Was sind Blue Chips, Small- und Mid Caps und Pennystocks?

Blue Chips

Viele Marktteilnehmer verwenden im Börsenhandel die Bezeichnung Blue-Chips. Blue-Chips stehen an der Börse hoch im Kurs. Hierbei handelt es sich um Aktien, in die zahlreiche Anleger wegen ihrer Solidität gerne investieren möchten. 

Begriff hat US-amerikanische Wurzeln 

Blue Chip ist ein ursprünglicher US-amerikanische Begriff, der heutzutage allerdings  gebräuchlich ist und für Gesellschaften einen besonders hohen Wert darstellt. Der Ausdruck Blue Chip geht auf die Verbreitung von blauen Jetons bei Poker-Spielen in Casinos zurück, da diese stets den höchsten Wert darstellten. 

Bekannt ist auch das sogenannte „blaue Band“, das in früheren Zeiten für die schnellste Atlantik-Überquerung vergeben wurde.

Blue-Chips auf dem Parkett

Der Anleger kann sich bei Blue-Chips weitestgehend sicher sein, dass die entsprechende Aktie einen hohen Gewinn erwirtschaftet. Blue-Chips stammen ausschließlich von Gesellschaften, die sich weltweit schon einen Namen gemacht haben und durch einen hohen Ertrag überzeugen.

Blue-Chips überzeugen durch niedriges Risiko

Beim Aktienhandel nehmen Investoren immer das Risiko des Totalverlusts in Kauf. Wenn eine Gesellschaft, bei dem der Anteilseigner sein Geld in Aktien angelegt hat, einmal Konkurs anmelden muss, verliert der Aktionär möglicherweise seine Investition vollständig.

Bei Blue-Chips besteht das Insolvenz-Risiko lediglich in einer schwachen Form. Da es sich bei den Gesellschaften, in die investiert worden ist, um sogenannte „global player“ handelt, die bereits seit Jahren in der Wirtschaft etabliert und dort auch erfolgreich sind. Daher muss der Anleger nicht so stark befürchten, sein Kapital zu verlieren.

Hierin liegt auch der Nachteil von Blue-Chips. Weil die Aktien sich nur selten drastisch bewegen, hat der Investor zwar eine sichere Anlage, doch durch die geringe Risikobereitschaft werden in kurzer Zeit auch keine exorbitanten Gewinne zu erzielen sein. Blue-Chips eignen sich daher in erster Linie für sicherheitsorientierte Anleger. 

Blue-Chips weltweit

Von den Marktteilnehmern zählen die großen DAX-Unternehmen wie Allianz, E.ON, Deutsche Bank, Siemens, Volkswagen oder Daimler zu dieser Kategorie. Europäische Blue Chips sind BP, Danone, L’Oréal, Total oder Unilever. US-amerikanische Blue Chips sind Bank of America, Coca-Cola, Exxon Mobil, IBM oder McDonald’s.

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Mid Caps

Mid Caps weisen ein geringeres Handelsvolumen als marktführende Titel, die  sogenannten Blue Chips, auf. In Deutschland werden 50 Mid Cap-Unternehmen im Börsenindex M-DAX eingestuft. In der Rangliste des Börsenwertes folgen die Mid Caps den 30 Standardtiteln, die im DAX zusammengefasst sind. 

Attraktivität von Mid Caps

Oft sind Mid Caps im Vergleich zu Standardwerten eher unterbewertet. Daher konnten Anleger in der Vergangenheit höhere Renditen erzielen als mit einem Investment in die sogenannten Blue Chips. Und weil sich Mid und Small Caps nicht so sehr stark im Fokus von Geldinstituten und Investoren befinden, ist oftmals mit Informationsdefiziten zu rechnen.  

Die Informationen, die von den Gesellschaften selbst oder externen Analysten kommen, werden vom Markt nicht unverzüglich verarbeitet. Durch diese Ineffizienz ergeben sich interessante Kurspotenziale – anders als bei stärker beobachteten Standartwerten.

Mehr Transparenz bei Mid Caps 

Nebenwerte sind wesentlich überschaubarer wie Großkonzerne und damit auch leichter und genauer einzuschätzen. Daneben kann hier eine bessere Kommunikation mit dem Management beobachtet werden. Die Unternehmensführungen von Nebenwerte-Gesellschaften haben gleichzeitig oft eher ein langfristiges Interesse an der eigenen Unternehmensentwicklung.

Durch all diese Umstände lassen sich auch in Krisenzeiten immer wieder interessante Investments im Nebenwerte-Segment finden und überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaften.

Per Definition festgelegt

Nach einer gängigen Definition unter Marktteilnehmern werden in Deutschland unter Mid Caps oder Nebenwerten Wertpapiere von Gesellschaften verstanden, deren Börsenwert zwischen 250 Millionen und 1 Milliarde Euro liegt.

MDAX PERFORMANCE-INDEX im Blick 

Zu den bekanntesten MDAX-Werten zählen aktuell Unternehmen wie PUMA, Hannover Rück, Lufthansa, Airbus, Hugo Boss, Hochtief, Zalando, Commerzbank, Ströer, Metro, Rheinmetall und ProSiebenSat.1 Media. 

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Small Caps 

Als Small Caps werden an der Börse notierte Nebenwerte bezeichnet. Bei Small Caps handelt es sich um Aktiengesellschaften, die einen geringen Börsenwert oder geringe Umsätze aufweisen. Mit der Investition in Small Caps sind in der Regel höhere Gewinnchancen, aber auch höhere Risiken verbunden. Zudem weisen Small Caps höhere Schwankungen als Standardwerte auf. 

Was spricht für Small Caps? 

