Fondsauswahl
Inhaltsverzeichnis
- Persönliche Anlagekriterien
- Die Auswahl des passenden Fondssegments
- Wie findet der Anleger den richtigen Anbieter?
- Anlagekriterien bei Rentenfonds
- Anlagekriterien bei Aktienfonds
- Anlagekriterien bei Immobilienfonds
- Quantitative Auswahlkriterien bei Offenen Fonds
- Qualitative Auswahlkriterien bei Offenen Fonds
Für langfristig orientierte Investoren sind Investmentfonds eine sehr gute Lösung, da sie die Partizipation an den Chancen des Kapitalmarktes ermöglichen. Fonds sind sowohl als Einmalanlage als auch als Sparplan durch ihre höheren Renditen und ihren besseren Schutz gegen Inflation für den Vermögensaufbau besonders attraktiv.
Allerdings ist nicht jeder Fonds so gut wie der andere. Der angehende Anleger sollte sich bei der Auswahl Zeit lassen und einige wichtige Kriterien beachten. Dabei ist die eigenständige Recherche eindringlich angeraten. Bankberater neigen gerne dazu, Hausmarken – darunter viele Ladenhüter – als empfehlenswerte Schnäppchen zu verkaufen.
Investmentfonds nicht gratis
Die Anlage in Fonds ist mit Kosten verbunden. Normalerweise setzen sich diese bei aktiv gemanagten Fonds aus dem Ausgabeaufschlag, der beim Erwerb zu zahlen ist, und der jährlichen Verwaltungsgebühr zusammen. Bei der Höhe des Ausgabeaufschlags gibt es je nach Anbieter inzwischen gewaltige Unterschiede.
Ausgabeaufschläge liegen zwischen 1% (bei Geldmarktfonds) und bis zu ca. 7% bei aktiv gemanagten Aktienfonds. Generell kann man derzeit davon ausgehen, dass bei einer Hausbank in der Regel die volle Höhe des Aufschlags (also 100%) fällig wird, Direktbanken gewähren meist einen Rabatt (meist 50%) und die Fondsvermittler im Internet verzichten oft gänzlich (0%) auf die Erhebung des Ausgabeaufschlags.
Beratung verursacht Kosten
Begründet werden diese Unterschiede, die im Einzelfall am Ende eines Investitionszeitraums mehrere tausend Euro ausmachen können, mit dem Mehraufwand durch Beratung (von den Hausbanken). Bedenkt man aber, dass diese Beratung in vielen Fällen nur dazu dient, hauseigene Produkte an den Mann zu bringen, ist diese zumindest zweifelhaft.
Bei der wesentlich günstigeren Variante, dem Erwerb eines Fonds über einen Fondsvermittler im Internet verzichtet der Anleger ganz ausdrücklich auf Beratung. Da die oben empfohlene eigenständige Recherche ohnehin die beste Lösung ist, wirkt sich dies auch durchaus positiv auf die Kosten aus.
Fondsvolumen beachten
Bei der Auswahl des Fonds sollten Investoren auch auf das Anlagevolumen achten. Nachteile bei Fonds mit sehr wenig Kapital liegen bei den Kosten und bei der Streuung (auch Diversifikation genannt), was sich beinahe von selbst erklärt, da einerseits die fixen Kosten auf wenig eingesetztes Vermögen umgelegt werden müssen und andererseits nur wenig Masse für Käufe von Wertpapieren zur Verfügung steht.
Weitere unangenehme Begleiterscheinungen können sich dann einstellen, wenn der Investor sein Geld ausbezahlt haben möchte. Da kleinvolumige Fonds an den Börsen logischerweise nur selten gehandelt werden, kann es unter Umständen sehr lange dauern, bis der Anleger sein vielleicht dringend benötigtes Vermögen zurück erhält.
Mindestgröße nicht unterschreiten
Je nach Anlageregion sollte das Fondsvermögen eines Aktienfonds mindestens 50 Millionen Euro betragen. Hinsichtlich der Streuungswirkung eines Fonds sollte die Information im Fondsprospekt nicht unterlassen werden. Sind zu wenige Aktien im Portfolio, kann das Produkt kaum effektiv arbeiten und ist weniger geeignet.
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Persönliche Anlagekriterien
In Deutschland sind mehrere tausend verschiedene Investmentfonds zum Handel zugelassen. Dass der Anleger dabei sich bei der Entscheidung für den passenden Fonds schwer tut, liegt auf der Hand. Neben der Einschätzung der eigenen Risikobereitschaft spielt das Lebensalter des Investors eine bedeutende Rolle.
