Entscheidung zur Einführung.
Prospery tritt als digitaler Vermögensverwalter auf und grenzt sich vom Begriff „Robo-Advisor“ ab. Wieso? Kommen bei Prospery gar keine Algorithmen zum Einsatz?
Im Gegensatz zum klassischen „Robo-Advisor“, bei dem das Portfolio des Anlegers anhand von Online-Fragebögen erstellt wird, kooperieren wir mit aktiven Fondsmanagern. Natürlich arbeiten wir dennoch auch mit Algorithmen: So können Kunden etwa mit der Abweichungsanalyse finanzielle Lücken identifizieren und sich den passenden Weg aufzeigen lassen, um ein angestrebtes Ziel zu erreichen. Damit können unsere Kunden herausfinden, welchen Betrag sie investieren müssen, um finanzielle Ziele zu erreichen. Die Analyse aktualisiert sich dabei automatisch, wenn Vermögenswerte oder Ziele ergänzt werden. Auch nutzen wir zur Einschätzung der künftigen Entwicklung von Vermögenswerten unserer Kunden marktübliche Methoden, um Prognosen zu erstellen.
Ein Ausblick: Wie wird sich der Bereich der Vermögensverwaltung in den kommenden 5 bis 10 Jahren entwickeln? Welche Rolle wird Prospery dabei spielen?
Die Digitalisierung hat die Vermögensverwaltung schon jetzt erheblich verändert und wird auch in der nahen Zukunft der Branche eine entscheidende Rolle spielen. Über kurz oder lang kommen Anleger nicht an der Digitalisierung vorbei, was auch gut ist: Flexibilität und die Sicherheit, immer auf seine Vermögenswerte und Daten zugreifen zu können, sind nur einige der Vorteile, welche uns neue Methoden der digitalen Vermögensverwaltung heute bieten. Wir bei Prospery sind jedoch der Überzeugung, dass der Faktor Mensch auch in Zukunft unverzichtbar bleiben wird. Roboter besitzen nicht die Intelligenz, um Trends so frühzeitig zu erkennen, wie dies bei menschlichen Fondsmanagern der Fall ist und legen in der Regel passiv an. Das Wichtigste ist jedoch: Ein Robo-Advisor zeigt in der Regel keine Emotionen. Um einem Vermögensverwalter die Entscheidungsgewalt über das Vermögen zu geben, bedarf es bei Anlegern aber eines hohen Maßes an Vertrauen und dem Gefühl von Sicherheit. Das kann kein Roboter leisten. Daher verbinden wir unser digitales Vermögensverwaltungsangebot mit der Erfahrung unserer Coaches, die unsere Kunden zu 100 Prozent unabhängig bei ihren Entscheidungen unterstützen. Das Vermögensmanagement der Zukunft verbindet Altes mit Neuem: eine smarte Vermögens-Plattform mit persönlicher Analyse und intelligenten Investments – das ist unser Ziel.