Was die Attraktivität eines Kaufs von Mid Caps angeht, gilt im Wesentlichen auch für Small Caps.  Häufig sind Small Caps im Vergleich mit Standardwerten unterbewertet. Aus diesem Grund konnten Investoren früher höhere Renditen erwirtschaften als mit einem Engagement in den Standartwerten. Und weil sich Mid und Small Caps nicht so sehr stark im Blickfeld von Banken und Anlegern befinden, ist oftmals mit Informationsdefiziten zu rechnen.  

Die Informationen, die von den Unternehmen selbst oder in seltenen Fällen auch externen Analysten kommen, werden von den Marktteilnehmern nicht unmittelbar verarbeitet. Durch diese Diskrepanzen ergeben sich, anders als bei stärker beobachteten Standartwerten, interessante Kurspotenziale. 

Small Caps überschaubarer

Unternehmen, die zu den Small Caps gezählt werden, sind wesentlich überschaubarer als große Gesellschaften und damit auch leichter und genauer einzuschätzen. Ferner kann hier eine bessere Kommunikation mit dem Management festgestellt werden. Die Unternehmensführungen von Small Cap-Gesellschaften haben gleichzeitig oft eher ein langfristiges Interesse an der eigenen Unternehmensentwicklung.

Hierdurch ergeben sich für Anleger auch in Krisenzeiten immer wieder interessante Investments im Nebenwerte-Segment und es lassen sich durchaus überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaften. 

Versuch einer Definition 

Small Caps sind gekennzeichnet durch einen geringen Börsenwert. In Deutschland zählen hierzu z. B. die Mitglieder des SDAX sowie viele in keinem Index vertretene Aktiengesellschaften.

Es gibt zwar weiter Versuche, die Nebenwerte anhand des jeweiligen Börsenwerts dem Begriff Small Cap zuzuordnen, dennoch existiert keine allgemein anerkannte Definition.

SDAX-Teilnehmer unter der Lupe   

Zum SDAX zählen derzeit Unternehmen wie DEUTZ, HENSOLDT, Schaeffler, SIXT, zooplus, Hornbach, Vossloh und JENOPTIK.

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Pennystocks

Pennystock werden Aktien genannt, deren Wert nicht mehr als eine Einheit in lokaler Währung beträgt. Im Euro-Raum sind dies dementsprechend Aktien, deren Wert unter 1 Euro liegt. In den USA gelten Aktien, die unter 5 US-Dollar notieren, als Pennystock.

Pennystocks bei Day-Tradern beliebt

Da das Handelsvolumen von Pennystocks an den Aktienmärkten meist sehr gering ist, stehen diese Wertpapiere im Fokus von kurzfristigen Tradern. Dadurch verstärkt sich die ohnehin hohe Volatilität dieser Billig-Aktien mehr und mehr. Selbstverständlich ist das Risiko eines Totalverlusts bei Pennystocks auch weit höher als bei Standartwerten.

Kaum Vorschriften für Pennystocks 

Im ungeregelten Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse, dem sogenannten Open Market, gibt eine sehr große Zahl von Pennystocks. Eine Notierung im Open Market ist vergleichsweise kostengünstig. Dabei ist die Veröffentlichung eines Emissionsprospektes nicht verpflichtend, die Publikation von Geschäftsberichten und Bilanzen ist ebenfalls nicht zwingend vorgeschrieben.

Für Pennystocks, die im Open Market gelistet sind, gilt der mit dem Wertpapierhandelsgesetz verbundene Anlegerschutz nur mit Einschränkungen. Für kleinere Unternehmungen ist dies einerseits vorteilhaft, andererseits eröffnet dies einem eventuellen Missbrauch Tür und Tor. Vor allem bei Pennystocks ausländischer Emittenten sind Verstöße gegen die Insiderrichtlinien kaum nachzuweisen.

Pennystocks tauchen im Aktienspam auf 

Pennystocks gibt es wegen ihrer mangelnden Transparenz, ihres sehr geringen Handelsvolumens sowie der jeweils geringen Anzahl an gehandelten Aktien seit 2006 zunehmend Verstöße in Bezug auf Aktienspam.

Platzen der Internet-Blase steigerte Zahl der Pennystocks 

Als die Spekulationsblase am Neuen Markt in den Jahren 2000 und 2001 platzte und der Hype auf Internet-Aktien ein jähes Ende nahm, wuchs die Zahl der Pennystocks rapide an. Im Juli 2001 hatten etwa 40 der 343 am Neuen Markt gehandelten Aktien nur noch einen Wert von knapp über oder unter einem Euro.

Verschärfte Delisting-Regeln haben dazu geführt, dass Pennystocks in den wesentlichen Indices der Deutschen Börse (DAX, MDAX, TecDax, SDAX) nur noch selten anzutreffen sind.

Pennystocks – Objekt für Abzocker

Betrügerische Anleger, die sich bei niedrigen Kursen einer Billig-Aktie eindecken und die Papiere dann mit einer reißerischen Story anpreisen, können ihre Stücke leicht zu höheren Kursen veräußern. Die Betrogenen erkennen den Schwindel erst dann, wenn sie ihre Anteilscheine wieder verkaufen möchten. Zu diesem Zeitpunkt finden sich nämlich meist keine Käufer mehr, da die Nachfrage für die nahezu wertlosen Aktien längst weggebrochen ist.

Infolge dessen geht der Kurs der Papiere bald gegen Null. Raubritter des Graumarkts verdienen an diesen wertlosen Aktien mehrmals. Zunächst kassieren sie satte Provisionen und danach profitieren sie vom kräftigen Anstieg der Titel. Dies betrifft oft Aktien, die in wenig regulierten Börsensegmenten zu finden sind, beispielsweise dem Open Market in Deutschland und dem OTC-Bulletin Board in den USA.

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