Aktienfonds am renditestärksten
Als Anleger kann man mit Aktienfonds die höchsten Renditen erzielen. Das Risiko unerwünschter Kursschwankungen ist hierbei jedoch relativ hoch. Es ist allerdings ebenso klar, dass dieses Risiko mit zunehmendem Anlagehorizont kleiner wird. Eine kurzfristige Anlage in Aktienfonds ist daher nur zu empfehlen, wenn man sich als erfahrener Anleger den Risiken bewusst ist. Für kurzfristige Anlagen eignen sich eher Renten-, Geldmarkt- und Immobilienfonds.
Investoren, die langfristig investieren und sich nicht intensiv mit Aktien- und Kapitalmärkten beschäftigen möchten, sollten Themen- oder Branchenfonds meiden. Es ist nämlich relativ unwahrscheinlich, dass ein bestimmtes Thema über Jahre hinweg boomt.
Altersabhängige Fondsinvestments
Aktienfonds benötigen meist einen größeren Zeitraum, um mögliche Wertverluste wieder auszugleichen. Als junger Mensch verfügt der Anleger noch über genügend Zeit. Allerdings wird es mit zunehmendem Alter ratsam, den Anteil von Aktienfonds zu verringern.
Dennoch empfiehlt es sich bei der Fondsauswahl, unabhängig vom Lebensalter nicht ausschließlich auf Aktienfonds zu setzen. Der sinnvolle Anteil von Aktienfonds in einem Portfolio wird häufig durch eine einfache Regel bestimmt: 100 – Lebensalter = Anteil von Aktien/Aktienfonds am Gesamtdepot.
Tabelle zur Veranschaulichung dieser Regel:
Lebensalter |
20 Jahre |
30 Jahre |
40 Jahre |
50 Jahre |
60 Jahre |
Anteil Aktienfonds |
80% |
70% |
60% |
50% |
40% |
Anteil Renten-, Immobilien- und Geldmarktfonds |
20% |
30% |
40% |
50% |
60% |
Benötiget man sein Kapital bereits kurzfristig wieder zurück, um sich einen Wunsch zu erfüllen, sollte man bei der Fondsauswahl den Anteil an Aktienfonds noch weiter zu verringern.
Persönliche Mentalität entscheidend
Wer großen Wert auf die Sicherheit seines Investment legt, sollte keine oder nur wenige Aktienfonds in sein Depot aufnehmen. Eine passende Lösung einer entsprechenden Fondsauswahl wäre möglicherweise ein Geldmarktfonds mit geringen Schwankungen und begrenzten Renditeerwartungen.
Renten- oder Mischfonds sind dann die erste Wahl, wenn der Anleger bereit ist, Schwankungen im moderaten Rahmen zu tolerieren. Besonders wichtig hierbei, sein Kapital auf verschiedene Werte und Märkte zu verteilen und eine breite Streuung anzustreben. Dabei kann man bereits mit durchschnittlichen Renditen rechnen.
Risikobereite und renditeorientierte Investoren, die selbst relativ hohe Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen, können den überwiegenden Anteil ihres Vermögens in Aktienfonds investieren.
Vorher nachdenken ist besser
Für den Anleger ist die Wahl der richtigen Fondsgattung ist noch wichtiger als die Auswahl der Einzelfonds, denn es ist durch zahlreiche Studien belegt, dass die richtige Aufteilung des Gesamtvermögens für 90% des Anlageerfolgs verantwortlich ist.
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Die Auswahl des passenden Fondssegments
Investmentfonds werden in den unterschiedlichsten Ausrichtungen angeboten. Nach Anlagepolitik, Segment oder Strategie des Fonds bieten die verschiedenen Fondsarten mehr oder weniger große Renditechancen. Dabei ist klar, dass hohe Renditechancen auch weniger Sicherheit bedeuten.
Je mehr Sicherheit ein Fonds verspricht, umso weniger Renditechancen sind hierbei normalerweise zu erwarten und umgekehrt. Grundsätzlich gibt es keinen Fonds mit einer Spitzen-Rendite bei gleichzeitiger hoher Sicherheit.
