Welcher Fonds ist der richtige? – So finden Sie den passenden Fonds.
Wer sein Vermögen vermehren möchte, sollte ein Teil seines Ersparten an der Börse anlegen. Recht einfach geht das mit Fonds. Doch wie findet man den richtigen Fonds?
Drei Schritte, die eine sehr gute Orientierung geben und die Fondsauswahl erleichtern, werden im folgenden Beitrag erläutert.
Inhaltsverzeichnis
Mit diesen drei Schritten zum richtigen Fonds
Den richtigen Fonds zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Die Antworten auf die folgenden drei Fragen geben eine erste Orientierung und erleichtern die Auswahl:
- Wo kann ich günstig einen Fonds kaufen?
- Welche Fondsart ist die richtige für mich?
- Wie erkenne ich den besten Fonds?
1) Wo kann ich günstig einen Fonds kaufen?
Wie im ersten Beitrag beschrieben, haben die Kosten für den Erwerb von Fondsanteilen erhebliche Auswirkungen auf die langfristige Performance der Vermögensanlage. Eine Beschäftigung mit den Kosten der Kapitalanlage ist deshalb sehr wichtig.
Filialbank versus Online-Broker – ein Blick auf die Kosten zahlen sich aus
Ganz klar, eine Filialbank „muss“ deutlich höhere Gebühren erheben. Das Geschäftsstellennetz sowie die Beratung durch einen Bankangestellten muss vom Kunden bezahlt werden. Wer jedoch lieber eigenständig handelt, kann enorme Kosten sparen.
In einem direkten Vergleich von 44 Filialbanken und Online-Brokern konnte die Stiftung Warentest zeigen, dass sich mit einem Wechsel zu einem Online Broker ohne großen Aufwand einige hundert Euro pro Jahr sparen lassen.
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Achten Sie auf das Fondsangebot der einzelnen Online-Broker
Neben den Kosten einer Fondsanlage sollte der Anleger auf das jeweilige Fondsangebot des Online-Brokers achten. Neben der Anzahl der angebotenen Fonds, die via Kapitalanlagegesellschaft gekauft werden können, variiert vor allem die Anzahl der angebotenen Fondssparpläne.
Während bei manchen Online-Brokern tausende Fonds zum monatlichen Sparen angeboten werden, sind es bei anderen nur eine Handvoll.
2) Welche Fondsart ist die richtige für mich?
Der zweiten Teil „Fonds Basics: Was Sie über Fonds wissen sollten“ zeigt eine vollständige Übersicht über die verschiedenen Fondsarten, in die ein Anleger derzeit investieren kann. Die richtige Fondsklasse zu finden hängt im Wesentlichen von der individuellen Risikobereitschaft und der langfristigen Renditeerwartung ab.
Die Wahl der richtigen Fondsklasse ergibt sich aus der Risikobereitschaft
Eine der größten Vorteile einer Fondsanlage ist die Risikostreuung. Gegenüber einer Direktanlage wird das Geld in viele verschiedene Wertpapiere gleichzeitig angelegt. Das senkt das Risiko. Verluste eines Wertpapiers werden durch Gewinne anderer Werte wieder ausgeglichen.
Je nach Auswahl der Fondsart wird jedoch in verschiedene Werte investiert, die wiederum unterschiedliche Risiken aufweisen.
Aktienfonds, die schwerpunktmäßig in Aktien investieren sind zumindest kurzfristig schwankungsfreudiger als Rentenfonds, die verzinsliche Wertpapiere enthalten. Selbst in der jeweiligen Fondsart gibt es deutliche Unterschiede. Aktienfonds, die Aktien weltweit streuen sind weniger riskant als solche, die spezieller ausgerichtet sind und sich auf bestimmte Themen, Branchen oder Länder konzentrieren.
Die erzielbare Rendite hängt unmittelbar mit der Risikobereitschaft zusammen
Wie für jede andere Geldanlage gilt auch für Fondsinvestments die Regel:
„Je höher das Risiko, desto höher die Renditechancen“.
Eine Anlage in risikoarme Geldmarktfonds bringt in den meisten Fällen auch einen vergleichsweisen niedrigen Ertrag. Eine „riskantere“ Anlage in Aktienfonds bietet dagegen eine höhere Rendite.
