Was ist Social Trading?

Social Trading verknüpft die sozialen Facetten des Web 2.0 mit den Optionen des Online-Finanzhandels. In welcher Ausprägung dies geschieht, ist von Plattform zu Plattform unterschiedlich.

Wikipedia definiert Social Trading als „Prozess, durch welchen Finanzinvestoren ihre Investitionen auf Grund von Informationen tätigen, die sie durch das Web 2.0 erlangt haben“.

Kennzeichen von Social Trading sind die Registrierung in einem sozialen Netzwerk, Bewertungsfunktionen für Finanzprodukte bzw. Handelsstrategien, Optionen für Kommentare (Blogs, Microblogs), Social Sharing-Optionen sowie Möglichkeiten zu finanziellen Transaktionen. In der Regel verfügen die verschiedenen Plattformen nicht über alle Kennzeichen.

Wie die Definition ahnen lässt, existieren sehr verschiedene Varianten des Social Trading. Im Rahmen einer Kategorisierung differenzieren wir die zwei verbreitetsten Social-Trading-Modelle:

1. Social Trading Community

Gemeinsam mehr wissen, mehr verstehen, erfolgreich sein – so lautet das Ziel von Social Trading Communities. Basis ist die Annahme, dass deren Mitglieder einen Mehrwert durch ihre kollektive Intelligenz schaffen.

Das Wissen bzw. die Erfahrungen aller Akteure fließt gleichberechtigt in einen Pool, aus dessen Fundus sich spezifische Entscheidungen oder Einschätzungen zielgenautreffen lassen, z. B. welche Handelsstrategien sinnvoll sind bzw. wie sich bestimmte Werte entwickeln. Transparenz und aktive Beteiligung sind für diese Struktur erforderlich.

Sharewise ist mit rund 150.000 Privatanlegern eine der führenden Social Trading Communities. Neben einem Forum sowie diversen Informationsquellen (Börsenbrief, Charts, Twitter etc.) verfügt das Portal seit einigen Jahren auch über Community Fonds, die auf Empfehlungen der Top100-Mitglieder basieren.

Für die Annahme, dass sich durch das Prinzip der kollektiven Intelligenz dauerhaft bessere Ergebnisse erzielen lassen, gibt es keinen dezidierten Beleg. Das Ergebnis kann z. B. schlicht der kleinste gemeinsame Nenner sein.

2. Social Trading Plattformen: Mirror oder Copy Trading

Einige Social Trading Portale setzen weniger auf soziale Aspekte, sondern dienen eher als Präsentationsfläche für „erfahrene Trader“.

Auf Plattformen wie ayondo oder wikifolio veröffentlichen sogenannte „Top-Trader“ oder „Social Gurus“ ihre Handelsstrategien. Anleger folgen diesen Strategien und partizipieren ggf. von einer positiven Entwicklung – z. B. in dem die gesamte Strategie des Traders 1:1 auf das eigene Brokerkonto kopiert wird (Mirror Trading).

Auf Social Trading Portalen verbreitet ist ebenfalls das Copy Trading, bei dem die Geldmenge nur anteilig in Relation zum Einsatz des Traders kopiert wird.

social-trading

Den Ablauf des Social Trading in dieser Variante haben wir in dieser Grafik aufbereitet. Wie sich erkennen lässt, „investieren“ die „Follower“ in die Handelsstrategien der Trader. In welche Wertpapiere das Geld fließt, hängt von der Plattform ab.

Surftipp: Hier finden Sie alle Social Trading Anbieter im Vergleich

In der Regel sind die Portale auf wenige Angebote spezialisiert (z. B. CFD, Forex). Unterschiede gibt es außerdem bezüglich der Vergütungsmodelle, den Kosten sowie der Interpretation des „Social“-Begriffs.