Renditeerwartungen contra Risikobewusstsein
Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, boten nach einer Statistik des in Deutschland für Fonds zuständigen Bundesverbandes Investment und Asset Management e.V. internationale Aktienfonds seit 1979 eine durchschnittliche Rendite von 7,2 Prozent pro Jahr, Rentenfonds 6,2 Prozent und offene Immobilienfonds 5,7 Prozent.
Es muss allerdings klar dargestellt werden, dass es sich hierbei um Durchschnittswerte handelt. Einzelne Regionen, Branchen, Anleiheformen u.v.a. können über bestimmte Zeiträume besser oder schlechter abschneiden, auch einzelne Fonds können gegenüber ihren direkten Bewerbern besser oder schlechter performen. Während schwacher Aktienmärkte muss vor allem bei Aktienfonds mit deutlichen Verlusten gerechnet werden.
Während die durchschnittliche jährliche Rendite (siehe oben) von Aktien- und Rentenfonds nicht so sehr weit auseinander liegt, unterscheiden sich die beiden Fondsarten normalerweise erheblich in ihren Schwankungsbreiten (Volatilitäten), die bei den jährlichen Renditen auftreten können.
Jeder Anleger sollte sich vor dem Kauf eines Aktienfonds überlegen, ob er bereit ist, einen temporären Verlust wie in unserer Beispielrechnung hinzunehmen. Wer in solchen Phasen zu Panikattacken neigt, der sollte vom Erwerb eines Aktienfonds Abstand nehmen.
Rentenfonds kommen in solchen Fällen eher in Frage. Für die meisten Anleger empfiehlt sich jedoch ein gut strukturiertes Depot mit einem auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse abgestimmten Mix von Renten- und Aktienfonds.
Die besten Neobroker im Depot-Vergleich
Wie findet der Anleger den richtigen Anbieter?
Die Frage nach dem geeigneten Anbieter ist in erster Linie die Frage nach dem günstigsten Anbieter. Hierbei ist zunächst zu klären, ob der Investor bei seinen Anlageentscheidungen eine Beratung benötigt oder nicht. Anleger, die diese Unterstützung nicht brauchen, sind hier klar im Vorteil, da die Qualität der Beratung (besonders die der Hausbanken) durchaus zweifelhaft und darüber hinaus nicht billig ist.
Fondskauf über die Hausbank
Nahezu alle deutschen Hausbanken bieten individuelle Anlageberatung an. Normalerweise kennt der Berater des Instituts seinen Kunden von den täglichen Geschäften. Der Anleger kann die Fonds im Depot verwahren lassen und so alle Anlagen im Blick behalten. Ein Vorteil ist, dass hierfür ein vielleicht bestehendes Wertpapier-Depot genutzt werden kann, was dann meist keine weiteren Depotgebühren verursacht.
Ein guter Fondsberater kann den potenziellen Anleger dabei unterstützen, die typischen Anfängerfehler zu vermeiden. Er sollte die Anlageziele, den Zeithorizont und die Risikobereitschaft des Investors erfragen. Danach sollte er dem Kunden geeignete Fondstypen präsentieren und einen konkreten Anlagevorschlag machen. Das hat natürlich seinen Preis, auf Ausgabeaufschläge gibt es in aller Regel keinen Rabatt.
Nachteile nicht unerheblich
Vor allem muss der Anleger sich darüber vor Augen führen, wie stark er seinem Bankberater vertrauen kann. Fällt diese Bewertung positiv aus, muss dies aber noch nicht gleichzeitig bedeuten, dass der Experte einem nun auch das optimale Finanzprodukt empfiehlt.
Die meisten Bankberater deutscher Geschäftsbanken werden ihrem Kunden ausschließlich die Produkte des eigenen Hauses anbieten, einfach weil sie dazu verpflichtet sind. Allerdings ist jedoch davon auszugehen, dass keine Fondsgesellschaft in allen Bereichen herausragend ist. Für bestimmte Bereiche werden so die besten Produkte ausgeblendet, was unter dem Strich teuer werden kann.
Direktbanken schon günstiger
Direktbanken sind deswegen interessant, weil sie Fonds verschiedener Gesellschaften kaufen und auch börsennotierte Wertpapiere wie Anleihen oder Aktien im gleichen Depot aufbewahren. Ähnlich wie bei Fondsgesellschaften und -vermittlern sind der Erwerb und der Verkauf von Fondsanteilen bei Direktbanken relativ einfach und bequem. Investoren können online, per Fax oder Telefon ihre Fondsanteile handeln.