Ein langfristiger Anlagehorizont lohnt sich – und senkt gleichzeitig das Risiko
Die vergangenen Entwicklungen an Aktienmärkten zeigen, dass Anlagen kurzfristig aufgrund der Schwankungen ein hohes Risiko aufweisen können. Den langfristigen Aufwärtstrend an den Aktienmärkten können diese Marktschwankungen jedoch nicht behindern.
3) Wie erkenne ich den besten Fonds?
Wie in Punkt zwei beschrieben, ist die Wahl der richtigen Fondsart eine subjektive Entscheidung, die stark mit der Risikobereitschaft und der erwarteten Rendite zusammenhängt.
Sobald die Anlageklasse ausgewählt wurde, stellt sich die Frage, welcher Fonds nun der Beste seiner Anlageklasse ist.
Der Blick auf die Rendite reicht bei weitem nicht aus
Regelmäßig kann beobachtet werden, dass Anleger vor allem die Fonds kaufen, die in der Vergangenheit die besten Anlageergebnisse erzielt haben.
Eine hohe Jahresrendite eines Fondsmanagers muss jedoch nicht unbedingt bedeuten, dass der Fonds auch weiterhin gut performed. Aufgrund der stark steigenden Mittelzuflüsse beginnt der Fondsmanager in den meisten Fällen seine Strategie zu ändern.
Nicht selten steigen mit dem Bekanntheitsgrad auch die Gebühren eines Fonds, die wiederum die Rendite schmälern. Des Weiteren muss der Fondsmanager größere Summen anlegen, womit kleinere Unternehmen nicht mehr in Frage kommen, die aber die bessere Performance bringen.
Andere Kennzahlen für die Entscheidungshilfe eines Fondsinvestments
Neben der Performance gibt es verschiedene Kennzahlen, die bei der Auswahl eines Fondsinvestment helfen können.
Drei der wichtigsten Kennzahlen für die Bewertung eines Fonds sind:
- Volatilität
- maximaler Verlust
- Alpha und Beta.
Die Volatilität misst die Schwankungsbreite eines Fonds. Sie gibt an, wie stark der Fondspreis in einem bestimmten Zeitraum von seinem langfristigen Mittelwert abweicht. Eine hohe Volatilität weist im Normalfall auf ein höheres Risiko hin.
Während bei der Volatilität sowohl positive als auch negative Wertschwankungen betrachtet werden, versteht man unter dem maximalen Verlust den stärksten prozentualen Wertrückgang eines Fonds innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
Wer die Volatilität sowie den maximalen Verlust seiner Fondsfavoriten vergleichen hat, kann sich den Kennzahlen Alpha und Beta widmen.
Der Wert Beta gibt an, wie stark der Fonds mit den Bewegungen der zugrunde liegenden Benchmark (Vergleichsindex) korreliert. Der Wert kann theoretisch zwischen Null und Zwei variieren. Bei einem Beta von Eins folgt der Fonds exakt dem Vergleichsindex. Ein Beta von über Eins bedeutet, das der Fonds sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsphasen stärker schwankt als der Vergleichsindex. Umgekehrt verhält es sich bei einem Beta kleiner Eins.
Ziel eines jeden Fondsmanagers ist es, den zugrunde liegenden Vergleichsindex zu schlagen. Gelingt ihm das, so generiert er eine so genannte Überrendite oder auch positives Alpha. Die Kennzahl Alpha gibt demnach an, um wie viel die Performance des Fonds vom Vergleichsindex positiv abweicht.
Langfristige Untersuchungen haben ergeben, dass ca. 80 Prozent aller aktiven Fondsmanager langfristig an der Aufgabe den Vergleichsindex zu schlagen, scheitern. Warum das so ist und welchen Ausweg es für Anleger gibt, wird in den nächsten Beiträgen erklärt.
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
- Ein Blick auf die Transaktionskosten eines Fondskaufs zahlt sich langfristig aus.
- Die Wahl der richtigen Fondsklasse ergibt sich aus der Risikobereitschaft und der langfristigen Renditeerwartung eines Anlegers.
- Folgende Kennzahlen können bei der Auswahl des richtigen Fonds helfen:
- die Rendite
- die Volatilität
- der maximale Verlust o das Alpha und Beta