Die Direktbanken bieten Fonds mit Rabatt auf den Ausgabeaufschlag, oft zwischen 25 oder 50%. Die Rabatte sind meist nicht so hoch sind wie bei den Online-Fondsvermittlern. Allerdings gelten diese Abschläge bei vielen Direktbanken nur für Einmalanlagen. Bei Sparplänen ist die Auswahl meist wesentlich geringer.
Erste Wahl für erfahrene Anleger: Fondsvermittler
Von vielen Anlegern wird auch heute noch außer Acht gelassen, dass freie Fondsvermittler im Internet die günstigste Einkaufsadresse für Fonds nahezu aller Art sind. Der von ihnen gebotene Rabatt auf den Ausgabeaufschlag (bis zu 100%) ist im Vergleich zu Direktbanken und Discountbrokern für die meisten Fonds deutlich höher.
Fonds vor allem ausländischer Fondsgesellschaften (häufig Spitzenreiter ihrer Vergleichsgruppen) gibt es bei den freien Fondsvermittlern ganz ohne Ausgabeaufschlag. Der einzige Nachteil ist, dass die freien Fondsvermittler keinerlei Beratung anbieten.
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Anlagekriterien bei Rentenfonds
Renten-, auch Anleihefonds genannt, legen meist in festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen, Kommunalobligationen, Anleihen, Pfandbriefe oder auch Bundesschatzbriefe an. Unter dem Gesichtspunkt Sicherheit besitzen sie gegenüber Aktienfonds von Hause aus Vorteile. Ebenso klar ist aber auch, dass ihre zu erwartende Rendite in der Regel deutlich geringer ist als bei Aktienfonds.
Auch hier entscheidet eigene Risikoneigung
Auch beim Rentenfonds wird ein professionelles Fondsmanagement versuchen, eine optimale Auswahl sicher zu stellen, wie es der private Investor meist nur unter erschwerten Umständen kann. Der eher sicherheitsorientierte Anleger selbst entscheidet sich deswegen für Rentenfonds, weil durch den Erwerb festverzinslicher Wertpapiere die Risiken des Gesamtportfolios reduziert werden können. Ferner entfällt die manchmal zwanghafte Bindung an einen Fonds über viele Jahre hinweg.
Rentenfonds gehören zum Basisinvestment
Investoren, die sich für eine Kapitalanlage in Rentenfonds entscheiden, können damit ein Basisinvestment mit relativ geringen Risiken schaffen oder die Chance nutzen, das Portfolio wirkungsvoll zu diversifizieren. Anleger, die besonders großen Wert auf den Faktor Sicherheit legen, sollten sich für Staatsanleihen von Emittenten wie die Bundesrepublik entscheiden. Diese gelten als grundsätzlich sicher, was allerdings mit einer niedrigeren Renditeerwartung verbunden ist.
Höheren Zinsen werden mit Fonds erzielt, die mit Unternehmensanleihen handeln. Sowohl bei Fonds die Staats- als auch bei solchen, die Unternehmensanleihen handeln, eröffnen sich Unterschiede im Hinblick darauf, welche Bonitätsgrade das einzelne Produkt handeln darf. Beispielsweise ist ein Staatsanleihefonds riskanter, der Anleihen aus Südeuropa bewegt, als ein solcher, der lediglich Anleihen der großen europäischen Industriestaaten handelt.
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Anlagekriterien bei Aktienfonds
Die Frage, in welcher Region (etwa Deutschland, USA, Europa oder Asien) man wie viel investieren möchte, stellt sich natürlich erst dann, wenn die Entscheidung eindeutig für einen Aktienfonds gefallen ist. Wichtige Kriterien können hierbei Währungsaspekte oder Boomphasen in bestimmten Regionen sein.
Eigene Risikoneigung entscheidet
Allerdings spielt bei der Auswahl der einzelnen Titel auch das persönliche Risikoprofil eine entscheidende Rolle. Ein eher sicherheitsorientierter Anleger wird bei der Fondsauswahl eher auf Standardwerte großer, erfolgreicher Unternehmen und bei der Region eher auf die großen Industrienationen setzen.
Für den renditeorientierten Anleger sind aber auch Fonds interessant, die sich auf Wachstumswerte, einzelne Branchen oder „exotische“ Weltgegenden konzentrieren.
Beste Renditen bei Wachstumssteigerungen
Der Investor, der unmittelbar vor einer Anlageentscheidung steht, sollte immer bedenken, dass außerordentliche Zuwächse nur zu erreichen sind, wenn man sich für Regionen oder Branchen entscheidet, deren Wachstumserwartung unterbewertet ist. Es lohnt dagegen weniger, in eine Region zu investieren, deren sehr hohes Wachstum in den kommenden Jahren kaum noch zu steigern ist.
So wird es heute möglicherweise für einen Fonds mit Schwerpunkt China, dessen Renditen in den zurückliegenden 15 Jahren die kühnsten Erwartungen übertroffen hatten, in den nächsten Jahren immer schwieriger, weil sich die exorbitante wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr mit plus 10-15% p.a. sondern „nur noch“ mit 5-10% fortsetzt.
Für Deutschland wäre heute ein Wirtschaftswachstum von 5% und mehr sensationell und würde die Gewinne der entsprechenden Fonds in die Höhe schießen lassen. Für einen China-Fonds dagegen können ein derartiges Nachlassen des Wachstums Verluste bedeuten.
Nachhaltigkeitsfonds stark im Kommen
Möchte der Anleger für einen Nachhaltigkeitsfonds erwerben, richtet sich die Fondsauswahl nicht nur an Risikokriterien sondern zielt auch auf das ökologische und ethische Bewusstsein des Investors. Das starke Wachstum dieser Anlageform wird an folgenden Zahlen deutlich.
Das Reservoir von Bereichen, in denen Geld umweltfreundlich investiert werden kann, scheint unerschöpflich. Vor allem sind dies die erneuerbaren Energien wie Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft, Biomasse, Biogas etc. sowie andere Unternehmen mit innovativen Umwelttechnologien.
Exoten immer beachten
Daneben gibt es im Sektor Ethikfonds aber auch Formen, die sich an Grundsätzen von Religionen oder anderen ideologischen Ausprägungen orientieren. Was recht exotisch klingt, wie Scharia-konforme (an der Finanzethik des Islam angelehnt) oder buddhistisch beeinflusste Investments, muss von der Idee her und im Ergebnis keineswegs uninteressant sein.
Ökofonds boomen
Nichtsdestotrotz boomen Ökofonds. Denn, in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren 2003 lediglich 118 Nachhaltigkeitsfonds zum Publikumsvertrieb zugelassen. Diese Zahl kletterte bis Ende Juni 2009 auf 301. Im gleichen Zeitraum kletterte das Anlagevolumen von 5 Mrd. auf rund 26 Mrd. Euro. Davon waren knapp 70% davon Aktienfonds investiert, der Rest in Rentenfonds (Anleihen), Mischfonds (Aktien und Anleihen) und sonstigen Anlageprodukten.
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Anlagekriterien bei Immobilienfonds
Privatanleger können bereits mit kleinem Kapital Anteile an einem Immobilienfonds erwerben. Normalerweise legen Offene Immobilienfonds in eine Vielzahl von Objekten an, während ein Geschlossener Immobilienfonds meist die Anzahl einschränkt oder sich auf einziges großes Projekt konzentriert.
Qualität des Fondsmanagements wichtig
Der potenzielle Investor erhält im entsprechenden Verkaufsprospekt Auskunft über die Qualität und die Nutzung der Immobilien. Allerdings ist es für den einzelnen Anleger nicht immer möglich, die Kriterien selbst zu bewerten. Daher sind die Investoren umso mehr auf die Fähigkeiten des Fondsmanagements angewiesen, das die speziellen Anlagegrundsätze gewinnbringend umsetzen sollte.
Unterschiede Offene/Geschlossene Fonds
Im Regelfall bieten Offene Fonds dem Anleger die Möglichkeit jederzeit Anteile zu erwerben oder wieder zu verkaufen. Dagegen verhält sich dies bei Geschlossenen Fonds anders. Wenn das anvisierte Fondsvolumen erreicht ist, wird der Fonds geschlossen. Praktisch bedeutet dies, dass keine Anteile mehr gekauft werden können.
Wenn bei einem Offenen Immobilienfonds viele Investoren gleichzeitig ihre Anteile zurückgegeben wollen und ist die Fondsreserve dadurch gefährdet, kann die Fondsgesellschaft, orientiert an den Vertragsbedingungen, eine Rücknahme für bis zu einem oder zwei Jahre aussetzen. Der Anleger sollte daher immer berücksichtigen, dass sich ein Immobilienfonds in erster Linie für eine mittel- oder langfristige Anlage eignet. Wer jederzeit liquide bleiben möchte, sollte eine andere Variante (z. B. Geldmarktfonds) suchen.
Fondsportfolios unter die Lupe nehmen
Wegen mancher Risiken, die erst in letzter Zeit so richtig ins Bewusstsein gerückt sind (Erdbebenkatastrophe in Japan) empfiehlt es sich, das Anlageuniversum des bevorzugten Finanzprodukts auf mögliche Gefahrenquellen zu untersuchen.
Ein denkbares Beispiel hierfür wäre auch, wenn ein international agierender Immobilienfonds derzeit ein größeres Einkaufszentrum in einem arabischen Land wie Syrien oder Saudi-Arabien vermietet. Durch die aktuelle unsichere politische Lage in der Region könnten hierbei Ausfallrisiken entstehen, die kaum kalkulierbar wären.
Kostenfaktor besonders beachten
Beim Kauf von Immobilienfonds sollte der Anleger den Kostenfaktor besonders stark beachten. Und hier kann vor allem der Ausgabeaufschlag die Gesamtrendite in erheblichem Maße mindern. Bei einem Anlagehorizont von beispielsweise 4 Jahren verringert sich der jährliche Ertrag, der bei einem Offenen Immobilienfonds ohnehin meist nicht höher als 5% beträgt, durch einen Ausgabeaufschlag von 5% um 1,25% p.a.
Rechnet man hier auch noch die unumgängliche jährliche Verwaltungsgebühr von etwa 0,8% hinzu, reduziert sich die erzielte Rendite auf etwa 3% p.a. Als Anleger sollte man also schon beim Kauf von Immobilienfonds auf einen günstigen Anbieter achten. Die deutschen Geschäftsbanken eignen sich hierfür meist weniger, da ihre hauseigenen Fondsprodukte sich zwar durchaus positiv entwickeln, allerdings bei ihnen so gut wie immer der volle Ausgabeaufschlag zur Anrechnung kommt.
Quantitative Auswahlkriterien bei Offenen Fonds
Wenn der Anlageprozess Realität annimmt und man sich als Anleger über seine Bedürfnisse hinsichtlich des Investments im Klaren ist, steht man vor der Entscheidung, welcher Fonds denn nun zu einem passt. Hierbei spielen, was den objektiven Bereich des Entscheidungsprozesses angeht, sowohl quantitative wie qualitative Kriterien eine Rolle.
Performance ist (fast) alles
Zu den quantitativen Kriterien gehören die wichtigen Aspekte Performance und Sicherheit. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der tatsächlich erzielten Performance, welche sich über verschiedene Perioden beobachten und vergleichen lässt. Die wichtigsten Zeiträume für eine mittelfristige Investition sind diejenigen über 1, 3 und 5 Jahre.
Die entsprechenden Informationen zu den Fonds findet man im aktuellen factsheet (Datenblatt) der entsprechenden Fondsgesellschaft aber auch auf diversen Internet-Seiten (onvista.de, fondsweb.de u.v.a.) die unterschiedlichsten Charts, Performance-Tabellen und sogar Bestenlisten der Vergleichsgruppen.
Auch die Performance-Stabilität (Analyse der Performance über verschiedene Jahre und Börsenszenarien) spielt bei dieser Art der Betrachtung eine gewichtige Rolle. Anleger sollten dies selbstverständlich im Blickwinkel der voraussichtlichen Laufzeit ihres Investments betrachten.
Sicherheit zuerst
Bei der Betrachtung der Sicherheit muss zunächst dar Aspekt Volatilität angesprochen werden. Volatilität bezeichnet die Schwankungsbreite der Performance, hier werden die historischen Kursschwankungen des Fonds untersucht. Die Volatilität erleichtert dem Anleger die Einschätzung des Risikopotenzials des gewünschten Investmentfonds.
Der maximale historische Verlust bezeichnet den stärksten Wertrückgang, der sich für einen Fonds während eines bestimmten Zeitraums in den vergangenen drei Jahren dokumentieren lässt. Hierzu werden rollierende Zeiträume gemessen. Dies bedeutet, dass der maximale Verlust für die Periode Januar bis Juni, gefolgt von Februar bis Juli, März bis August usw. berechnet wird.
Schwierig aber sinnvoll
Der Tracking Error (kurz TE) ist definiert als die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen einem Portfolio und einer Benchmark über einen bestimmten Beobachtungszeitraum. Damit ist er ein Maß für die Abweichung der Wertentwicklung eines Investmentfonds von seiner Benchmark. Mit ihm wird die Volatilität der aktiven Rendite des Fonds ausgedrückt.
Je kleiner der Tracking Error ist, je ähnlicher ist die Wertentwicklung. Je höher er ist, je höher ist die durchschnittliche Abweichung der Fondsentwicklung von der Wertentwicklung der Benchmark. Der Tracking Error ist umso kleiner, je passiver ein Fonds gemanaged wird. Bei ETFs ist der Tracking Error sehr gering (etwa 1%) und wäre idealtypisch 0%.
Sharpe Ratio (risikobereinigte Performance) und Information Ratio (Outperformance relativ zum Risiko) bezeichnen weitere Sicherheitskriterien bei der Fondsauswahl und werden gesondert betrachtet.
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Qualitative Auswahlkriterien bei Offenen Fonds
Qualitative Auswahlkriterien lassen sich ermitteln, indem die Qualität der Fondsgesellschaft, die des Fondsmanagements und die der entsprechenden Anlagepolitik eingestuft wird. Qualitative Auswahlkriterien unter objektiven Gesichtspunkten sind für den Privatanleger sehr viel schwieriger zu beurteilen als (quantitative) Aspekte der bisherigen Entwicklung des gewählten Finanzprodukts.
Fondsgesellschaft muss Top sein
Zu der detaillierten Beurteilung der Fondsgesellschaft gehört die Einstufung der Punkte Ruf, Organisation, Informationspolitik, Produktpalette, Service sowie der Stärken und Schwächen der Gesellschaft. Man sollte hier keine Kompromisse machen. Ausschließlich empfiehlt sich, nur auf Fonds zurück zu greifen, die von Fondsgesellschaften angeboten werden, die dem Anleger einen erstklassigen Service bieten und überdies einen makellosen Ruf genießen.
Sollte man als Kunde bereits bei den ersten Anfragen schlechte Erfahrungen machen, sind weitere negative Erfahrungen dieser Art vorprogrammiert. Die von der Fondsgesellschaft betriebene Informationspolitik ist besonders wichtig. Denn zur genauen Analyse eines Fonds benötigt der Anleger Informationen – je aktueller, aussagekräftiger und transparenter diese sind, umso besser.
Die gesamte Fondspalette einer Gesellschaft weist auf die Kernkompetenzen des Unternehmens hin: Manch eine besitzt Stärken im Verwalten von Aktienfonds, andere sind besonders stark in der Verwaltung von Anleihefonds. Die Ursachen der Kernkompetenzen liegen oft im hauseigenen Research und der Expertise, die nicht selten über mehrere Finanzprodukte erkennbar sind. Bei der Fondsauswahl sollte der potenzielle Anleger darauf achten.
Kriterium Fondsmanagement
Die Anlagepolitik wird realisiert durch den Fondsmanager. Von ihm hängt die Performance des Fonds ab, und es ist sein Können, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Für den Anleger ist es daher wichtig, zwischen Zufall und Fähigkeiten zu unterscheiden.
Um zwischen Glück und Können zu unterschieden, ist die nähere Analyse der Rendite hinsichtlich Timing- und Selektions-Fähigkeiten des Fondsmanagers unabdingbar, wofür eine umfassende Analyse der Performance des Gewählten Finanzprodukts notwendig ist. Es darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass weitere Unter-Kriterien wie Erfahrung, Ausbildung, Fluktuationsrate, Risikokontrolle sowie Erfolgssysteme berücksichtigt werden.
Anlagepolitik
In der Anlagepolitik ist festgelegt, wie und wo ein Fonds sein Kapital anlegt, die der Investmentprozess definiert ist, welcher Index als Messlatte (Benchmark) verwendet wird und an welche vorgegebenen Regeln der sich Fonds zu halten hat. Die Anlagepolitik bestimmt die Asset Allocation des Fonds. Die Asset Allocation legt fest, wie sich das Portfolio des Fonds zusammensetzt.
Die Einschätzung der Asset Allocation weist auf Klumpenrisiken des Fonds hin und hilft, einen Fonds zu wählen, der die gewünschte Diversifikation bietet. Selbstverständlich müssen die Asset Allocation sowie die Anlagepolitik den persönlichen Bedürfnissen der Anlegers entsprechen.